Grenzuntergang- Berkasovo und Rigonce (18.10 – 27.10.)
1. Bericht Berkasovo Serb/Kro
2. Bericht Rigonce Kro/Slo
Berkasovo/Bapska
-Edit- Im Moment wird der Grenzübergang Berkasovo zugemacht und dafür ein anderer geöffnet. - Edit -
Berkasovo ist ein kleiner Ort auf der serbischen Seite an der Grenze zu Kroatien.
Der Grenzübergang an dem sich das humanitäre Desaster abspielt ist kein offizieller sondern ausserhalb des Dorfes extra für Geflüchtete „eingerichtet“ worden und auch der einzige Grenzübergang von Serbien nach Kroatien der im Moment „offen“ ist. Das heißt das dort alle Geflüchteten die nach Europa über den Balkan fliehen und nicht zu Fuß über grüne Grenzen gehen durch müssen. Eine sehr schmale Straße als einziges befestigtes Gelände gesäumt von Büschen und umgeben von Feldern.
Von Einrichtung kann mensch allerdings absolut nicht sprechen. Die serbische Regierung bzw. die Kommission die über diesen Ort herrscht, tut sehr viel dafür, dass der Ort im absoluten Chaos versinkt.
Als wir (eine Gruppe von drei Freiwilligen) am Sonntag den 18. Oktober am späten Abend dort ankamen sind wir direkt in eine Katastrophe geraten. 3000 größtenteils völlig übermüdete und frierende Menschen schieben sich durch diese kleine Straße. Unter ihnen Kinder, schwangere Frauen und verletzte Menschen. Eine Situation die absolut nicht zu kontrollieren war. Eine Gruppe von hauptsächlich tschechischen Freiwilligen, die in wechselnder Besetzung schon seit mehreren Wochen dort vor Ort sind und denen wir uns anschlossen, waren die einzigen, die versuchten diese Menschenmasse zu beruhigen und gefährdete Menschen aus der Menge zu holen. An diesem Tag gab es mehrere Verletzte, die teils einfach überrannt wurden oder nach vielen Stunden Warten im Stehen kollabiert sind. Es gab nicht mal genug Platz zum Sitzen. Montags morgens wurde die Grenze dann auf Grund das massiven Drucks der Geflüchteten geöffnet und alle sind durchgekommen. Das hieß allerdings wieder einige Stunden auf die Busse auf der kroatischen Seite in Bapska zu warten, wo es im Gegensatz zu Berkasovo keinerlei Verpflegung gab.
Am nächsten Tag beruhigte sich die Lage ein wenig da auch auf der kroatischen Seite regelmäßiger Busse kamen und sich nicht so viele Menschen in Berkasovo stauten.
Die Bilder blieben aber die gleichen. Völlig übermüdetete, teils unterkühlte Menschen, Kinder in nassen Klamotten, ohne Schuhe, Laufen über eine zentimeterdicke Müllschicht
- Verzweifelung pur! 3000-5000 Geflüchtete jeden Tag und oft viel zu wenig Decken, Rettungsfolien und Klamotten.
Als es dann am Tag später anfing zu regnen wurde die Situation noch schlimmer. Das serbische Militär stellte zwar einige Großzelte mehr zur Verfügung, allerdings bei weitem nicht genug um die viele tausend Geflüchteten unterzubringen. Die Felder rundherum verwandelten sich in eine Schlammwüste in der man bis zum Knöchel in Müll und Schlamm versank. Bis auf in den unbeheizten Militärzelten gab es keinerlei Beleuchtung insofern waren alle Menschen, die es in der Enge auf der Straße nicht mehr aushielten, der völligen Verschlammung der Felder ausgesetzt. Menschen schlafend ohne Decken und Unterlagen auf nassem Boden...
Das tschechische Team (was immer mehr zu einem internationalen Team wurde) und nur aus Freiwilligen bestand, hatte ohne Pause damit zu tun Menschen trockene Kleidung zu geben, Tee zu kochen, Essen rauszugeben, gespendete Kleinzelte an Familien zu verteilen und Menschen zu informieren, wann sie denn wo hingehen konnten oder mit den Bussen hingefahren wurden. Das Team war gut organisiert und bestand wie bereits erwähnt aus den Menschen, die das “Camp” am Laufen hielt und sich wirklich um die Geflüchteten kümmerten.
