Im elsässischen Atomkraftwerk Fessenheim bleibt der zweite Reaktor wegen Problemen im Kühlkreislauf vorerst abgeschaltet.
Das teilte die französische Atomaufsichtsbehörde ASN mit. Die Behörde stufte den Zwischenfall in der Anlage am Oberrhein auf Stufe eins der internationalen Meldeskala INES ein, also in die erste von insgesamt acht Kategorien.
Der für Wartungsarbeiten am Samstag vom Netz genommene Reaktor hätte eigentlich am Sonntagmorgen gegen 6 Uhr wieder den Betrieb aufnehmen sollen. Der Stromkonzern EDF teilte mit, es sei noch nicht klar, wann der Reaktor wieder hochgefahren werde.
Laut EDF waren beim Neustart einer Wasserpumpe am Sonntagmorgen Pflanzenreste in den Kühlkreislauf geraten, als der Reaktor hochgefahren sollte. Dadurch wurde dem Betreiber zufolge die Leistungsfähigkeit des Systems beeinflusst.
Die beiden Reaktoren in Fessenheim sind die ältesten französischen Druckwasserreaktoren. Der erste Block des Kraftwerks wurde im Oktober für die dritte Zehnjahresinspektion des Atomkraftwerks vom Netz genommen. Umweltschützer aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz fordern immer wieder eine rasche Stilllegung des Atommeilers in der Grenzregion.
Sie begründen ihre Forderung unter anderem mit dem Erdbebenrisiko im Oberrheingraben und den zahlreichen Pannen in dem 1977 in Betrieb genommenen Akw.