Rostock: Rassistischer Aufmarsch angemeldet!

AFA

+++ Dutzende rassistische Aufmärsche in Mecklenburg Vorpommern +++ AfD plant Marsch durch Rostock +++ Beinahe täglich marschieren Neonazis und Rassist_innen in Mecklenburg-Vorpommern auf.

 

In den letzten drei Wochen unter anderem mehrfach in Wismar, Burg Stargard, Stralsund, Greifswald, auf Usedom und zuletzt auch in Demmin, Boizenburg und Bützow. In der Landeshauptstadt Schwerin führten die Rassist_innen bereits mehrere Kundgebungen vor einer Geflüchtetenunterkunft im Stadtteil Lankow durch und „krönten“ ihre Aktionen mit einer großen Demonstration durch die Innenstadt. Am dritten Oktober setzen sie noch einmal nach und zogen durch den Stadtteil Großer Dreesch. (Mehr Infos zu den genannten Aufmärschen gesammelt bei links-lang.)

 

Die Hansestadt Rostock ist diesem Spektakel bis jetzt entgangen. Bis jetzt, denn wie Endstation Rechts berichtet, will die Alternative für Deutschland am 17. Oktober zum Thema „Asylchaos“ durch die Stadt an der Warnow ziehen.

 

In Erfurt hat so eine Anmeldung vor kurzem 4000 Menschen mobilisiert. Die AfD gibt sich in Rostock aber bescheidener und meldete lediglich 200 Teilnehmende an. Dass aber durchaus Potential für rassistische Aufmärsche in Rostock vorhanden ist, zeigen die Statistiken diverser Facebookseiten von „Rostock wehrt sich!“ bis „Patrioten Rostock“. Es ist zu erwarten, dass zahlreiche Menschen aus dem Spektrum der landesweit vertretenen „Wehrt sich!“ Gruppen an dem Aufmarsch teilnehmen werden. Wie die oben genannten anderen Märsche dieser Gruppen bereits zeigten, sind deren Anhänger vor allem Neonazis und gewaltbereite Rassist_innen. Immer wieder kommt es am Rande dieser Veranstaltungen zu Übergriffen auf Gegendemonstrant_innen, Journalist_innen, Geflüchtete, deren Unterkünfte und Unbeteiligte. Nach einer Demonstration in Wismar griffen mehrere Rassisten eine Gruppe Geflüchtete mit Bierflaschen an, im Umfeld von Aufmärschen in Schwerin und Stralsund schlugen Neonazis Journalist_innen. In der Stadt am Sund griffen Teilnehmer_innen des rechten Marsches zudem eine Sitzblockade an. In Greifswald kam es zu tumultartigen Szenen, als Antifaschist_innen einen rassistischen Marsch mehrmals direkt blockierten und Angriffe abwehren mussten. In der Regel ließen die Bullen die Gewalttäter_innen gewähren und ermöglichten ihnen nicht selten sogar den Weg zu den Betroffenen.

 

Schon jetzt ist klar, dass die geplante Veranstaltung der AfD keine gute Idee ist. Die Hilfsbereitschaft für die in Rostock ankommenden und durchreisenden Geflüchteten ist enorm. Hunderte Helfer_innen organisieren die Ankunft der Refugees, helfen ihnen bei der Orientierung in der Stadt, verteilen zahllose Spenden und begleiten die Menschen auf ihrer Weiterfahrt nach Schweden. Teile der städtischen Bevölkerung scheinen von Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft gegenüber den Refugees geprägt zu sein und lehnen Rassismus ab. Insofern wird ein Aufmarschversuch in der Hansestadt massiven Protest zu Folge haben.

 

In Anbetracht der Situation im Bundesland kann es für Antirassist_innen, Antifaschist_innen und fortschrittliche Kräfte in Rostock nur heißen dem rassistischen Mob am 17.10. entschlossen Einhalt zu gebieten, damit sich zumindest dort eine solche Veranstaltung nicht etablieren kann!

 

Informiert euch regelmäßig, um rechtzeitig und schnell auf die Pläne der AfD reagieren zu können. Bildet Bezugsgruppen, damit ihr handlungsfähig seid und überlegt euch, wie ihr effektiv gegen die Rassist_innen vorgehen könnt!

 

AFA statt AfD!