Besonders schlimm waren die Nächte. Es war so kalt, Temperaturen um die 0 Grad, dass wir die ganze Zeit rumgingen und schauten, ob die Kinder und Babys unterkühlt waren. In diesen Fällen brachten wir sie in einem beheizten Container unter, den wir allerdings erst noch von serbischen Polizisten, von denen mittlerweile ein paar vor Ort waren, befreien mussten. Garnicht so einfach. Genau wie an anderen Orten wurde, um die Feuer in Gang zu halten, alles verbrannt was zur Verfügung stand. Plastik, Decken, jeglicher brennbarer Müll. Eine giftige Wolke lag nachts über dem „Camp“.
In zwei Fällen kamen wir mit all unsere Hilfe zu spät. Innerhalb der 10 Tage in der wir da waren starben ein kleines Kind und eine Frau auf Grund von Erschöpfung und Unterkühlung auf dem Weg zum Krankenhaus.
Es gibt so einige Situationen, die nicht mehr aus dem Kopf gehen. (persönlicher Bericht eines der Autoren dieses Textes)
Während einer Chai-Runde hörte ich plötzlich hysterisches panisches Geschreie. Ich fand eine Frau in einem Panikanfall. Sie schrie auf arabisch „Hilfe Hilfe Polizei Hilfe Hilfe“ Ein knapper Satz ihres Ehemannes war dass sie von Polizisten in Bulgarien übel zusammengeschlagen wurde und jetzt bei fast jedem Mal wenn Polizei in der Nähe ist, ähnlich wie jetzt reagierte. Ich brachte sie mit Hilfe ihres Mannes und seiner Freunde, die nervlich auch am Ende waren, zu einem improvisierten Zelt. Sie fing an wirr zu reden und zwischendurch immer wieder „Polizei Polizei“ zu schreien. Kaum kamen wir an dem Zelt an, fiel sie in meine Arme und wurde ohnmächtig. Ihr Mann schaffte es sie wieder ins Bewusstsein zurückzuholen, doch nur mit Hilfe von Medikation der Ärzte ohne Grenzen schaffte sie es wieder ein stabiles Bewusstsein zu bekommen. Ich besorgte noch eine komplette Montur Klamotten und Decken. Ich sah in den nächsten Tagen einige Situationen, die dieser ähnlich waren. Dienstag Nacht gebar eine Frau in einem der Militärzelte ihr Kind.
Absolut furchtbar und kaum vorstellbar, dass Menschen auf der Flucht vor Krieg, Tod und Hunger immer wieder etliche erneut traumatisierende Situationen erleben müssen und dass nur, weil Regierungen sich mit einer absurden Ignoranz sehr oft überhaupt nicht für Geflüchtete interessieren.
Die Unfähigkeit des UNHCR und des roten Kreuzes
Aus unserer persönlichen Erfahrung, aber auch aus Erzählungen anderer Freiwilligen, sind andere Organisationen wie das UNHCR oder das Rote Kreuz nicht grundsätzlich aber häufig eher eine Belastung als eine Hilfe. Nachdem das Rote Kreuz dann doch noch in Berkasovo auftauchte, wurde den Freiwilligen verboten warmes Essen zu kochen, mit der Begründung, dass das Rote Kreuz es nun übernehmen würde und wir hygienische Standarts nicht einhalten könnten, was bei den Müllbergen wie ein schlechter Scherz klingt. Die Abmachung hielt einen Tag an, allerdings durften wir Freiwilligen dann nicht wieder anfangen zu kochen. Also überhaupt kein warmes Essen mehr. Das UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) setzte sich in Berkasovo zu 90 Prozent aus desinteressierten, dafür aber gut bezahlten Mitarbeitern zusammen, die den Tag über in ihrem beheizten Container saßen und sich unfähig anstellten, die Decken, die sie hatten, vernünftig zu verteilen. Noch dazu kam, dass der Container einige Tage nachts geschlossen war und es überhaupt keine Ausgabe, weder von Decken als auch von Wasser gab. Erst auf Anregung der Freiwilligen waren später auch in der Nacht UNHCR-Leute in den Containern.
