Griechenland, Athen: Brandangriff auf Wohnung von Ex-Minister Laliotis durch die Zelle Alexandros Grigoropoulos FAI /FRI

Lycabettus Laliotis

cna – 11. Dezember 2015

Bekennung: In den brennenden Kratern unserer innerlichen Vulkane, die aus der Lava der Gefühle und dem Feuer der Leidenschaft gemacht sind, haben wir unsere Lebenslust genährt... und der Gesellschaft, die uns ihre Gesetze und ihre Moral auferlegen wollte, werden wir standfest mit unserem „Nein“ antworten, während alle anderen ihr feiges „Ja“ wiederholen. (Enzo Martucci)

 

Am Freitag 4. Dezember im Morgengrauen haben wir uns zur Wohnung (in der Zone Licabetto in Athen) des Hohepriesters der Korruption und Ex-Ministers der Partei PASOK Kostas Laliotis begeben und Brandsätze am Eingang seines Hauses und an seinem Auto abgelegt.

 

Wie richtigerweise gesagt wurde, können die Verantwortlichkeiten jener, die in den Verwaltungszentren der kapitalistischen Maschine gedient haben, weder vergessen noch aus dem Wege geräumt werden.

 

Kostas Laliotis war einer der korruptesten Politiker nach dem Metapolitefsi (Übergangszeit nach dem Fall der griechischen Militärjunta); sein Name und seine Laufbahn sind mit Gier, Betrug, Intrigen, Interessenverbandelung und Arroganz verbunden, was alles grundlegende und integrierende Eigenschaften der Hampelmänner sind, die das politische Personal der kapitalistischen Herrschaft stellen.

 

Die Würmer wie Kostas Liotis und Ähnliche sollten getroffen und erschossen werden; sie sollten sehen wie ihre Häuser brennen und ihr elendes und abscheuliches Leben in Angst und Schrecken versetzen.

 

Die Feuer des anarchistischen Aufstandes, die das Haus eines mächtigen staatlichen Ex-Funktionärs des Establishments erleuchtet haben, sind ein Beitrag zum Aufruf zu einem Schwarzen Dezember, der sich in den Gefängnissen und draussen auf der ganzen Welt verbreitet und eine mannigfaltige anarchistische aufständische Front bildet, die durch die informelle Koordinierung, die Achtung der Vielfältigkeit und dem anarchistischen Aufstand als Werkzeuge, die Perspektive einer verbreiteten anarchistischen Offensive gegen die Welt der Macht verdichten.

 

Die Genossen Nikos Romanos und Panagiotis Argirou haben eine Vorstellung der anarchistischen Dialektik vorgestellt. Sie haben die Vorstellung thematisiert, dass alle von uns innerhalb eines Monats koordinierte Aktionen durchführen könnten – Aktionen aus der gesamten Brandbreite der anarchistischen Praxis, die vom öffentlichen Auftritt bis zur Guerillaaktion geht.

 

Es ist ein Vorschlag, der auf dem Thema der sieben Jahre nach dem Mord am Genossen Alexandros Grigoropoulos gründet, um in der Praxis die Möglichkeit einer informellen Koordinierung der vielfältigen anarchistischen Aktion auszuloten.

 

Wer nun das angebrachte analytische Rüstzeug hat, begreift dass es sich um einen Vorschlag handelt, der jede anarchistische Individualität oder Gruppe betrifft, die sich nicht an theoretische Schemas klammert oder von Apathie und Reformismus umnachtet ist.

 

Das ist auch der Grund weshalb diejenigen, die sich der politischen Arglist und der professionellen Suche nach Zwietracht widmen, es wieder einmal nicht lassen können mit Spitzen, ihnen als Kritik daherkommenden Beleidigungen, um sich zu werfen.

 

Aber so sehr die „offiziellen“ anarchistischen Kaffee- und Klatschzirkel sich auch bemühen Schlammschlachten vom Zaune zu brechen und sich in Verleumdung zu üben, können sie ihr Unbehagen darüber nicht verschleiern, dass die sie permanent erfüllende Apathie klar und deutlich ans Licht der Sonne kommt.

