400 Legida-Anhänger auf dem Richard-Wagner-Platz

Erstveröffentlicht: 
16.06.2015

Anmelder hatten mit 1000 Demonstranten gerechnet / Gegendemonstranten blockieren Zugänge

 

Von Andreas Tappert


Nach sechs Wochen ohne öffentlichen Aufzug in Leipzig ist das Bündnis "Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Legida) gestern wieder durch die Stadt marschiert. Waren es beim letzten Auftritt am 4. Mai nur 300 Demonstranten gewesen, so versammelten sich diesmal nur wenig mehr - die Organisatoren hatten dem Ordnungsamt der Stadt vorab rund 1000 Demonstranten avisiert. Dafür ist es den Islamfeinden offenbar im Umland gelungen, Fuß zu fassen. In der nächsten Woche will man in Eilenburg demonstrieren, eine Woche später in Borna und die Woche drauf in Wurzen.


In Leipzig zogen die Legida-Anhänger gestern vom Tröndlinring bis zur Goethestraße. Denn das Ordnungsamt hatte die ursprünglich geplante Route vom Augustusplatz bis zur Harkortstraße nicht genehmigt - aus Rücksicht auf das parallel stattfindende Bachfest. Denn auch diesmal hatten sich wieder zahlreiche Gegendemonstranten angesagt. Ein Teil von ihnen versuchte, die beiden Zugänge zum Richard-Wagner-Platz zu blockieren, wo die Legida-Kundgebungen stattfanden. Dabei kam es zu kleineren Rangeleien.


Auf den Legida-Transparenten war "Masseneinwanderung = Verbrechen", "Multi-Kulti-Wahnsinn stoppen" und "Abkehr von der BRD-GmbH - zurück zur souveränen Volksgemeinschaft" zu lesen. In vier Wochen werde wieder in Leipzig demonstriert, hieß es. Ab Spätherbst dann wieder jeden Montag. Verletzte gab es nicht. Die Zahl der Gegendemonstranten wurde ebenfalls mit 400 beziffert. Rund 1000 Polizeibeamte waren im Einsatz.