Garmisch-Patenkirchen Auch eine Gruppe aus Heilbronn ist unter den G7-Gegnern. Seit Samstag protestieren sie gegen das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Elmau. Die Heilbronner berichten von einem Pfefferspray-Einsatz und viel Polizei.
Die Stimmung in Garmisch-Partenkirchen unter den Demonstranten sei kämpferisch, aber nicht eskalierend. Das Berichten Mitglieder der Organisierten Linken Heilbronn. Und sie berichten von einem aus ihrer Sicht überzogenen Aufgebot der Polizei. Das bekamen die Heilbronner teilweise selbst zu spüren.
Am Samstag zog ein Protestzug des Aktionsbündnises „Stop G7 Elmau“ durch
Garmisch-Partenkirchen. Die Proteste verliefen meist friedlich,
berichten die Heilbronner und auch die Polizei. Doch es gab kleinere
Zwischenfälle. Einmal setzt die Polizei Pfefferspray ein. Laut Polizei,
weil Beamte mit einer Flasche, Feuerlöschern und einer Fahnenstange
angegriffen wurden.
Pfefferspray abbekommen
Auch die Gruppe der Organisierten Linken aus Heilbronn hat gesehen, wie Demonstranten einen Feuerlöscher gegen die Polizei einsetzten. „Aber erst nach dem Pfefferspray.“ Einige Heilbronner waren selbst voller Pfeffer. Eine Frau wurde sogar bewusstlos, berichten sie.
Insgesamt seien die Proteste schwächer als in früheren Jahren bei G8-Gipfeln. Im Verhältnis sei dafür das Polizeiaufgebot riesig. Die Gruppe aus Heilbronn werde immer wieder kontrolliert – zum ersten Mal bei der Anreise.
Gegen „Politik der sozialen Kälte“
Einige G7-Gegner aus Heilbronn sind seit Mittwoch in der Gegend um Elmau, weitere Aktivisten sind am Samstag angereist. Die insgesamt etwa 25 Menschen aus der Region zelten in einem Protest-Camp auf einer Wiese bei Garmisch-Partenkirchen. Am Montag wollen sie zurück reisen.
Sie stellen sich nach eigenen Angaben gegen eine „Politik der sozialen Kälte, der Kriege für Wirtschaftsinteressen und der Ausbeutung und Plünderung natürlicher Ressourcen“, sagt Salvatore Belucci von der Organisierten Linken Heilbronn.
Weitere Proteste und Blockaden
Auch heute protestieren G7-Gegner mit Sitzblockaden und Demonstrationen in Garmisch-Partenkirchen gegen das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs. Die Aktivisten setzen sich unter anderem mehrmals auf die Bundesstraße 2 nach Elmau. Die Polizei trug sie weg, um die Straße zu räumen.
Eine ursprünglich genehmigte Mini-Demonstration von 50 Gipfelgegnern nahe Schloss Elmau wurde aus Sicherheitsgründen vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof untersagt. Nach Angaben von „Stop G7 Elmau“ wurden im Rahmen der Proteste gegen den Gipfel insgesamt bis zu 20 Menschen vorläufig festgenommen.