Demo für Geld für freie Schulen

Waldis können ihr Geld nicht selber Stricken
Erstveröffentlicht: 
22.01.2010

Demonstranten fordern mehr Geld für freie Schulen

 

STUTTGART (lsw). Mehr Geld für die 718 Freien Schulen in Baden-Württemberg forderten die 20 000 Demonstranten am Dienstag vor dem Landtag und auf dem Schlossplatz in Stuttgart. "Uns steht das Wasser bis zum Hals", sagt Markus Stettner-Ruff, Geschäftsführer der Waldorfschule in Schwäbisch Hall. Mit 450 Schülern, Eltern und Lehrern ist er nach Stuttgart gereist, die Demonstration hat er mit der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen vorbereitet. "Auch die kirchlichen Schulen sind dabei", sagt er.


Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch hatte bereits im November seinen Unmut geäußert: Freie Schulen, auch die kirchlichen, erhielten zu wenig Unterstützung vom Land, kritisierte er bei einer Veranstaltung in St. Blasien im Schwarzwald. CDU und FDP hätten in der Koalitionsvereinbarung im Frühjahr 2006 höhere Finanzhilfen zugesagt, dieses Versprechen bislang aber nicht eingelöst.

Bei der Schlusskundgebung forderten die Demonstranten am Dienstag "80 Prozent!". Das ist die Landesförderung, die Freien Schulen laut Gesetz zusteht – 80 Prozent des Betrags, den öffentliche Schulen für ihre Schüler ausgeben. Kultusminister Helmut Rau (CDU) weist die Forderung zurück. "Die Zuschüsse für die Privatschulen werden in den kommenden Jahren weiter erhöht", betont er. "Allein für 2010 sind im Haushalt zusätzliche 45,8 Millionen Euro vorgesehen."


Auch FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke zeigt wenig Verständnis für die Demonstranten. In der Etatdebatte im Landtag sagt er: "Der Haushalt ist auch mit 80 Millionen Euro für die Privatschulen deutlich üppig ausgestattet. Viele Bundesländer beneiden uns für das, was wir für den Schul- und Bildungsbereich tun."