Ein Kommentar von Simone Höhl
Es ist ein Grundrecht, seine Meinung frei zu äußern. Und jedem, dem sie nicht passt, steht es wiederum frei, mit seinen Argumenten dagegen zu halten. Dazu gibt es in einer Demokratie viele unterschiedliche Möglichkeiten, zum Beispiel in Form einer Debatte oder einer Demonstration. Was auf gar keinen Fall geht, sind Attacken. In der Nacht auf Montag haben Unbekannte, die sich auf einer Internetseite als "Antifa St. Georgen" outeten, heimlich mit Farbeiern auf die AfD gezielt und noch dazu die Falschen getroffen: Denn beschädigt wurde das Hotel. Dessen Wirt hatte seine Räume wie früher schon für Veranstaltungen der CDU und der SPD nun kurzfristig der Fraktion der "Europäischen Konservativen und Reformer" zur Verfügung gestellt, und wusste nicht einmal, dass deren bekannter Vertreter Bernd Lucke kommen soll. Doch der Hotelier musste sich nun gestern um eine Malerfirma für die Beseitigung des roten Lacks auf seinem Haus, um die Polizei und um die Absage einer Veranstaltung kümmern. Und auch wenn nachher eine Versicherung dafür aufkommen sollte: Er hat den Schaden. Genauso wie auch der Eigentümer des historischen Gebäudes, in dem der Polizeiposten St. Georgen sitzt und außerdem Familien wohnen. Farbe bekennen ist grundsätzlich gut, aber auf diese Art völlig daneben.