Etwa 150 Legida-Anhänger sind am Montagabend in Borna aufgelaufen. Unter den Demonstranten haben sich auffällig viele Neonazis befunden, teilte Grünen-Landeschef Jürgen Kasek am Abend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Leipzig/Borna. Etwa 150 Legida-Anhänger sind am Montagabend in Borna aufgelaufen. Unter den Demonstranten haben sich auffällig viele Neonazis befunden, teilte Grünen-Landeschef Jürgen Kasek am Abend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Er habe auch viele Personen gesehen, die in der vergangenen Woche vor dem Asylbewerberheim in Freital Stimmung gegen Flüchtlinge gemacht hätten.
Der islamfeindlichen Legida-Gruppe stellten sich bei der offiziellen Gegenveranstaltung 150 bis 200 Protestierer entgegen. Nach Angaben von NoLegida reisten dazu etwa 50 Personen aus Leipzig an. Die erst am Sonntag wiedergewählte Oberbürgermeisterin Bornas, Simone Luedtke (die Linke), hatte vor den Demonstrationen ein Protestplakat an der Rathaustür anbringen lassen. "In der Großen Kreisstadt ist für menschenverachtendes Gedankengut kein Platz“, hieß es darauf. Legida schüre Ängste in der Bevölkerung.
Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort. Bis zum Abend blieb es friedlich. Demo-Beobachter berichteten davon, dass ein alkoholisierter Pegida-Anhänger von der Polizei zunächst abgeführt wurde. Nachdem er anschließend aus der Pegida-Gruppe zur Gegendemonstration lief, wurde er erneut abgeführt. Gegen 21.30 Uhr fanden die Veranstaltungen ihr Ende.
Die nächste Legida-Demo in Leipzig ist für den kommenden Montag, 6. Juli, am Richard-Wagner-Platz geplant. Am Montag hatte die Dresdner Pegida ihr Kommen in die Messestadt angekündigt. Die rechtskonservative Bewegung kündigte am Montag an, nun im wöchentlichen Wechsel in Dresden, Chemnitz und Leipzig auf die Straße zu gehen.