Hier die letzten Fakten zu dem geplanten Pegida-Aufmarsch in Villingen und den Gegenaktivitäten. Treffpunkt für Blockaden: Sonntag | 13:30 Uhr | Latschariplatz (Stadtmitte) | VS-Villingen Pegida: Am morgigen Sonntag plant „Pegida Dreiländereck“ bzw. „SBH-Gida“ seinen nunmehr achten Aufmarsch in Villingen-Schwenningen. Das erste Mal soll die hauptsächlich von offen auftretenden Faschisten besuchte Veranstaltung nicht mehr nur eine stationäre Kundgebung auf dem Münsterplatz sondern ein Aufmarsch durch die Villinger Altstadt sein.
Dieses Mal soll als Redner u.a. Yannic Nuoffer, ein Mitglied der schweizerischen Rechtsaußenpartei DPS auftreten, deren Mitglied auch Pegida-Star Ignaz Bearth ist, der schon mehrmals in Villingen aber auch in Dresden gesprochen hat. Auch dieses Mal wird wieder länderübergreifend aus der Schweiz und Österreich mobilisiert.
Pegida startet um 15 Uhr auf dem Münsterplatz, kündigt dann einen Marsch über den Innenring und die Niedere Straße wieder auf den Münsterplatz an, wo um ca. 17 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden soll.
Dass Pegida den faschistischen Kräften in der Region zu mehr Auftrieb verhilft wird nicht zuletzt angesichts der Gründung einer neuen Kameradschaft vor wenigen Wochen und einem Aufmarsch von Faschisten am Pfingstsonntag in Villingen deutlich.
Gegenproteste:
Das Offene Antifaschistische Treffen VS ruft dazu auf, den Aufmarsch zu blockieren. Schon bei den letzten Aufmärschen setzten sich bereits vor Beginn der Pegida-Aufmärsche auf dem Münsterplatz immer wieder größere Gruppen von AntifaschistInnen ab und störten die Anreise. Am 26. April etwa konnte Lutz Bachmann nur abgeschirmt von einem massiven Polizeiaufgebot auf den Münsterplatz gelangen.
Unter solchen Bedingungen mag es der Polizei vielleicht möglich sein, eine rechte Kundgebung zu ermöglichen. Ob es ihnen auch gelingt einen Aufmarsch durch die Innenstadt störungsfrei und wie geplant durchzusetzen darf bezweifelt werden.
Als Anlaufpunkte für Aktionen dienen drei angemeldete und vom Ordnungsamt bestätigte Kundgebungen rund um die Pegida-Route (siehe Karte). Als Hauptanlaufpunkt dient die Kundgebung Latschariplatz/Obere Straße. Los geht’s um 13:30 Uhr.
Dabei wurden in den letzten Tagen Hunderte Flyer und zig Plakate in Villingen und Umgebung verteilt. Es gibt zwei Aufrufe des Offenen Antifaschistischen Treffens VS, einmal mit Schwerpunkt auf den (Hinter-)Gründen der Gegenaktionen, einmal mit Betonung auf die Notwendigkeit von Blockaden.
Polizei:
Die Polizei will wieder versuchen mit großflächigen Absperrungen und einem großen Aufgebot Pegida vor den antifaschistischen Protesten abzuschirmen. Inwiefern das angesichts der für die Villinger Polizei neue Situation – Nazidemo statt Nazikundgebung im Städtle – gelingen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: trotz massiver Polizeipräsenz wird es kaum möglich sein, die gesamte Route, die zum Teil über die Café- und Flaniermeilen der Zähringerstadt führt, die ganze Zeit über abzuriegeln.
In diesem Sinne: Mitkommen und Blockieren!
Interessante Texte:
Aufruf „Wir stellen uns entgegen“ (OAT-VS) | „StopPegida! Aber wie? Eine Zwischenbilanz der Gegenproteste“ (Antifaschistische Aktion [O] VS) | "Rechtsextreme Aktivitäten in St. Georgen im Schwarzwald - Gründung: Freikorps Villingen Bodensee" (Rechercheartikel von unbekannt) | „SBH-gida: NPD, Freie Kameradschaften und gewöhnliche Rassisten“ (Recherche der Antifaschistischen Aktion [O] VS)
Offenes Antifaschistisches Treffen Villingen-Schwenningen