In der Nacht auf Mittwoch haben unbekannte Täter die Polizeiwachen in Bümpliz, Köniz und im Berner Lorrainequartier attackiert.
In der Nacht auf Mittwoch sind in Bern gleich drei Polizeiposten Ziel von einer politisch motivierten Täterschaft geworden. Wie die Kantonspolizei gegenüber DerBund.ch/Newsnet bestätigt, kam es bei den Posten im Berner Nordquartier, Bümpliz und Köniz zu Sachbeschädigungen. «Im Nordquartier wurde versucht die Autos dreier Mitarbeiter, die in der Notrufzentrale im Dienst standen, in Brand zu setzen», sagt Christoph Gnägi, Mediensprecher der Berner Kantonspolizei. Nur durch rasches Reagieren hätte Schlimmeres verhindert werden können. Die Täterschaft ist unerkannt entkommen. «Es wurde niemand angehalten. Die Ermittlungen laufen.»
Auch in Bümpliz und Köniz entkamen die Täter. In Köniz wurden die Scheiben der Polizeiwache eingeschlagen, in Bümpliz wurde gesprayt. Der Sachschaden kann laut Gnägi noch nicht beziffert werden. Genauso wenig kann die Polizei zurzeit sagen, ob die Angriffe von einer oder mehreren Gruppen ausgeübt wurde. «Das ist alles Teil der Ermittlungen», sagt Gnägi.
Bekennerschreiben liegt vor
Die Angriffe sind vermutlich eine Antwort auf die Grosseinsätze der Polizei an den Antifa-Demonstrationen der vergangenen zwei Wochenenden. In einem anonymen Bekennerschreiben auf der Webseite indymedia.ch erklärt die mutmassliche Täterschaft ihre Attacke unter anderem damit, dass die Polizei «Kundgebungen angreift und verhindert».
Als weitere Begründungen werden die Hausdurchsuchungen nach den Farbanschlägen auf die Waisenhauswache und die «rassistische» Anti-Dealer-Kampagne auf der Schützenmatte genannt. Mit den Angriffen auf Polizeiwachen soll nicht Schluss sein: Im Bekennerschreiben werden weitere Anschläge angekündigt. (spr/mer)