[KA] Soli-Auktion in Karlsruhe

Wie kriege euch alle

Am 08. August 2015 fand in Karlsruhe eine Soli-Auktion, um Spenden für die Demosanitätergruppe - Sanitätsgruppe Süd-West zu sammeln, statt. KünstlerInnen, FotografInnen und viele Menschen hatten zu diesem Anlass ihre Werke und Sammlungen zur Versteigerung gespendet. Versteigert wurden beispielsweise Bilder die während den Protesten gegen den G7 Gipfel in Garmisch entstanden sind oder Wasser aus der Loisach, der Gebirgsfluss am Rande des Protestcamps in Garmisch. Auch Aufkleber, Lenin Anstecker oder eine Fahne der Indigenen WiderstandskämpferInnen konnten ersteigert werden. Den Höhepunkt der Versteigerung stellte ein Bild dar, welches den Titel „Vermummte antikapitalistische Kuh“ trug. Das Bild erzielte die höchste Spende und wurde für 38 Euro versteigert. Von unsere Seite nochmals vielen Dank an alle, die sich an dieser Veranstaltung beteiligt haben.

 

Über 45 Menschen fanden sich an diesem Abend im “Auktionshaus“ ein. Ein gutgelaunter Auktionator präsentierte die seltenen Werke. Anfangs noch verhalten entwickelten sich im Laufe der Versteigerung regelrechte Wettbewerbe um die Kunstwerke, was zur Erheiterung aller führte und die gespendete Gesamtsumme in die Höhe trieb. Neben der Auktion konnten sich die TeilnehmerInnen mit Kuchen und Getränke versorgen und so ebenfalls eine Spende abgeben.

 

Leider war es der Sanitätsgruppe Süd-West nicht möglich anwesend sein, da sie am Wochenende in Stuttgart beim Umsonst und Draußen Festival für den Sanitätsdienst verantwortlich waren. Die Arbeit der Demosanitäter kann am besten von der Sanitätsgruppe selbst beschrieben werden, deshalb dokumentieren wir hier etwas gekürzt das Grußwort:

 

„Wie bei allen Veranstaltungen, bei denen viele Menschen auf einem Fleck sind, ist auch bei Demonstrationen eine sanitätsdienstliche Begleitung sinnig, da immer mal was passieren kann. Bei Demonstrationen, Blockaden, Besetzungen oder anderen politischen Aktionen kommt es zusätzlich häufig zu Auseinandersetzungen zwischen AktivistInnen und der Polizei. In diesem Zusammenhang werden auch immer wieder AktivistInnen verletzt. Spätestens dann kommen die DemosanitäterInnen ins Spiel. Meistens aus der Notwendigkeit heraus haben es sich unterschiedlichste Menschen zur Aufgabe gemacht als Demosani aktiv zu sein. Teilweise als Einzelpersonen, teilweise als eher loser Zusammenhang und teilweise – so wie wir – als feste Gruppe organisiert. Was alle verbindet ist die Erkenntnis, dass eine sanitätsdienstliche Unterstützung bei verschiedensten Aktionen sinnvoll, im Einzelfall sogar notwendig ist. Um dies zu realisieren werden unterschiedliche Konzepte praktiziert, denen auch unterschiedliche Zielsetzungen und Ansprüche zu Grunde liegen können. Vom Bezugsgruppensani, der ungekennzeichnet und mit vergleichsweise wenig Material an den Aktionen teilnimmt bis zu Sanis in rettungsdiensttypischer Kleidung mit großem Rucksack ist dabei alles möglich. Wir, die Sanitätsgruppe Süd-West, sind dabei eher von letztere Kategorie.

 

Wir haben es uns als Ziel gesetzt für alle TeilnehmerInnen von den von uns begleiteten Veranstaltungen eine nach gängigen medizinischen Standards qualitativ hochwertige Betreuung und Behandlung zu realisieren. Daher haben alle Mitglieder unserer Gruppe eine medizinische Ausbildung. Die Bandbreite erstreckt sich dabei vom Sanitätshelfer über Pflegepersonal bis hin zu Rettungsassistenten. 

 

Wir sind Spektren- und Themenübergreifend tätig. Überall dort, wo Menschen für ihre Rechte einstehen, gegen faschistische und rassistische Umtriebe und Diskriminierung kämpfen, und sich für soziale Gerechtigkeit, Umwelt- und Tierschutz und ein den Kapitalismus überwindendes Wirtschaftssystem einsetzten, versuchen wir an ihrer Seite zu stehen. Wir verstehen uns zum einen als Struktur zur Erhaltung und Wiederherstellung des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens all jener, die nach dem Gemeinwohl streben und sich somit aktiv für die Verbesserung der Welt und der Leben anderer einsetzen und zum Anderen als Antirepressionsgruppe, die versucht die Folgen von staatlicher Repression abzumildern oder gar zu beheben.

 

Da wir unabhängig arbeiten und dies auch weiterhin tun wollen, sind wir auf Spenden angewiesen. Ein Großteil unseres Materials ist aus eigener Tasche finanziert, was aber schnell an seine Grenzen stößt. Der weitere Ausbau unserer Gruppe und die Kompensation von Verbrauchsmaterial stellt uns vor große finanzielle Herausforderungen.“

 

Der Abend war im Allgemeinen von einer sehr entspannten und solidarischen Stimmung, den Sanis gegenüber, geprägt. Mehrere  hundert Euro  konnten an diesem Abend für die Sanitätsgruppe Süd-West gesammelt werden.

 

Weitere Informationenüber die Demosanitäter-Sanitätsgruppe Süd-West findet ihr auf deren Homepage

www.demosanitäter.com

 

Weitere Bilder: Beobachternews.de

 

Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung (OTKM) Karlsruhe