Rund 400 Kurden protestierten am Samstag in Heilbronn gegen Menschenrechtsverletzungen in der Türkei. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, Feuerwerkskörper flogen, mehrere Polizisten wurden verletzt.
Knapp 400 Demonstranten zogen unter dem Motto "Freiheit für Abdullah Öcalan" durch die Stadt. Einige der Demonstranten, die auch aus dem Raum Stuttgart und Ludwigsburg kamen, skandierten laut Polizei verbotene Parolen und zeigten verbotene Fahnen. Es sei immer wieder zu Störungen durch etwa 80 Demonstranten gekommen, teilte die Polizei mit.
Bei der Abschlusskundgebung flogen Böller gegen die etwa 200 Einsatzkräfte. Nach Angaben der Polizei mussten 14 Beamte mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Mithilfe von Polizeireitern nahm eine Spezialeinheit fünf der mutmaßlichen Anstifter und Beteiligten der Krawalle fest. Sie sind inzwischen wieder auf freiem Fuß, gegen sie wird aber weiter ermittelt.
Am Freitag und Samstag protestierten auch in Mannheim und Freiburg Kurden mit einer Demo gegen Menschenrechtsverletzungen in der Türkei. Es blieb laut Polizei weitgehend friedlich.
Der Führer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, sitzt seit 1999 in der Türkei in Haft. Der Jahrzehnte dauernde Konflikt zwischen der türkischen Regierung und der PKK ist seit einiger Zeit wieder eskaliert.