Die Freiburger Polizei hat am Freitag ein Haus im Stadtteil Haslach geräumt. Aktivisten hatten das unbewohnte Häuschen tags zuvor besetzt, um gegen Leerstand bei gleichzeitigem Mangel an Wohnraum in der Stadt zu protestieren.
Von Simone Höhl
Die Aktivisten hatten das kleine Einfamilienhaus in der Haslacher Markgrafenstraße 52 am Donnerstag besetzt. Das Haus steht nach ihren Angaben seit Ende vergangenen Jahres leer und soll einem Neubau weichen. "In Freiburg gibt es einen Mangel an Wohnraum, trotzdem stehen Häuser leer", dabei gebe es weniger Sozialwohnungen und keinen Platz für weitere Wagenburgen, kritisierte die Gruppe am späten Donnerstagabend in einem Schreiben und gab an, die Besetzung sei Teil der "Recht-auf-Stadt-Aktionstage".
Kurz nachdem die Gruppe sich zu Wort gemeldet hatte, fuhr eine Streife der Polizei am sonst leeren Häuschen vorbei und sah, dass dort Trubel herrschte: Mehrere Leute standen im Hof und im Gebäude – warum, war mit einem Blick klar, wie Polizeisprecher Dirk Klose am Freitag erklärte: Es gab Plakate und Transparente mit der Aufschrift "Freiräume schaffen" und "Hausbesetzung". Das zweistöckige, durch kleine Anbauten verwinkelte Gebäude gehört einer Firma.
Am Freitagmorgen kam die Polizei wieder: Gegen 10 Uhr räumten die Beamten das Haus. "Das lief friedlich", sagte Klose. Im Gebäude hielten sich Klose zufolge noch acht Personen auf, am Vorabend seien es deutlich mehr gewesen. Die Polizei nahm die acht Aktivisten mit aufs Revier. Sie sollen wegen Hausfriedensbruch angezeigt werden.