Die serbische Kommission und die politische Lage
Verbieten und Erlauben tat eine serbische Kommission. Und dies mit fast schon menschenfeindlichen Ansichten. Wenn irgendetwas nicht so gemacht wurde wie sie sagten wurde uns sofort damit gedroht, dass Camp verlassen zu müssen. Nicht rein leere Drohungen: Das tschechische Team wurde bereits zu einem früheren Punkt des Geländes verwiesen und selbst Ärzte ohne Grenzen durften teilweise über Stunden keine Menschen versorgen. Ein Verweis hätte allerdings geheißen, dass am Grenzübergang überhaupt keine Tee-Küche, keine weitere Klamottenausgabe und auch keine andere Gruppe von Freiwilligen geben würde und die Situation sich dementsprechend verschlimmern würde. Aufgrunddessen ordneten wir uns mit großen innerlichen Widerstand der serbischen Kommission unter, wobei wir immer wieder versuchten, kleine Schlupflöcher zu finden. So zum Beispiel weitere Kleinzelte (dessen Aufstellung auch verboten war) in privaten Gärten mit Erlaubnis der Besitzer aufzustellen.
Die politische Lage zwischen Serbien und Kroatien ist nicht unschuldig an der Situation in Berkasovo. Der vor 20 Jahren stattgefunden Krieg zwischen Serbien und Kroatien trägt immer noch zu einer sehr gespannten Beziehung der Länder bei.
Lange gab es keine Kooperation zwischen den Ländern, was zur Folge hatte das oft niemand in Berkasovo wusste, wann wieviele Busse auf der kroatischen Seite in Bapska ankamen und wann die Grenze aufgemacht wurde. Ebenso wusste die kroatische Polizei nicht, wie viele Flüchtlinge erwartet wurden. Das hatte wiederum zur Folge, dass es meistens keine Ruhe im Camp gab. Die kroatische Polizei setzte, selbst bei Unruhen innerhalb des Camps keinen Fuß auf serbischen Boden bzw. ins Niemandsland.
Auch wenn wir uns dagegen wehrten; ohne Polizei ging es häufig nicht, da die Freiwilligen sonst ihre Gesundheit ernsthaft in Gefahr gebracht hätten.
Immer wieder befanden wir uns in einer Zwickmühle. Emotional, da wir verstehen konnten, dass Menschen ohne Informationen wie es weitergeht immer bis zum Grenzzaun vorgingen, um keine Öffnung zu verpassen. Dort bildete sich immer eine nervöse Menschenmasse. Andererseits wussten wir aber auch wie gefährlich dieses Situationen waren, da wie gesagt immer wieder Geflüchtete in der Masse kollabierten oder Panikattacken bekamen. Immer wieder gingen wir dieses Dilemma ein, zu wissen, dass nur die Polizei es schaffte die Situation zu kontrollieren, wir sahen wie sie die Geflüchteten behandelten und wir nur die Möglichkeit hatten Menschen aus gefährlichen Situationen rauszuholen und sonst recht hilflos danebenstanden.
Mal abgesehen davon hätte die kroatische Polizei uns auch nichts anderes tun lassen.
An den letzten Tage, an denen wir da waren merkte man allerdings, dass es mehr Kommunikation zwischen Serbien und Kroatien gab, was die Situation im Camp ein wenig entspannte.
Kljuc/Rigonce
An einem unserer letzten Tage fuhren wir noch nach Kljuc an der kroatisch-slowenischen Grenze, als Reaktion auf den Hilferuf von lokalen Freiwilligen.
Die kroatische Polizei leitete die Flüchtlinge an sogenannte „grüne Grenzen” und bringt sie somit halb-legal über die Grenze, da Slownien nur maximal 2000 Geflüchtete pro Tag akzeptiert, täglich aber teilweise das fünf- bis sechsfache ankommen.
Wir durften nur Essen und Getränke rausgeben während die Flüchtlinge an uns vorbei liefen, ansonsten riskierten wir wieder einen Platzverweis.
Nur müde Gesichter, Menschen die sich nur für ein paar Minuten ausruhen wollen, vielleicht nur kurz reden wollen, wissen wollen, was sie auf der anderen Seite der Grenze erwartet.
Es musste aber alles unnötig schnell gehen. Die kroatische Polizei trieb wieder alles immer wieder an. „Yalla Yalla... Go Go Go!!” - Die wenigen Worte die sie sich in den vergangen Wochen angeeignet haben.
