Jülich-Aktionen Dienstag 21. und Mitwoch 22. Juli

Für die Lagerung der abgebrannten Brennelementkugeln liegt seit 2013 keine Genehmigung des Bundesamts für Strahlenschutz mehr vor

Liebe Freundinnen und Freunde, in den letzten Wochen hat sich einiges rund um die 152 Castoren in Jülich getan und nächste Woche geht es weiter: Unser Freund Tom Clements aus den USA (Aktivist von Savannah River Site Watch) ist erneut zu Besuch und freut sich auf gemeinsame Mahnwachen und den Austausch mit uns.

 

Dienstag, 21. Juli um 15 Uhr 30 vor dem Haupteingang des Forschungszentrums Jülich (Wilhelm-Johnen-Str.)

Mittwoch, 22. Juli von 11 bis 13 Uhr vor dem Wissenschaftsministerium NRW (Frau Schulze, SPD) in Düsseldorf (Völklinger Str. 49)

 

Neben den altbekannten Argumenten gegen CASTOR-Exporte gibt es folgende aktuelle Protestanlässe:

 

Die NRW-Landesregierung tut so, als habe sie mit dem CASTOR-Export nur formal zu tun und will die Entscheidung dem Forschungszentrum überlassen. Doch auch das NRW-Wissenschaftsministerium hat 10% Anteile am Jülicher Forschungszentrum und einen eigenen Staatssekretär im Jülicher Aufsichtsrat. Da ist es einfach nur peinlich, wenn das Ministerium von Frau Schulze eine Gesprächsanfrage von Tom Clements ablehnt - und zwar mit der Begründung, man habe mit geplanten Castorexport nichts zu tun. Doch gerade dieser Staatssekretär (und auch der Grüne NRW-Staatssekretär im Aufsichtsrat) haben der Unterzeichnung von Vorabverträgen für den Atommüllexport zugestimmt.

 

Weiterhin wurde Anfang Juli bekannt, dass selbst die US-Behörden seit 2013 der Ansicht sind, dass der Jülicher Atommüll nicht zum Bau von Atombomben genutzt werden kann und somit keine Proliferationsgefahr besteht. Aber gerade dieses Argument, der Atommüll müsse in die USA um die Weiterverbreitung von Atomwaffenfähigem Material einzudämmen, wird seit eh und je vom Forschungszentrum und den deutschen PolitikerInnen vorgetragen.

 

Ende Juni hat der ehemalige Mitarbeiter und Whistleblower Rainer Moormann Strafanzeige gegen das Forschungszentrum Jülich gestellt, weil das FZJ seit Jahrzehnten von der Castorproblematik wusste, ohne sich um einen Zwischenlagerneubau oder den Abtransport gekümmert zu haben. Der Kran, mit dem die Castoren verladen oder bei Mängeln bewegt werden müssen, kann schon seit 2012 nicht mehr genutzt werden. Ein sorgsamer Umgang mit hochgefährlichen Atommüll sieht anders aus - das fahrlässige Aussitzen von Risiken ist nun ein Fall für die Staatsanwaltschaft, die laut Medien auch schon Zeugen aus dem FZJ befragt hat.

 

Weitere Infos wie z.B. das US-Dokument oder die Anzeige findet ihr auf www.westcastor.de

 

Also, werdet aktiv, kommt vorbei und sagt Freunden und Bekannten Bescheid.

 

Solidarische Grüße

Sofa Münster