Kaum Ausschreitungen in Leipzig

Ausschreitungen in Leipzig
Erstveröffentlicht: 
01.01.2015

Leipzig – Fast 1000 Menschen wollten in der Silvesternacht friedlich am Connewitzer Kreuz ins neue Jahr rein feiern.

Doch die Stimmung war angespannter als sonst, nachdem vor zwei Wochen auf der linken Internet-Plattform „indymedia" ein Gewaltaufruf für die Silvesternacht aufgetaucht war. Die Polizei war deswegen mit mehr Einsatzkräften als in den vergangenen Jahren vor Ort. Auch Polizeipräsident Bernd Merbitz und Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal (LINKE) kamen zum Kreuz.

Dort kippte die Stimmung gegen 0.40 Uhr dann doch noch: Ca. 30 teils vermummte Linksautonome schlossen sich zu einer Spontandemo zusammen, zogen mit einem Plakat mit der Aufschrift: „Nationalismus raus aus den Köpfen" Richtung Bornaische Straße und weiter in die Biedermannstraße.

 

Am Polizeiposten in der Wiedebachpassage waren es dann schon etwa 300 Demonstranten. Die Polizei zog immer mehr Einsatzkräfte zusammen, um zu verhindern, dass die Lage eskaliert. Doch plötzlich kam es zu ersten Flaschenwürfen. Immer wieder flogen auch Böller und Raketen auf die Einsatzfahrzeuge.

Polizeisprecher Uwe Voigt: „Aufgrund dessen wurde der Aufzug durch die Versammlungsbehörde als gewalttätig eingestuft und aufgelöst.“

 

In Höhe der Szene-Kneipe „Zwille" (Wolfgang-Heinze-Straße) kam es wenig später zu ersten Festnahmen. Voigt: „Von drei Tatverdächtigen im Alter von 31 und 33 Jahren wurden die Personalien festgestellt. Sie wurden dann aber vor Ort wieder entlassen."

Verletzt wurde bei den Krawallen niemand. Gegen 2.35 Uhr war der Spuk schließlich vorbei. Polizeisprecher Voigt: „Das Einsatzkonzept der Deeskalation hat sich bewährt.“ Und: „Sachbeschädigungen im Zusammenhang mit dem Gewaltaufruf im Internet wurden nicht bekannt.“