Vor uns und den Geflüchteten ist eine kleine Brücke über einen Fluss die in einen stockdunklen, vernebelten schmalen Weg mündet. Niemand von ihnen weiß was sie dort erwartet. Auf der anderen Seite ist nach einem schlammigen unbefestigten Weg Feuerschein zu sehen. Mehrere Feuer brennen. Die Luft riecht nach verbranntem Plastik. Alles brennbare, Decken, Plastikflaschen, Müll, werden verbrannt um ein wenig Wärme des Feuer zu bekommen. Keine Zelte, keine Sitzmöglichkeit, nur eine nackte, kalte, feucht-verschlammte Wiese. Hier müssen die Menschen eingezäunt zwischen zwei und zwölf Stunden warten. Das einzige was beleuchtet wird sind slowenische Schützenpanzer, umringt vom voll-vermummten slowenischen Militär ausgerüstet mit Maschinengewehren. Direkt vor Menschen, die aus einem Krieg geflüchtet sind. Dafür fehlen die Worte. Der Anblick ist nicht mehr zu ertragen und wir gehen zurück über die Grenze nach Kroatien. Wir können es einfach machen, als priviligierten Menschen mit einem deutschen Pass. Ausgesucht haben wir uns das nicht. Es ist so absurd und so krank...
Gruppe TrⒶibsⒶnd
Kontakt:
facebook: hendrix no border
Mail: xgrenzuntergangx(ät)riseup.net
Vacation in Rigonce
26th/27th October 2015, night time
Rigonce and what I saw there will never, never leave my mind. The smell of burning plastic and my scarf wrapped around my mouth so I don't breathe in the poison they are keeping themselves warm with. Lost dignity of people I saw shitting next to the road in the dark. The dark road from the bridge next to the Croatian side, foggy as if I were entering a horror movie. And then the misty light in front of me. Bumps sitting around improvized fires in the middle of nowhere. Jelena running around and wrapping kids up into emergency blankets. We took some with us so we at least have an explanation of what we're doing if the Slovenian police stops us. The volunteers on the Croatian side warned us that we should be careful as we're entering Slovenia illegally and could be arrested. Still, some of them kept going back and forth, carrying children, bringing blankets. I didn't know if I was nervous or pissed: I was probably both. So you walk in that fog, next to the river, to finally see where you sent those people. And then you see it...and realize there was nothing, nothing that could have prepared you for this. Not Bapska, not Bregana a month ago, not Berkasovo. I am walking around with 4 UNHCR blankets that we got god knows from where and trying to find a family that we moved onto the somewhat empty part of the field, and cleaned some trash so they can lie down. They, however, have nothing: not a sleeping bag, not a blanket. Nothing. Three children. I come to the biggest one, she must have been around 5, pat her on the head, am I pissed or crying? No crying, Wojo taught me that a month ago in Bregana: "we will cry at home". Bregana suddenly feels like Disneyland to me. She comes closer to me and gives me the most gentle kiss on the cheek. And smiles. I remember what Nicole told me on our way to Zagreb from Berkasovo 2 days ago: "I asked a Syrian family with 3 children what they told them, where were they going. And do you know what they told me?""No?" "We told them we are going on vacation."
We opened 2 emergency blankets to put them on the ground. We touch the ground: it feels frozen. Dead cold. The children are looking at me. Their Mom says: "Please, miss, blankets..." and points towards them. Now I am pissed. I am so pissed. I march back. Fuck this shit. Fuck it. I would like to see them arrest me for bringing the fucking blankets for those kids. We put some on the wheelbarrow. We know we won't have enough, but volunteers on the Slovenian side seem to have a permission to share some. Still, none of this is enough. We leave some on the Croatian side. It sucks, but that's one of the first things I learned on the field: you have to prioritize. And one more train is coming in a couple of hours to the Croatian side. We need to have some blankets for them as well. How do you prioritize a child over a child? Don't ask me, I have no clue how I learned to do it. I just concentrate on the individual person I find and learn to be satisfied that I helped one. One is more than none. We will cry at home.
