Klare Antworten bleibt die Rathausspitze schuldig: Ein Infoabend zur Flüchtlingsunterbringung stieß in March auf großes Interesse – doch die Situation bleibt verfahren.
Das Vorgehen der Marcher Verwaltung und des Gemeinderats bei der Standortwahl für die Sammelunterkunft, aber auch für die beiden neuen Gemeindeunterkünfte, war bei der Bürgerinformation am Dienstag ein zentrales Thema. Auch auf mehrere Nachfragen machte Bürgermeister Helmut Mursa dazu kaum nähere Angaben.
"Der Gemeinderat sollte ohne Beeinflussung von außen die Interessen von
Allgemeinheit und Einzelpersonen abwägen", rechtfertigte Mursa die nicht
öffentliche Behandlung des Themas im Gemeinderat. Man habe vorher
verschiedene Standorte geprüft. Aber auch aus baurechtlichen Gründen
seine manche ausgeschieden, selbst für nur vorübergehende Behelfsbauten.
Er könne auch im Nachhinein dazu keine näheren öffentlichen Angaben
machen. "Wir wogen im Gemeinderat zwischen wenigen Standorten ab", so
Mursa.
Von einem lange heiß gehandelten Standort im Hugstetter Gewerbegebiet,
auf der Rückseite einer Firma für Eisenbearbeitung, hatte die
Gemeindeverwaltung jedoch schon in der Woche vor der Ratssitzung Abstand
genommen. Denn der Landkreis hatte ihr signalisiert, dass er diese
knapp 40 Ar große Fläche nicht wolle. Zu groß war ihm wohl das Risiko,
dass die baurechtlichen Abklärungen – auch wegen Lärmemissionen – nicht
nur Zeit gekostet, sondern vielleicht zu einem ablehnenden Befund
geführt hätten. Das hatte schon vor dem Infoabend einige Bürger
verwundert, sind doch in dem Gebiet seit Jahren Wohnungen, die dem Lärm
ausgesetzt sind.
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Somit hatte der Gemeinderat, als ihm am Montag, 26. Oktober, die
Pferdeweide an der Kreisstraße vor Hugstetten vorgestellt wurde, so gut
wie nichts mehr zum Abwägen. Bei einer alternativen Wiesenfläche nach
dem Ende der Hugstetter Dorfstraße soll es Probleme mit der
Hochwassergefährdung geben. Das trifft aber nur auf einen kleinen
Geländestreifen nahe des Mühlbachs zu. Tatsächlich wären in diesem Areal
zwischen Bach, Ortsrand und Hartplatz 40 Ar oder mehr außerhalb der
Hochwasserzone verfügbar. Ganz im Gegensatz zu dem Standort, den der
Gemeinderat für eine neue, kleine Containeranlage hinter dem neuen
Feuerwehrhaus beschlossen hat: Dieses Gebiet liegt in der 100-jährlichen
Hochwasserzone.
Der Druck des Landkreises, schnell Flächen für Großunterkünfte
herauszurücken, lastet auf allen größeren Gemeinden, das machte der
Abend in der Hugstetter Halle deutlich. In Merzhausen wurden die Bürger
am Abend vorher informiert – aber zu einem Zeitpunkt, da der Gemeinderat
noch nicht entschieden hat und noch verschiedene, den Bürgern genannte
Standorte zur Auswahl stehen. In Löffingen läuft der Suchprozess erst an
– mit einer öffentlichen Ratssitzung und danach einer
Bürgerinformation.