Ich weiss, dass Indy nicht zum copypasten da ist, aber dieses Communiqué der sogenannten "Ordnungskräfte" ist einfach so schön, dass es seinen Platz hier verdient hat. Und es wäre noch schöner, wenn es von Euren Eindrücken komplettiert würde, denn - man weiss ja nie! - vielleicht hat's ja Fehler drin...
Anti-WTO Demonstration von heute (28. Nov. 2009)
Eine
Demonstration gegen die WTO wurde heute, Samstag 28. Novembre 2009, in
der Stadt Calvingrad abgehalten. Die Demonstration war bewilligt. 3000
Leute nahmen am Umzug teil.
Etwa 3000 Demonstrant[Inn]en
versammelten sich, am Samstag 28. November 2009 ab 14 Uhr [die am
geschicktesten Vermummten waren schon um 13.30 da...], am Place Neuve
[place De-Neuve im Original, gibt's aber nicht...], um an einem Umzug
gegen die Welthandelsorganisation (WTO), die seine siebte ministerielle
Generalverammlung [!], vom 30. November bis zum 2. Dezember in
Calvingrad hält.
Die Demonstration war bewilligt. Ein Parcours war ausgehandelt zwischen den Ordnungskräften und den Organisator[Inn]en.
Fruchtbare präventive Kontrollen
Damit
die Grundrechte (Recht auf Sicherheit [!], Recht zu demonstrieren,
Recht zu handeln, und v.a. auch Recht auf Eigentum[!]) aller
respektiert werden, wurden etliche präventive Kontrollen von der
Polizei durchgeführt. Diverse gefährliche Materialen wurden
beschlagnahmt, wie z.B.: pyrotechnisches Material, Eisenstangen,
Veloketten, entflammbarer Alkohol, diverse Sprays (Pfeffer, Gas, Farbe
[bekanntlich alles illegal...]), Vierkantschlüssel, Gasmasken, Schäle
[mit Black-Block-Logo!], Kappen, Masken, Skibrillen und Handschuhe
[jetzt haben sie schon Handschuhe!].
Nach diesen präventiven
Kontrollen wurden etwa ein Dutzend Personen verhaftet und ins
Polizeiquartier gebracht, um weiter zu ermitteln. Schliesslich konnten
alle unsere Räumlichkeiten verlassen.
Die Kontrolle dieser
Personen und die Beschlagnahme des Materials stellten sich als
effizient heraus und die Folge der Ereignisse hat leider bestätigt,
dass diese präventiven Kontrollen nötig sind.
Beschädigungen des Schwarzen Blocks von Beginn des Umzugs weg
Von
Anfang an haben etwa 200 "Schwarzblöckler", mitten in den Umzug
integriert, pyrotechnisches Material gegen die Polizist[Inn]en
geschossen, die den Umzug sicherten. Sie beschädigten auch zwölf
Geschäfte, v.a. eine Bank am Platz Bel-Air, sowie auch ein
Schmuckgeschäft sowie ein Hotel am Quai des Bergues. Vier Autos wurden
angezündet und 15 weitere, wovon 3 Cars, beschädigt.
Sehr
schnell, nachdem sich die friedlichen Demonstrant[Inn]en von den
Schwarzen Blöcken trennten, wurde Tränengas eingesetzt und die
Ordnungskräfte intervenierten gegen jene, um die Beschädigungen zu
stoppen. Einige Organisator[Inn]en entschieden, zu diesem Zeitpunkt,
sich vom Umzug zu desolidarisieren und die Demonstration zu verlassen,
welche sich, de facto, auflöste. Es ist hervorzuheben, dass ab unserer
Intervention nichts mehr beschädigt wurde.
Verletzte
Unter
dem Eindruck der Beschädigungen, unter Schock, verlor eine 80jährige
Frau das Bewusstsein auf der Strasse. Da sie an einem Bluterguss am
Kopf litt [vom Schock!?] wurde sie nach Hause gebracht. Es befand sich
in der Nähe.
Verhaftungen
33 Personen wurden bis jetzt verhaftet, wovon:
14
Mitglieder des Schwarzen Blocks, die am Ende der Demonstration im
Paquis verhaftet wurden und dem Polizeirichter vorgeführt und wegen
Landfriedensbruch angezeigt werden.
4 verhaftete Individuen,
die im Besitz vom gestohlenen Material der beschädigten Vitrinen waren.
Sie werden dem Polizeirichter wegen Diebstahl und Landfriedensbruch
vorgeführt.
Es ist zu notieren, dass diese Bilanz provisorisch ist, da immer noch Kontrollen und Verhaftungen vorgenommen werden.
Spezielle Zelle für die Einreichung für Anzeigen
Eine
spezielle Zelle für den Empfang von Opfern von Beschädigungen wurde am
Polizeiposten Paquis, rue de Berne 6, tel. 022 427 98 00,
bereitgestellt. Sie steht der Öffentlichkeit zur Verfügung und nimmt
Anzeigen auf, 24/24 Std., 7/7 Tagen, ohne Unterbruch.
Die
Feuerwehr musste an mehreren Orten eingreifen, damit sie diverse von
den Chaot[Inn]en entfachte Feuer unter Kontrolle bringen konnte.
Die
Kantonspolizei bedauert die Beschädigungen und unterstreicht, dass die
Beschädigungen der Chaot[Inn]en nichts mit dem Thema der Demonstration
zu tun hatten. Die Polizei bedauert, dass Bürger[Inn]en und
Geschäftsführer[Inn]en Opfer von solchen Akten puren Vandalismus
wurden.
Die Polizei bleibt wachsam ist konform seinem
Engagementskonzept im Rahmen der Generalversammlung der WTO [sic!], sie
wird zur Aufrechterhaltung der Ordnung und in grosser Zahl, 24/24
Stunden, bis zum Donnerstag 3. Dezember mobilisiert sein.