People are coming to me and begging for those blankets. I never want anyone to call me "miss" ever again in my life. They pull, I stay firm and keep saying no. Babies babies... "Baby!!" he tells me and drags me to his bump where people are lying. Indeed, one baby without a blanket. I am finally convinced: "for the baby!". "For baby, miss, thank you thank you!" I swallow my tears. Fuck you, world. They repeat everything twice, sometimes we joke about it to survive: chai chai! We offer to each other. Baby family miss blanket blanket! It has to be funny when they are gone and you are left to deal with what you have seen. Jacket jacket. I can't find my family anymore. All groups look the same: depressed, overtired, those who have something to burn are around the fires. I keep coughing and am literally afraid of what I am breathing in. Someone pulls me again: baby baby blanket blanket!! "Show me the baby!" I say. He takes me to his group. Baby is a common denominator for everyone from newborns to 12. His 8 year old is sleeping on the ground covered by an emergency blanket, his mom sitting next to him and covering his feet every minute. She looks at me, worried. Another guy approaches me: "miss, do you have spoon?" He seem to have gotten a goulash and a fork and is confused about how to eat it. It's the first hot meal that he has gotten in God knows how long, and now he's staring at his plate, confused. It's a comical situation in the chaos of the hell on Earth that is the wild camp Rigonce. I say: "sorry, no spoon", look at the baby again, see that it has one blanket, say "sorry, no blanket" and walk away. I hear "miss, but cold, baby, baby, blanket!" My heart doesn't break anymore. What has become of me? No time to think. I need to find a baby. Finally, baby with no blanket, she's sleeping and shivering, around 7 years old. She's on the ground. Nothing beneath her. I take out the last emergency blanket from my bag. Show to the mother to wake her up so we can put something underneath. The father helps me to unwrap it. We put it underneath. And then I wrap her up like a tortilla, from all sides, we even roll her on the floor in it so she is covered from all sides. She is laughing. Are these on vacation as well...?
On my way back, I slowly walk to the tanks positioned next to the fence that is encircling the people. I stare at it. For a long, long time. Eons ago, there was this term I learned at the university: "ostranenie". It was very important to me to learn it. It was very important to me to read books. To analyse Master and Margarita. To try to understand postmodernism and Pynchon. I thought writing my PhD was important, as I am (was) writing about the early separation trauma of a mother and a child and its importance for the development of the subject. On the example of Antigone. She was a brave one, little Antigone. Did you know she was only 13? Or was is 14? I forgot. "Ostranenie". I am thinking about that as I observe that tank, like in a slow motion. There is a spider web on one of them: It hasn't been used for a long time. There is something so odd about that spider web on that tank. I would love to make a photo of it, but I decide not to be foolish and get myself arrested over a spider web. I don't even know if anyone would arrest me; seems stupid and like an unneccesary panic. Over making a photo of a spider web? Seriously? There is a guy standing next to me. He sees me looking at the tent. Our eyes meet. His eyes point towards the tank and he shakes his head in disbelief. I shake mine as well. We understood each other without having said anything. No Refugee Phrasebooks would help here. They are meant for civilization. This is cold, cold hell.
A few steps across the meadow, and suddenly two soldiers are standing in front of me with guns. For a split second, my legs freeze, but then I just nod my head in recognition and they nod back. I have my volunteer vest on, I suppose they think I am one of their volunteers. Slowly I walk across the meadow and wonder if they will realize that I'm walking back to Croatia. Are they enemy now or can I simply explain the most normal reason in the world for my being there? Will they listen? It seems crazy that they wouldn't. Is crossing a border really more important than blankets? At the moment, nothing seems more important than blankets to me. Except for tents. I walk and think. Tents. We need hundreds and hundreds of tents. Maybe we could set up a little family area with tents? So at least they get them. But wher do I get tents? Ask Facebook again? I seem to go to Facebook for help whenever anything crosses my mind the last weeks. But we are not even allowed to enter, how will we bring the tents over? Should we share them on our side? Just press it into their hands. Some guy showed me a sign for sleeping that night while we were sharing food and water and chai on the Croatian side: "miss, camp?" I swallow. "No camp, so sorry. Sandwich?" But he doesn't want a sandwich, that one: "Miss, but sleep?" "I am so sorry", I say. "I wish I could help you. So sorry. Sorry." He shakes his head. "Thank you miss, you been very kind miss. God bless you miss."
No camp. No sleep.
Before having gone to the tanks, there are two men and a girl approaching me. We talk. The girl says: "Miss, how long we stay here?" "Around 5 hours", I say. She has beautiful, huge eyes, and her body resembles that of a little bird. "But miss, they said two!!!" "I am sorry. So sorry. It will not be 2..." "But miss we no sleep for 5 days!" "5 days?!?" "No miss", smiles one of the guys sadly. Greece no sleep, Mazedonia no sleep, Serbia no sleep and Croatia no sleep, train and they send us here immediately." I look at the ground. I don't know where to look. I am so ashamed. So ashamed. I change the subject, there is nothing else left to do: "Tomorrow you are in Austria and safe. Just this one more night. Where are you going?" "Germany", says the guy and the other one nods as well: "Germany". "Why not Austria? Austria beautiful country. Close to Croatia, you can go to sea!" They smile at me. "How is Austria? Austria good?" The other one says: "I heard Austria doesn't give asylum". "Not true!", I say. The girl looks at me with her huge eyes. "Miss, I go to France." "France!" I say. "Where to?" "Miss, I would like yo go to Paris and study art."
