Unbekannte haben vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg randaliert und erheblichen Schaden verursacht. Die Täter entkamen und hinterließen einen Zettel. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.
Eine Gruppe von 20 bis 40 Unbekannten hat am Samstagabend am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg randaliert. Die Täter bewarfen das Gerichts- und das Strafjustizgebäude mit Gläsern voll Farbe und Steinen, zündeten Pyrotechnik, blockierten die Straße mit einer Mülltonne und beschädigten vier abgestellte Autos, wie ein Polizeisprecher am Sonntag berichtete.
Als die Beamten nach Hinweisen von Passanten eintrafen, flüchteten die vermummten Täter in Richtung Karolinenviertel. Zurück ließen sie einen Zettel, auf dem von einem laufenden Hausbesetzer-Prozess in Hamburg die Rede ist, wie eine Polizeisprecherin bestätigte.
Prozess wegen versuchten Totschlags und Hausbesetzung
Fünf Männer im Alter von 19 bis 31 Jahren und eine 18-Jährige müssen sich seit Ende August wegen versuchten Totschlags, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und dem Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion im Zusammenhang mit einer kurzzeitigen Hausbesetzung verantworten. Sie sollen Polizisten bei der Räumung des besetzten Hauses unter anderem mit Feuerwerkskörpern und Molotow-Cocktails angegriffen haben.
Der Eingangsbereich des Oberlandesgerichts wurde bei dem Anschlag mit roter Farbe verschmiert, auf der Rückseite des Gebäudes wurden Polizeiangaben zufolge 38 Fenster beschädigt. Das Strafjustizgebäude war ebenfalls mit Farbe beschmiert und drei Fenster waren beschädigt. An Autos wurden Scheiben eingeschlagen und der Lack zerkratzt.
Wie hoch der entstandene Schaden ist, war am Sonntag noch unklar. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
dpa/DW