Nachricht aus dem Hambacher Wald. Dort wird seit einigen Jahren mit Hilfe von Besetzungen, Blockaden und direkten Aktionen, sich dem ausbreitendem Braunkohletagebauen von RWE in den Weg gestellt. Es geht den Besetzer_innen nicht nur um den Schutz des Hambacher Forst, sondern um eine direkte Solidarität mit dem Betroffenden Anwohner_innen und dem Kampf gegen Ausbeutungsmechanismen.
Am frühen Morgen des heutigen Tages hat RWE im Schutze von seinem Sicherheitsdienst sich Zugriff in dem von uns besetzten Wald verschafft. RWE fing an Rodungsarbeiten im Bereich der Brücke aus Richtung Morschenich kommender durchzuführen. Mehrere Aktivist_innen stellten sich dem in den Weg und brachten RWE vorläufig zum verlassen des Waldes.
Kurz darauf kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitsdienst und den Aktivist_innen. Es flogen Gegenstände, wie Steine aufeinander. Darauf rief ein der von RWE eingesetzten Werkschützern seinen Kollegen zu: „Geht weg, geht weg, ich fahr die über“, stieg in einem Geländewagen und fuhr im hohen Tempo auf die Aktivist_innen zu. Diese versuchten dem Auto auszuweichen, darauf fuhr dieser Schlangenlinien über die gesammte Breite der Straße. Dabei verletzte er mehrere Aktivist_innen. Zwei Werkschützer_innen stürmten auf die Aktivist_innen zu und nahmen zwei fest. Diese konnten durch schnelles Eingreifen befreit werden. Ein Aktivist der von dem Geländewagen so stark verletzt wurde konnte sich nicht der Situation entziehen. Er lag am Boden und wurde von Werkschützer_innen gepackt und auf die Ladefläche ihres Geländewagens gezogen und verschleppt. Kurze Zeit darauf fuhr ein Krankenwagen in den Wald. Derzeit wissen wir nix weiteres über unseren verschleppten Aktivisten.
Ticker
17 Uhr Polizei und Sicherheitsdienst steht an den zuwegen zur Wiesen und Wald Besetzung. Ein Helikotper fliegt seine Bahnen über die Besetzungen und angrenzenden Dörfern
14 Uhr bei den Auseinandersetzungen am heutigen Morgen wurden 4 Aktivist_innen verletzt. Eine/r der verletzten Aktivist_innen wurde verschleppt vom Sicherheitsdienst. Der Aufenthaltsort sowie Zustand ist immr noch unbekannt.
Zum Artikel: http://hambacherforst.blogsport.de/
Dies ein Tag vor den stattfindenden Aktionstage im Hambacher Forst.
Liebe Leute,
in Kürze (22.1.- 31.1.2016) geht die Aktionswoche los!
Hier ein par Infos und Empfehlungen diesbezüglich:
Ersteinmal: du darfst auch gerne kommen wenn du keine möglicherweise mit Repression verbunden Aktionen machen möchtest!
Es wird einige Strukturen geben wie :
- Küfa (Küche für alle) kocht veganes Mittag- und Abendessen, freut sich über helfende Hände
- To-Do-Meetings jeden Morgen zum (selbstorganisiertem) Frühstück (eine Möglichkeit sich mit anderen zu koodinieren um anstehende Aufgaben zu erledigen)
- beheizte Gemeinschaftsräume
- Duschmöglichkeiten bei Unterstützer_innen in der Umgebung
- selbstorganisierte Erste-Hilfe, es gibt einen (ausbesserungsfähigen) Erste-Hilfe-Raum und ein Telefon, das jeden Tag von einer Erste-Hilfe erfahrenen Person betreut werden soll und eine Liste, in die sich Leute nach ihrer Erste-Hilfe Erfahrenheit als Ansprechparter_innen eintragen können (jeden Tag mindestens eine erfahrene Person und so viele weniger Erfahrenere wie möchten, bringt Erste-Hilfe Kram mit!).
- ErmittlungsAusschuss von Anti-RRR (Antirepressionsgruppe Rheinisches Revier, passt auf, dass Leute nicht verloren gehen, die festgenommen wurden wenn sie da anrufen, kümmert sich um Rechtsbeistand wenn nötig und Unterstützung während und nach der Ingewahrsamnahme, …)
- Out of Action (Aktionsnachbereitung, Emotiaonale Erste Hilfe, Unterstützung nach heftigen und traumatischen Erfahrungen, …)
- Awareness (awareness = Bewusstsein, eine Struktur die versucht, das Bewusstsein für respektvolles, diskriminierungsfreies Miteinander zu fördern und mit Grenzverletzungen umzugehen, wobei die Bedürfnisse von Betroffenen einer Grenzüberschreitung eine besondere Priorität haben sollen, aber auch auf die Aufarbeitung und bestenfalls Klärung einer Grenzüberschreitung Augenmerk gelegt wird. Achtung! die Grenzen jedens Menschen verlaufen anders und können nur von jedem Menschen selbst definiert werden, es gibt keine Normen, von denen ausgegangen werden kann! )
- Öffentliche Räumlichkeiten sind (bewusstseinsverändernde) drogenfrei, es gibt festgelegte Räume in denen z.B. Alkohol getrunken werden kann
- Safer Spaces (safer space = sichererer Raum, ein Raum in den sich vor allem nach zu verarbeitenden Erlebnissen zurück gezogen werden kann, an dem mensch Ruhe finden kann, einer auf der Wiese, mehrere Möglichkeiten bei Unterstützer_innen und Mitstreiter_innen in der näheren Umgebung auch für wenige Tage unter zu kommen)
Die Strukturen sind großenteils anschlussfähig oder brauchen Leute, die sich darin einbringen!
Außerdem gibt es auch immer Bauprojekte, die sich über Beteiligung
freuen und Menschen, die den Widerstand dokumentieren (Fotos, gemalte
Bilder, Viedeos, Musik, Texte, …)
Folgendes solltest du mitbringen:
- Zelt (wenn möglich, es gibt auch begrenzt Schlafmöglichkeiten vor Ort,
aber zur besseren Planung wäre es gut, wenn du vorher eine E-Mail
schreibst, wenn du einen Schlafplatzt brauchst)
- warme Klamotten (vor allem viele Socken!)
- Regenschutz
- feste Schuhe!
- Klopapier (wenn alle ein bisschen was von irgendwoher mitbringen muss nichts gekauft werden, wie dumm wär dass denn…)
- harte Drogen sind nicht erwünscht!
Wenn du mit der Bahn kommst…
versuche den Weg vom Bahnhof zu uns (und andersrum) in Gruppen von min. 3
Menschen zu machen, da es dann weniger wahrscheinlich ist, von
Securitys gestoppt oder angegriffen zu werden. Wenn du allein bist, ruf
an und wir versuchen, dich abzuholen.
Programm:
Montag: (Anti-)Repressionsworkshop
Dienstag: Erfahrungsaustausch über Repression und wie andere mit Gewahrsamnahme umgehen
Mittwoch: Bericht einer Aktivistin über Anti-Atom Widerstandscamp in Finnland (dort soll ein Kraftwerk gebaut werden)
Wenn du auch einen Workshop o.ä. anbieten möchtest schreib gerne eine E-Mail.
Wir freuen uns auf euch!