Antiziganistische Zustände - Geschichte, Gegenwart und Kritik des Antiziganismus

Antiziganismus ist aktuell und brisant wie selten zuvor und stellt auch emanzipatorisch kämpfende Linke vor die Aufgabe, sich dieses Problems intensiver anzunehmen und für eine wirksame Bekämpfung des Antiziganismus und seiner Ursachen einzustehen und zu streiten. Gerade im Hinblick auf die zurzeit in der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit stattfindende Diskussion um die Abschiebung von Sinti und Roma in den für sie lebensbedrohlichen Kosovo muss der Antiziganismus als Phänomen, das die stereotype Vorstellung vom "Zigeuner" genauso umfasst wie direkte Praxen, die sich gegen betroffene Roma, Sinti und andere als "Zigeuner" stigmatisierte Gruppen und Individuen richten, als allgegenwärtig bezeichnet werden. Dabei gehört Antiziganismus zu den wirkmächtigsten Ressentiments, die in Europa existieren, wobei Roma gleichzeitig die größte "ethnische Minderheit" in der EU stellen.

 

Markus End, Mitherausgeber des im April 2009 beim Unrast Verlag in Münster erschienenen Sammelbandes "Antiziganistische Zustände – Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments", wird bei der Veranstaltung versuchen, sich nach einer kurzen Einleitung zunächst begrifflich dem Phänomen zu nähern, um sich dann mit der Geschichte, Gegenwart und Kritik des Antiziganismus auseinanderzusetzen. Nach einem eher theoretischen Teil, in dem es hauptsächlich um die Erläuterung der Bedeutung der Kategorien "Arbeit", "Nation" und "Geschlecht" für die Virulenz antiziganistischer Projektionsspielarten gehen wird, kommt er am Ende des Vortrags schließlich zu einem kurzen Vergleich des Antiziganismus zum Antisemitismus.

Im Anschluss an die Veranstaltung wird es kurze Infos über das regionale Bündnis gegen die aktuellen Abschiebeaktionen in den Kosovo über den Baden-Airpark und die geplanten Proteste dagegen geben.

 

Beginn: 19:30 Uhr in der Viktoriastrasse 12 (Hinterhaus), Karlsruhe

 

Infos: http://lka.tumblr.com