Nach der Farbattacke auf ein Hotel, in dem eine AfD-Veranstaltung stattfinden sollte, hat die Polizei das Linke Zentrum Freiburg durchsucht. Zuvor war ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
Wie die Polizei bestätigte, steht die Razzia im Zusammenhang mit dem Farbanschlag auf das Hotel "Zum Schiff". Dort war am Montag eine Veranstaltung mit AfD-Chef Bernd Lucke geplant gewesen. Der Polizeiposten im Stadtteil St. Georgen wurde in der Nacht zum Montag ebenfalls mit roter Farbe beschmiert. Der Sachschaden beträgt mehrere Tausend Euro.
Im Internet hatte sich die "Antifa St. Georgen" zu dem Farbanschlag auf das Hotel bekannt. Zur Begründung hieß es, man dürfe mit Rechtspopulisten nicht zusammenarbeiten. Antifaschistische Gruppen hatten im Vorfeld regelmäßig dazu aufgerufen, Veranstaltungen der Alternative für Deutschland (AfD) zu stören.
Hotelbesitzer sagt AfD-Veranstaltung ab
Nach dem Farbanschlag hatte der Hotelbesitzer den Abend mit AfD-Sprecher Lucke aus Sorge um die Sicherheit seiner Gäste kurzerhand abgesagt. Es sei ihm gar nicht bewusst gewesen, dass es sich um eine Veranstaltung der AfD handelte, sagte Hotelchef Walter Frey. Angemeldet habe sich die Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) im Europäischen Parlament, zu der die AfD gehört. Auch dass Bernd Lucke kommen wollte, habe er nicht gewusst.
Die AfD-Veranstaltung fand am Montagabend dennoch statt; sie wurde ins Forum Merzhausen verlegt. Ein privater Sicherheitsdienst bewachte das Gebäude. Zu Zwischenfällen kam es nicht.
Nach Angaben der Antifaschistischen Linken wurden bei der Durchsuchung des Zentrums am Montagabend Laptops, Computer und Wandmalfarben beschlagnahmt. Eine Person sei kurzzeitig festgenommen worden, um die Personalien aufzunehmen. Mehrere Dutzend Beamte waren im Einsatz.
Aus Protest gegen die Durchsuchung hat die Antifaschistische Linke für Dienstagabend zu einer Solidaritätsdemonstration in der Freiburger Innenstadt aufgerufen.