Antikapitalistische Maidemonstration in Kaiserslautern

Heraus zum Tag der Arbeit

Im Mai 1886 streikten die Arbeiter_Innen Chicagos für den 8-Stunden Tag. Infolge des ‚Haymarket Riot‘, bei dem sowohl Polizisten als auch Demonstrant_Innen getötet wurden, wurden vier Organisatoren der Streiks zum Tode verurteilt und hingerichtet. In Erinnerung daran ist der 1. Mai seit dem Ende des 19. Jahrhunderts der Tag der internationalen Arbeiter_Innenbewegung.

 

Gegen prekäre Arbeitsverhältnisse!

 

Prekäre Arbeitsverhältnisse in Deutschland nehmen zu, inzwischen handelt es sich bei über 40% aller Beschäftigungsverhältnisse um Minijobs, Teilzeitstellen oder Leiharbeit. Prekäre Jobs sind solche, die keine dauerhafte Existenzsicherung ermöglichen: weil die Löhne gering, die Arbeitsverträge befristet und/oder die Arbeiter_Innen nicht sozialversichert sind. Viele Menschen müssen mehrere Jobs annehmen oder sich ihren Lohn vom Arbeitsamt aufstocken lassen. In großen Unternehmen machen Arbeiter_Innen mit Leiharbeit- oder Zeitverträgen die gleiche Arbeit wie regulär Beschäftigte – mit geringerem Lohn und ohne Absicherung. Wissenschaftliche Mitarbeiter_Innen an Universitäten hangeln sich von einer befristeten Stelle zur nächsten.

 

Es ist für viele Menschen traurige Realität, von ihrer Arbeit nicht leben zu können. Wenn Unternehmen versuchen, durch schlechte Arbeitsbedingungen, Zeitverträge und Dumpinglöhne ihre Gewinne zu erhöhen, heißt es, sich zu wehren.


Wir brauchen eine starke Gewerkschaftsbewegung! Gegenseitige Solidarität ist unsere Waffe, um faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen für alle zu erkämpfen.

 

Rettet das Streikrecht!


Dezember letzten Jahres wurde von Arbeitsministerin Nahles ein Gesetz zur Tarifeinheit vorgelegt, das im Mai beschlossen werden soll. Es sieht vor, dass in einem Betrieb nur noch ein Tarifvertrag gelten soll – und zwar der der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern im Betrieb. Andere Gewerkschaften können diesen nur nachzeichnen. 


Das Gesetz zur Tarifeinheit ist eine massive Einschränkung des Streikrechts! Es gibt Unternehmen die Möglichkeit, faire Tarifverträge mithilfe ‚gelber Gewerkschaften‘ und der „richtigen“ Zuschneidung von Betrieben zu unterlaufen. Das angebliche Streikchaos, welches mit dem Gesetz bekämpft werden soll, ist eher ein Produkt der Medien. Deutschland hat tatsächlich eine der geringsten Streikquoten in ganz Europa.


Wir fordern: Hände weg vom Streikrecht! Nein zum Tarifeinheitsgesetz!

 

Demokratie endet auch heute noch meist im Betrieb!


Betriebsräte und Gewerkschaften sind damit beschäftigt, die neuesten Initiativen für Lohnsenkungen, Rentenkürzungen und Sparmaßnahmen zu bekämpfen. Die Verhältnisse am Arbeitsplatz und Inhalt der Arbeit werden dagegen größtenteils von den Unternehmen diktiert, deren Hauptinteresse die Profitmaximierung ist.


Wenn die Wirtschaft an den Bedürfnissen der Menschen orientiert sein soll, müssen diese auch Einfluss auf sie haben. Funktionierende Genossenschaften und Kollektivbetriebe zeigen: Selbstverwaltete Betriebe sind keine weltfremde Utopie!


Wir fordern demokratische Mitbestimmung im Betrieb! Wer arbeitet, soll auch entscheiden!

 

Wir wollen eine Wirtschaft jenseits von Ausbeutung und Entfremdung, eine Wirtschaft jenseits des Kapitalismus!

 

Am 2. Mai auf die Straße,

gegen Prekarisierung und Ausbeutung,

für eine solidarische Gesellschaft!

 

Am 1. Mai wollen die Faschisten der NPD durch Worms marschieren. Die Nazis versuchen, den 1. Mai als „Tag der nationalen Arbeit“ zu instrumentalisieren. Tatsächlich ist er der Tag der internationalen Solidarität der Arbeiterinnen und Arbeiter. Wir werden uns ihnen entgegenstellen, ohne deshalb unsere eigenen Ziele zu vergessen.

 



Antikapitalistische Maidemonstration in Kaiserslautern
„Gegen Prekarisierung und Ausbeutung! Für eine solidarische Gesellschaft!“
2. Mai, 11:00 Uhr, Hauptbahnhof
Demonstrationszug mit Zwischenkundgebung am Schillerplatz, Ende am Hauptbahnhof.

 

Informationen unter http://antikapitalistischermaikl.blogsport.de