Rechte greifen Homosexuellen-Demo an Mehrere Polizisten in Kiew verletzt

Erstveröffentlicht: 
06.06.2015

Schon im Vorfeld des "Marschs der Gleichheit" in der ukrainischen Hauptstadt gibt es Drohungen Rechtsradikaler. Doch die Veranstalter lassen sich nicht einschüchtern - es kommt zur Eskalation.

 

Ultranationalisten haben bei einer Homosexuellen-Kundgebung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew fünf Polizisten verletzt. Ein Uniformierter habe eine schwere Halsverletzung erlitten, als er den Angriff Rechtsextremer auf den "Marsch der Gleichheit" von Schwulen und Lesben abwehren wollte, wie das Innenministerium in Kiew mitteilte.

 

Es gab demnach etwa 25 Festnahmen. Etwa 200 Menschen hatten trotz Bedrohungen aus der rechten Szene unter starkem Polizeischutz und weit entfernt vom Stadtzentrum für die Rechte von Schwulen und Lesben demonstriert.

 

Die teils vermummten Angreifer versuchten, die Kundgebung mit Knallkörpern und Knüppeln aufzulösen. Ein Polizist und ein Angreifer wurden verletzt. Sie mussten im Krankenhaus behandelt werden.

 

An dem nur für Eingeweihte organisierten Demonstrationszug mit Regenbogenfahnen und Trommelwirbel nahmen ukrainische Parlamentsabgeordnete und Menschenrechtler teil. Auch eine deutsche Delegation der Partnerstadt München mit Stadträtin Lydia Dietrich und die EU-Abgeordnete Terry Reintke waren unter den Teilnehmern.

 

Im Vorfeld hatte Bürgermeister Vitali Klitschko die Organisatoren nach Gewaltdrohungen noch aufgefordert, die Veranstaltung abzusagen. Präsident Petro Poroschenko hatte die Demonstration allerdings als "verfassungsmäßiges Bürgerrecht" verteidigt.