Die Staatsanwaltschaft Lübeck ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz gegen einen Hamburger Polizeibeamten. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" haben Zollfahnder in der Wohnung des Beamten in Schleswig-Holstein fast 1.000 Waffen, Waffenteile und Patronen gefunden, darunter eine Pumpgun, eine Maschinenpistole und ein Scharfschützengewehr. Gegen den Beamten, der bei der Polizei in Hamburg-Niendorf arbeitet, sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, sagte ein Hamburger Polizeisprecher am Sonnabend.
Auch Hakenkreuzflagge gefunden
Auch Nazi-Devotionalien haben sich demnach in der Wohnung befunden - darunter eine Hakenkreuzfahne, eine Reichskriegsflagge und ein Koppelschloss mit Hakenkreuz und der Prägung "Deutschland muss leben und wenn wir sterben müssen". "Der Umfang der Waffen ist uns nicht bekannt", erklärte der Polizeisprecher. Das müsste nun gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Lübeck aufgeklärt werden. Bisher habe die Hamburger Polizei keine Hinweise darauf, dass der Beamte rechtes Gedankengut habe, so der Sprecher. Im Revier des 41-Jährigen sollen sich mehrere Flüchtlingsunterkünfte befinden.
Paket aus China brachte Zoll auf die Spur
Der Zoll im schleswig-holsteinischen Mölln war dem Bericht zufolge durch ein Paket aus China auf den Hamburger Polizisten aufmerksam geworden. Das hatten die Beamten vor rund zwei Monaten geöffnet. Darin befand sich unter anderem eine Laserzieleinrichtung, die in Deutschland verboten ist. Die ermittelnden Behörden gaben die heiklen Informationen offenbar nur unvollständig weiter. So habe der Zoll den Fund der Nazi-Devotionalien nicht an übergeordnete Dienststellen gemeldet.