Mit Pflastersteinen haben Unbekannte die Scheiben am Büro der Gewerkschaft der Polizei attackiert und mit Farbe beschmiert. Die Gewerkschaft vermutet einen Zusammenhang zu den jüngsten Attacken auf Polizisten.
Am Dienstagmorgen stellten die Mitarbeiter der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Bremen die Schäden an ihrem Gebäude fest. "Die Fensterfronten wurden mit Pflastersteinen zerstört. Im Inneren der Geschäftsstelle wurde eine selbstgebaute Farbbombe und mehr als 10 Pflastersteine gefunden", teilt die GdP mit. Weitere Beweisstücke gab es aber nicht.
Gruppen, die Beamte verletzen wollen
Der Bremer Landesvorsitzende Jochen Kopelke vermutet einen Zusammenhang zu den Angriffen der letzten Wochen auf Polizeibeamte, Streifenwagen und der Polizeiwache Lesum. Kopelke: "Dieser Vorfall zeigt erneut, dass es Gruppen in Bremen gibt, die uns Polizisten verletzen und schaden wollen." Einen "Angriff auf ein Gewerkschaftshaus" nennt der GdP-Chef "mehr als makaber".
Die Polizei berichtet, man habe die Ermittlungen aufgenommen und den Staatsschutz eingeschaltet. "Die Spurensuche läuft, aber wir wollen nicht spekulieren, sondern sauber ermitteln und die Täter fassen", so ein Sprecher.
SPD und CDU verurteilen die Attacke
Sowohl SPD wie auch CDU verurteilen in ersten Stellungsnahmen die Attacken auf das GdP-Büro. Die innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Sükrü Senkal, meint: „Es geht hier nicht etwa ‚nur‘ um Sachbeschädigung, sondern um einen gezielten Angriff gegen die Polizei als Ganzes, der nicht hinnehmbar ist.“ Mit einer großen Anfrage, die nun mit dem grünen Koalitionspartner abgestimmt werden soll, will die SPD-Fraktion Aufklärung über den Anstieg und die Hintergründe der Gewalt gegen Polizeibeamte verlangen.
CDU-Innenexperte Wilhelms Hinners meint: „Dieser Vorfall ist nicht mit Vandalismus oder Sachbeschädigung abzutun. Es ist auch nicht nur als Angriff mit Symbolkraft auf alle Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte zu verstehen, sondern auch Politik, Demokratie und Rechtsstaat insgesamt sollen dadurch herausgefordert und getroffen werden." Er erwartet von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), dass er "Angriffe auf den Rechtstaat deutlich verurteilt und ihnen mit personell erforderlichen Maßnahmen entgegentritt.“