 

Doch lassen wir die ExpertInnen der politischen Spekulation beiseite und versuchen wir doch vom Wesen dieses Vorschlags zu sprechen.

 

Wir denken, dass die Anarchie eine echte Bedrohung für den Staat darstellen muss und um das zu bewirken, muss die Anarchie den Avantgarden, AnführerInnen, Pressebüros und der politischen Logik der Säuberung und des Ausschlusses fernbleiben.

 

Die informelle Organisation braucht keinerlei Abkommen über anzunehmende Statuten und Positionen als Voraussetzung. In unserer Anarchie kann jedes Individuum und jede Gruppe zu einem Thema, zu einer Kampagne, zu einer Strategie einen Beitrag leisten, indem man die eigene Aktion mit anderen synchronisiert und koordiniert, ob nun ein gemeinsamer politischer Background besteht oder nicht.

 

Die oft in der anarchistischen Szene vorherrschende Spontaneität weiterzuentwickeln, heisst nicht, dass sich die Anarchie sich in eine Partei verwandeln muss; zur Eröffnung einer Möglichkeit zur Formulierung von Strategien und Aktionen zum Aufbruch ist bloss der Wille notwendig, mit anderen GenossInnen zu kommunizieren und zu handeln.

 

Denn wir lieben die Art von Anarchie, die in Flammen auf den Strassen wandelt, die in den Metropolen Raum und Zeit besetzt und Hochburgen zur Verbreitung von anarchistischer Theorie und Aktion schafft. Die Art von Anarchie, die die Stützen der Normalität zum bersten bringt, unsere verlorene Zeit zurückholt und die Moral dieser Welt ins Feuer schmeisst.

 

Die Art der Anarchie gehört nicht zur heuchlerischen Ehrbarkeit dieser Gesellschaft und macht in ihrem Diskurs und in ihrer Praxis auch keine Zugeständnisse um der sozialen Mehrheit genehm zu sein.

 

Es gibt sicher viel zu sagen, aber was zuerst kommt, das ist die Intensivierung unserer Angriffe und die Verdichtung der chaotischen Wege des befreienden Kampfes.

 

Wir kommen bald wieder.

 

Signale der Guerilla senden wir an die FAI-Zellen, die den Schwarzen Dezember in Griechenland, Chile, Spanien aktiv unterstützt haben und an jene, die jetzt ihre Angriffe vorbereiten; den GenossInnen des MIA (Movimento Anarchico Insorgente) in Brasilien; allen PyromanInnen und Revoltierenden, die die Symbole der Macht in Brand gesetzt haben.

 

Kraft und Solidarität allen GenossInnen in den Gefängnissen und draussen, die den Schwarzen Dezember mit Texten, Übersetzungen, Plakaten, Flugblättern, Graffiti und Spruchbändern unterstützen, die das Mosaik der vielfältigen anarchistischen Aktion vervollständigen.

 

Eine herzliche Umarmung an unsere Brüder und Schwestern in den Gefängnissen in Spanien, Chile, der schweiz, Italien, Mexiko, Deutschland, USA und anderswo; an Mónica Caballero, Francisco Solar, Marco Camenisch, Alfredo Cospito und Nicola Gai, Juan Aliste, Freddy Fuentevilla und Marcelo Villarroel, Juan Flores, Guillermo Durán, Nataly Casanova, Enrique Guzmán, Thomas Meyer-Falk, Ignacio Muñoz, Tamara Sol, Michael Kimble und an alle anderen gefangenen GenossInnen, die wir unabsichtlich zu nennen vergessen haben.

 

Für einen Schwarzen Dezember

 

Für die Zunahme des anarchistischen Aufstandes

 

Freiheit für die Gefangenen

 

Zelle Alexandros Grigoropoulos / Federazione Anarchica Informale (FAI-FRI)

 

Üb. ins it. Crocenera

 

Quelle: Atene IMC über https://en-contrainfo.espiv.net/2015/12/08/greece-incendiary-attack-by-alexandros-grigoropoulos-cell-fai-in-athens/

 


 

http://www.croceneranarchica.org/ Üb. mc, Knast Salez, Dezember 2015