I stare at her. The fire from all sides brings the toxic smell towards us; all four of us, one at that moment, breathe it in and cough. "Paris is very expensive", I say in between coughs. "Do you have someone with you?" "No miss", she smiles gently, "I am all alone in this world." "Do you know somebody in Paris?" "Nobody, miss. But I will still go and study art. That is my dream. I will find a way."
I look at her. I don't have any more blankets. I cannot stop the toxic smoke. I cannot make her warm. We all look around ourselves. The kids are crying, some are sleeping, some people are standing at the fence and looking at the other side. I am so sorry... I say. I am so so so sorry... And then I can't hold it anymore. Tears start rolling down my face. I look at them in silence and let them roll. I wasn't that strong this time to cry at home - but to be honest, I haven't cried since Bregana at all. Not even when I saw people sleeping in the trash on the cement in Berkasovo, one next to the other like sardines. But this is too much. Too fucking much.
All three approach me and stroke me. Their eyes full of empathy. "Thank you miss thank you. Thank you for your feelings."
That brings me back. It lasted 30 seconds, my tears. I swallow them. "I am so sorry, so sorry!" I tell them. "Look at you, going through all this, it is not your place to console me!"
But it feels good to share sadness. I feel like we are one. One Love.
I give my name to the big-eyed girl and tell her to find me on Facebook. She gives me her e-mail address. "Write to me miss, if you find time", says the Little Bird politely. "I will. I promise." Both men shake my hand. "Thank you, miss. Have a nice life." "Consider Austria!" I say. "This could all be over tomorrow! Imagine that! Promise me you will think about it..." "Yes miss, we will definitely think about it", one of them says and smiles. I go back to my side of the border. There, volunteers are preparing for another train that is coming. They are afraid they might not have enough food for the one that arrives in the morning. It's a constant battle with money and resources.
Good luck, little art student.
Someone once told me they had nightmares after Röszke for a week. Another friend who volunteered in Berkasovo told me he keeps having a dream that he's finding a dead baby among the trash in Berkasovo, among dirty blankets. I understand the dream: while there, I had a constant, eerie feeling that some of the blanket bumps on the road were dead children as well. I don't know where that comes from.
A volunteer that came back with us from Berkasovo recognized a Mom and a baby in Kljuc while we were sharing food. I see them hugging. She says later: "I drove that woman to a hospital to give birth two days ago!" "Wait, that baby is two days old?!?: "Yes. Two days."
They crossed over to Rigonce then. Many volunteers around them, giving them everything they can. All worried. All know where they are heading to. They know nothing yet. In 200 meters, all will be clear.
I tried to sleep tonight and it all came back to me. I hugged a volunteer friend. He said: "It's okay to cry." "I can't sleep" I say. I keep seeing Rigonce. And I thought nothing can shock me anymore.
He hugs me and holds me and tells me about his nightmares. When we meet again on the field, we will function. We will work. We will help. It's as simple as that. It's the "we will cry at home" what's happening now. Hugging helps so much. Must be that "group healing" that this some psychologist suggested here on Facebook when I posted about the possibilities of free psychological help for independent volunteers, and she said that it wasn't possible because all of their staff is on the field already, providing help to the Red Cross people and some NGO, I think.
I didn't see any Red Cross that night.
Actually, on the spots where I spent most of my time in the last month, I rarely saw the Red Cross. But that's an old story.
How does one finish a post about Rigonce though? Oh, yes, I know:
We need a hospital in Zagreb to donate us washing of some blankets we collected. And tents. Many tents. Asap. Baby baby family.
Oh, fuck this shit. There was a spider web on the tank. There was a tank. A tank. Kids are going on vacation, say the parents. All inclusive was too expensive so they were offered to go to Rigonce instead. It was an offer they could not refuse.
Just got a message at 2 am that it was forbidden to share water in Rigonce today.
Slovenia, I hope you are ashamed of yourself.
Open All Borders!
No One Is Illegal!
No Nation, No Border, No Fence!
Aktuelle
Infos findet ihr weiterhin unter:
Refugee
Help Map (tägliche Updates von den Brennpunkten):
https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=zddfRUtGScOc.kQBgTQcoV5FM