Bis 2020 sollen wie so oft prophezeit Millionen Arbeitsplätze verloren gehen, aber anstatt sich darüber zu freuen, dass weniger Arbeit anfällt wird mal wieder ein bisschen Panik gemacht. Was soll mit den Menschen passieren wenn sie keinen Arbeitsplatz mehr haben? Und dann auch noch die ganzen Geflüchteten, die brauchen ja auch noch Arbeitsplätze. Wir brauchen ein neues Verhältnis zur Lohnarbeit. Eine kleine, spontane und kurze Anregung zur Aufbrechung festgefahrener Gedanken. Entschuldigung für Fehler in Grammatik und Rechtschreibung. (nicht meine Stärke)
Lohnarbeit ist überflüssig. In dieser Welt gibt es genug für Alle, die Vorstellung das Lohnarbeit eine gerechte Verteilung schafft ist ein Mythos der schon längst entlarvt wurde. Für Leistungsgerechtigkeit bräuchte es Chancengleichheit und diese ist nicht zu erreichen, Menschen sind sehr unterschiedlich (Körperbau, Beeinträchtigungen, Interessen etc.) und viele Unterschiede werden durch kulturelle Ungleichheiten verstärkt oder erschaffen. (Geschlechterverhältnisse, Rassismus, Nationen, soziale Ungleichheit, Ableism usw.) Wir sollten versuchen den Mythos der Leistungsgerechtigkeit auf den Müllhaufen der Geschichte zu schmeißen, es hat und wird nie funktionieren. Aber was dann?
Die Antwort klingt utopisch und sehr kindisch, ist aber sehr viel komplexer als sie auf den ersten Bick wirkt. Wir müssen uns an den Bedürfnissen der Menschen orientieren und diese Bedürfnisse müssen reflektiert werden. Wenn wir eine Schenkwirtschaft einrichten, anstatt einer Tauschwirtschaft, werden sich viele Bedürfnisse verändern, wenn Alles allen gehört macht es keinen Sinn mehr unglaubliche Reichtümer anzusammeln. Es macht dann nur noch Sinn Dinge zu besitzen die man braucht, wenn man sie nichtmehr braucht kann man sie ohne Bedenken weitergeben und man kann sie ohne Bedenken mit Anderen teilen .
Nun stellt sich sehr schnell die Frage warum irgendjemand noch irgendetwas herstellen sollte. Die Frage ist nicht mit Sicherheit zu beantworten, aber es liegt nahe dass die Menschen, wenn sie einen Sinn in der Herstellung von Dingen sehen auch eine Motivation haben diese herzustellen. Wenn man arbeitet um sinnvolle Dinge herzustellen ist die Motivation hoch und weit höher als Profit zu erwirtschaften von dem man selbst nur minimal oder überhaupt nicht mitprofitiert. Wenn ich 3 Stunden mit netten Menschen in einer Fabrik an sinnvollen Geräten arbeite, welche ich möglicherweise sogar selbst benutzen werde, ist meine Motivation sehr viel höher als wenn ich 8 Stunden in einer Fabrik anonym zwischen meinen Mitmenschen stehe und ein Produkt herstelle welches mit Absicht so gebaut wird das es in absehbarer Zeit kaputt geht und das ich mir niemals leisten kann.
Viele werden jetzt denken, dass es trotz allem viel zu viel Arbeit gibt. Ich bin mir aber sicher, dass viel Arbeit wegfallen würde. Wenn es keinen Tausch gibt, gibt es kein Geld. Wenn es kein Geld gibt, braucht es keinen Finanzmarkt, keine Banken, keine Versicherungen, kein Urheberrecht. Wenn wir Menschen gemeinsam zusammenleben und unsere Bedürfnisse selbst verwalten, braucht es keinen Staat mehr, der vor allem Grenzen und Eigentumsverhältnisse aufrecht erhält. So viele Menschen wären dann ohne Arbeit und könnten sich einbringen in die Produktion von den Dingen und Dienstleistungen die wir brauchen und sich sonst Aktivitäten widmen die ihnen Spaß machen. Wenn wir verschiedene Diskriminierungen abschaffen (Sexismus, Rassismus, Nationalismus, Schichtverhältnisse(Klassenverhältnisse), Ableism, Homo- und Transfeindlichkeit, Antisemitismus) wird der Raum geschaffen in dem wir unsere Bedürfnisse selbst verwalten können. Dabei ist nicht das Ziel alle Regeln abzuschaffen sondern in gegenseitigem Respekt zu leben und die persönlichen Grenzen von Menschen zu akzeptieren. Die übrigen Regeln können dann von den betroffenen Gruppen selbst festgelegt werden. (Konsens-)Demokratie von unten ist nicht von der Abschaffung der Lohnarbeit zu trennen. Eine Andere Welt ist möglich und nötig. Wir müssen uns entscheiden ob das Abschaffen von Arbeitsplätzen mehr Armut oder mehr Freizeit bedeuten soll, ob die Reaktion auf die Geflüchteten Rassismus,Nationalismus und Konkurrenz oder Solidarität und gegenseitige Bereicherung sein soll.
In diesem Sinn: Persönliche Grenzen akzeptieren, staatliche Grenzen abschaffen! Gegen Sexismus, Rassismus, Nationalismus, Schichtungleichheiten(Klassenverhältnisse), Ableism, Homo- und Transfeindlichkeit und Antisemitismus! Für eine konsensorientierte Demokratie von unten! Organisiert euch, Arbeitsplätze abschaffen!
(Ja vielleicht gibt es gerade wichtigere Themen, aber vielleicht sollte man Themen auch nicht gegeneinander ausspielen. In diesem Sinn solidarische Grüße an die Rigaer, die Leipziger Genoss*innen und all die Anderen die für eine andere, bessere Welt kämpfen! <3)