Vor einem Jahr wurden 43 Studierende im mexikanischen Bundesstaat Guerrero verschwunden gelassen. Die offiziellen Versionen verstricken sich in Widersprüche, die Bewegung zur Aufklärung des offensichtlich vom Staat initiierten Massakers nimmt den Jahrestag zum Anlass, international zu mobilisieren. Besonders engagiert sind die Eltern der Verschwundenen, die auf ihren Informationsveranstaltungen der letzten Monate deutliche Worte sprechen. Lebend haben sie sie uns genommen - lebend wollen wir sie wieder!
In Mexiko kam es zum Anschluss zu den Verbrechen von Ayotzinapa zu monatelangen Massenprotesten gegen die Arroganz der Regierung sowie die Gewalt von Staat und Drogenmafia gegen die Bevölkerung. Seit 2006 wurden durch Polizei, Militär und Drogenkartelle, die wie im Fall von Ayotzinapa oft gemeinsam agieren, 130.000 Menschen ermordet und 26.000 verschleppt – darunter viele Aktivist_innen. Fast keiner dieser Straftaten wurde aufgeklärt.
Dass die mexikanische Regierung kein Interesse an einer Aufklärung des Verbrechens von Ayotzinapa oder einem Ende der massenhaften Gewalt gegen die eigene Bevölkerung hat, zeigt sich auch an ihren Ermittlungen zu Ayotzinapa: Eine internationale Expert_innen-Kommission der Interamerikanischen Menschenrechtskommission hat nach monatelanger Recherche die Ergebnisse der staatlichen Ermittlungen als unhaltbar zurückgewiesen und unter anderem festgehalten, dass die Generalstaatsanwaltschaft absichtlich Beweise zurückgehalten hat.
In den letzten Monaten ist ein Film entstanden, der auch auf deutsch erhältlich ist: “Ayotzinapa: Chronik eines Staatsverbrechens”
Eine Übersicht von Veranstaltungen in Europa: http://alertaduesseldorf.blogsport.de/2015/09/14/ayotzi-aktionen/
siehe auch:
http://alertaduesseldorf.blogsport.de/2015/09/14/ayotz-jahrestag-2/
http://www.bbc.com/mundo/video_fotos/2015/09/150924_mexico_estudiantes_ayotzinapa_rostros_padres_jp