Die radikale Linke und Lohnarbeit

Die Frage ist in etwa so alt wie die Neue Linke selbst: Warum nehmen so wenige Aktivist*innen ihre eigene Lohnabhängigkeit zum Ausgangspunkt von Kämpfen? Viele Antworten liegen auf der Hand: Es ist unbequem, kompliziert, widersprüchlich und bisweilen gefährlich. Die Konflikte bei der Arbeit sind konkret, es geht also auch darum sich mit Chefs, Vorgesetzten oder unsolidarischen Kolleg*innen anzulegen. Eine abstrakte Kritik am Kapitalismus, die aufs Ganze zielt, hilft da nicht immer weiter.

 

Doch es gibt auch Beispiele von erfolgreicher Selbstorganisierung am Arbeitsplatz, die solidarische Beziehungen anstelle von Konkurrenz setzen und Möglichkeiten kollektiver Gegenwehr aufmachen. Wenn die radikale Linke gesellschaftliche Bedeutung erlangen will, wird sie nicht drum herum kommen, auch die eigene Lohnarbeit wieder zu politisieren und mit den Klassenkämpfen von heute zu lernen.

 

Wolfgang Schaumberg war viele Jahre in der linken Betriebsgruppe Gegenwehr ohne Grenzen (GoG) bei Opel Bochum aktiv und schreibt regelmäßig für express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit. Er wird von seinen Erfahrungen linker Betriebspolitik und von Ansätzen der Organisierung am Arbeitsplatz und ihrem emanzipatorischen Potential sprechen.

 

Freitag – 25. September 2015 – 20 Uhr – Planwirtschaft – Klausstr. 10 – Hamburg

 

prp-hamburg.org