Podiumsdiskussion zu politischen Strategien angesichts der Krise. Mit John Malamatinas, dem Aktionsbündnis Stop G7 Elmau und weiteren Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe laden wir zu einer Podiumsdiskussion ein, bei der wir gemeinsam über politische Strategien in der Krise diskutieren wollen. Wir werden unsere Gäste dabei zu den Ansätzen linker Politik ihrer jeweiligen Organisationen oder Projekte befragen. Von besonderem Interesse sind dabei die Fragen nach (kontinuierlicher) Organisation in Europa und darüber hinaus sowie nach temporären Bündnissen bspw. für gemeinsame Großmobilisierungen. Dabei wollen wir auch den Bogen von der Blockupy-Mobilisierung anlässlich der Eröffnung der neuen EZB-Zentrale im März in Frankfurt bis hin zum G7-Gipfel Anfang Juni im oberbayerischen Elmau spannen. Wir wollen über die Notwendigkeit und Perspektive eines transnationalen linken Projekts diskutieren. Denn die Dynamik der Krise zeichnet sich sowohl durch eine ökonomische und politische Spaltung Europas als auch einen Aufstieg nationalistischer und separatistischer Kräfte aus, die oftmals offen rassistisch auftreten. Bisherige linke Organisationsbemühungen verbleiben dagegen oft im nationalen Rahmen oder sind kaum wahrnehmbar.
Wie könnte also ein linkes Projekt aussehen, das sich sowohl dem Bezug auf nationale Souveränität als auch der neoliberalen europäischen Austeritätspolitik verweigert? Welche Formen der konkreten und praktischen Solidarität können bzw. müssen wir entwickeln, um der gegenwärtigen Krise in Europa zu begegnen? Oder ist angesichts des kriselnden Weltmarkts, der globalen politischen Konflikte und der transnationalen Migration Europa der falsche Referenzrahmen? Müsste es nicht um ein globales linkes Projekt gehen, das die kapitalistische Ordnung in ihrer Totalität ins Visier nimmt?
Mittwoch, 27.05.2015, 20:00 Uhr
Kafe Marat, Thalkirchnerstrasse 102, München
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Veranstaltungsreihe zu kapitalistischer Krise, rassistischen Verhältnissen und Rechtspopulismus in Europa
Im Jahr 2015 stehen mit den Protesten gegen die Eröffnung des EZB-Neubaus in Frankfurt und dem G7 Gipfel in Elmau zwei politische Großevents ins Haus, die auch einen wichtigen Kristallisationspunkt für die Bündelung des Widerstands gegen die aktuelle Krisen- und Austeritätspolitik in Europa darstellen. Vor diesem Hintergrund haben wir, die Gruppen antifa nt, Gruppe 11 und Karawane München, uns zusammengefunden, um mit einer Reihe von insgesamt fünf Veranstaltungen die inhaltliche Debatte über die herrschenden Verhältnisse in Zeiten der Krise, aber auch um linke Gegenstrategien voran zu bringen.
In weiten Teilen Europas haben sich die Lebensbedingungen im Laufe der Wirtschaftskrise seit 2008 dramatisch verschlechtert. Die Krisenpolitik in Europa wird unter deutscher Hegemonie zur Austeritätspolitik; die Spar- und Kürzungsprogramme stehen für Prekarisierung und Privatisierung. Die Politik der Troika trägt entscheidend dazu bei, dass die Menschen besonders in den südeuropäischen Ländern von wachsender Erwerbslosigkeit, brutalen Kürzungen im Sozialbereich und Verarmung betroffen sind.
Aber nicht nur die Ökonomie befindet sich in der Krise. Die Krise erfasst auch die Politik, die statt demokratischer Teilhabe auf autoritäre Lösungen setzt. Die neoliberalen Angriffe auf soziale Rechte gehen Hand in Hand mit der Verschärfung der Asylgesetzgebung und dem weiteren Ausbau des mörderischen Grenzregimes an den EU-Außengrenzen. Gleichzeitig erleben wir eine erstarkende Rechte und wachsenden Rassismus fast überall in Europa. In Deutschland drückt sich dies u.a. durch zunehmende Übergriffe auf Refugees, rassistische Formierung gegen Asylunterkünfte, antimuslimischen Rassismus und den antiziganistisch geprägten Diskurs zur sogenannten Armutsmigration aus.
Unsere Veranstaltungsreihe möchte die Zusammenhänge dieser politischen Entwicklungen beleuchten und Möglichkeiten des Widerstands gegen europäische Krisenpolitik und rassistischen Rollback diskutieren.
Die Reihe wird unterstützt durch Netzwerk München und den Kurt-Eisner-Verein
Übersicht:
15. April:
Alex Demirovic: Crisis? What Crisis? Multiple Krise des neoliberalen Kapitalismus und Grenzen der Austerität in Europa
EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80 (19:30)
23. April:
Manuela Bojadžijev: Rassistische Konjunkturen und Kämpfe der Migration in Zeiten der Krise
DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64 (19:30)
6. Mai:
Nassim Lomani, Marc Speer: Krise als Modus des Europäischen Grenzregimes
Atelier Baumstraße, Baumstr. 8b (20:00)
21. Mai:
Andreas Kemper: Rechtspopulismus als Partei: AfD. Die Verstrickungen der Strömungen der AfD in europäische Netzwerke
Kafe Marat, Thalkirchnerstr. 102 (20:00)
27. Mai:
John Malamatinas und weitere: From Crisis to Resistance. Podiumsdiskussion zu politischen Strategien angesichts der Krise.
Kafe Marat, Thalkirchnerstr. 102 (20:00)
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