Polizei spricht von Brandstiftung Feuer bei Nazi-Gegnern wurde gelegt

Horst und Birgit Lohmeyer
Erstveröffentlicht: 
14.08.2015

Seit Jahren macht das Ehepaar Lohmeyer im mecklenburgischen Jamel Front gegen Neonazis. Jetzt ist die Scheune der beiden Zugezogenen abgebrannt. Die Ermittlungen ergeben: Es war Brandstiftung.

 

Der Brand der Scheune eines als Nazi-Gegner bekannten Künstlerpaars in Jamel in Mecklenburg-Vorpommern wurde vorsätzlich gelegt. Das sagte ein Sprecher der Schweriner Staatsanwaltschaft. In der Ruine seien Spuren von Brandbeschleuniger gefunden worden.

Wer für die Tat verantwortlich ist, sei noch unklar. "Wir ermitteln noch immer gegen Unbekannt", sagte der Sprecher. Die beiden Betroffenen, Birgit und Horst Lohmeyer, engagieren sich in dem von Rechtsextremisten dominierten Dorf bei Wismar seit Jahren gegen Fremdenhass und für Toleranz. Sie vermuten, dass das Feuer von Neonazis gelegt wurde.

In der Nacht zum Donnerstag war die Scheune in Flammen aufgegangen. Das Ehepaar berichtete, kurz vor Brandausbruch sei eine fremde Person auf dem Grundstück beobachtet worden. "Wir gehen davon aus, dass es sich um eine direkte Reaktion auf die kürzlich bekanntgegebene Verleihung des Georg-Leber-Preises für Zivilcourage an uns handelt", sagte Horst Lohmeyer.

 

Das aus Hamburg stammende Paar wird nach eigenen Angaben seit seinem Zuzug 2004 in dem von Rechtsextremisten dominierten Dorf gemobbt. Es hat dort 2007 das Festival für Toleranz und Demokratie "Jamel rockt den Förster" ins Leben gerufen und wurde für sein Engagement vielfach ausgezeichnet.

Bei der diesjährigen Festival-Auflage am 28. und 29. August soll den Lohmeyers der mit 10.000 Euro dotierte Georg-Leber-Preis für Zivilcourage der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt überreicht werden.