Heute versammelten sich am Pforzheimer Waisenhausplatz um 14.00 Uhr etwa 250 StudentInnen, SchülerInnen und Auszubildende um Wut und Unmut über das herrschende Bildungsystem auf die Straße zu tragen.
Sie skandierten Parolen wie: "Mehr Gold für Bildung" oder "Streik in
der Schule, Streik in der Fabrik, das ist unserer Antwort auf eure
Politik". Gerade zweitere lässt auf den solidarischen Ansatz der
Demonstration schließen.
Es sollte offensichtlich nicht nur das
Studium kritisert werden, sondern auch die Stellung der SchülerInnen in
den ansässigen "Lernfabriken".
Die Demonstration zog lautstark
und bunt durch die Innenstadt; die etwa 250 TeilnehmerInnen wurden von
einer handvoll PolzistInnen begleitet und fielen durch witzige und
kreative Aktionen wie Sit-Ins, Schweigeminuten für bessere Bildung oder
Springeinlagen auf.
Die Forderung war klar und gut zu verstehen: "Bildung für alle und zwar umsonst!"
StudentInnen,
SchülerInnen und Auszubildende waren sich einig, dass es so wie im
Moment nicht weiter gehen darf. Ein Schulsystem, das nur auf Druck und
auf ein "der Lehrer sitzt am längeren Hebel-Szenarion setzen kann, ein
Studium, das allein zeitlich kaum zu bewältigen ist und eine
Bildungssystem, in dem der Abschluss eine Frage des Geldes ist.
Davon
haben die TeilnehmerInnen an der Pforzheim Bildungsdemonstration im
Rahmen der bundesweiten Bildungsproteste und -streiks definitiv genug!
Am
Rande der Demonstration verteilten einige TeilnehmerInnen Flugblätter
der Anarchistischen Gruppe Mannheim, welche sich mit dem Thema Bildung
beschäftigen und riefen zu einem offenen Diskussionsabend zum Thema
Bildungsystem und Bildungsproteste auf.
Es bleibt zu hoffen das
auch weiterhin PforzheimerInnen, die sich in Bildungs- und
Ausbildungsverhältnissen gefangen fühlen, immer wieder sichtbar
auftreten und Wut und Unmut öffentlich machen.
Langfristig sollte es
Ziel der Betroffenen sein, ein Lernsystem zu schaffen, das auf
Selbstbestimmung und Freiheit setzt und nicht auf Bachelor, Master, G8
(Gymnasium in acht Jahren) oder ähnliche Missreformen.