Sternmarsch soll Pegida zum Einjährigen ärgern

Erstveröffentlicht: 
08.10.2015

Dresden - Dresden zeigt Gesicht – diesmal aber richtig: Am 19. Oktober will ein Bündnis aus Parteien und Organisationen gegen Pegida auf die Straße gehen! Anlass ist das „Einjährige“ der Lutz-Bachmann-Bewegung.

 

Es soll ein riesiger Sternmarsch werden. Unter dem Motto „Herz statt Hetze“ rufen mehrere Initiativen, Parteien und Verbände für Montag den 19. Oktober zur Anti-Pegida-Demo durch die Dresdner Innenstadt auf.

Es wurden vier Routen angemeldet. Startpunkte sind zwischen 16 und 18 Uhr die Bahnhöfe Neustadt und Mitte, der Straßburger Platz und die TU.

Hintergrund: Am 19. Oktober jährt sich der erste öffentliche Pegida-Auftritt. Inzwischen ist aus dem islamkritischen Häuflein um Lutz Bachmann eine „Bewegung“ geworden, die montags regelmäßig Tausende mobilisiert, bei der Wahl zum neuen Dresdner OB im Juni fast zehn Prozent errang und national wie international für Aufmerksamkeit sorgt.

Dazu die Initiatoren des Sternmarschs: „Es reicht! Seit nunmehr einem Jahr haben in Dresden Hass, Rassismus und Gewalt ihre abendländische Heimat gefunden. Von hier strahlt die Menschenfeindlichkeit ins ganze Land. Die Grundfesten unseres Zusammenlebens geraten in Gefahr.“

 

 

Und weiter hieß es: "Wir wollen Pegida nicht die Chance geben, ihren ersten Geburtstag ausgiebig an den bekannten Punkten in der Altstadt zu feiern. Deshalb wurde von uns an möglichst vielen Punkten bereits etwas angemeldet. Wir reden aber nicht von einer Blockade", sagt Silvio Lang (31), Sprecher von "Dresden Nazifrei", das die Aktion mitorganisiert.

Darüber hinaus am Aufruf beteiligt sind die Dresdner SPD, die Linke, die Grünen sowie die Bündnisse „Dresden für Alle“ und „Postplatzkonzerte“. Unterstützung kommt mit "No Legida" und "Leipzig nimmt Platz" sowie "No Cegida" auch aus anderen Teilen Sachsens.

Auch die Piraten wollen ihre Mitglieder mobilisieren. Anders dagegen die Dresdner CDU. Der Vorsitzende der christdemokratischen Fraktion im Dresdner Stadtrat, Jan Donhauser, sagt:


"Wenn, dann müssen wir für Toleranz demonstrieren und nicht gegen Dresdnerinnen und Dresdner, die Sorgen haben. Gleichwohl müssen sich diese Menschen fragen lassen, wer die Organisatoren von Pegida sind und mit welcher sprachlich unakzeptablen Weise sie ein gutes Miteinander in Dresden unmöglich machen.

Eine Empfehlung für oder gegen eine Teilnahme wird es von mir nicht geben. Ich wünsche mir, dass aus Dresden Signale der Internationalität und Professionalität ausgehen. Das ist wichtig für uns aber auch, um die Bewerbung für die europäische Kulturhauptstadt 2025 erfolgreich gestalten zu können."


Und die CDU im Landtag teilt mit: „An einer Gegendemonstration wird sich die CDU-Landtagsfraktion organisiert nicht beteiligen oder dazu aufrufen.“

 

Gleichwohl sehe auch die Landtags-CDU: „Pegida hat sich spätestens mit der Aufspaltung zu Beginn des Jahres deutlich radikalisiert. Inzwischen werden nicht mehr nur Politiker, Journalisten und Asylbewerber offen von der Bühne beschimpft, sondern am Rande des Demonstrationsgeschehens Schüler beschimpft und Journalisten eingeschüchtert und attackiert. Diese Auftreten verurteilen wir auf das Schärfste.“