Dortmund:Vortragsreihe zum Mord an Mehmet Kubaşık

strassenschild

Am 4. April 2006 erschossen Neonazis den Kioskbetreiber Mehmet Kubaşık in seinem Geschäft. Heute wissen wir: der Mord war Teil einer Mordserie von Neonazis. In drei Vorträgen möchten wir uns anlässlich des Jahrestages seines Todes mit dem Aktuellen Stand der Aufklärung und der Situation der Betroffenen des NSU-Terrors beschäftigen.

 

Der Mord an Mehmet Kubasik und der NSU-Untersuchungsausschuss in NRW – Chancen und Grenzen parlamentarischer Aufklärung

30. März 2015 | 19:00 | Taranta Babu | Heike Kleffner
Am 4. April 2015 jährt sich der Mord an Mehmet Kubasik zum neunten Mal. Der 39-jährige Familienvater wurde vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) in seinem Kiosk in der Mallinckrodtstraße in der Dortmunder Nordstadt erschossen; seine Familie und Freunde waren bis zur Selbstenttarnung des NSU-Kerntrios im November 2011 als Verdächtige im Fokus der Polizei. Der Untersuchungsausschuss des Landtags von Nordrhein-Westfalen soll sich auch mit dem Mord an Mehmet Kubasik und der Neonaziszene in Dortmund beschäftigen. Doch ein halbes Jahr nach seiner Einsetzung macht der Untersuchungsausschuss vor allem durch Personalien Schlagzeilen und nicht durch Aufklärungsergebnisse. Die Journalistin Heike Kleffner analysiert die bisherige Arbeit und den Auftrag des Untersuchungsausschusses insbesondere mit Bezug auf den Mord an Mehmet Kubasik und die Dortmunder Neonaziszene.

 

Der NSU-Untersuchungsausschuss in NRW – Vortrag von NSU-Watch NRW

3. April 2015 | 19:00 | Taranta Babu | NSU-Watch NRW
Seit Dezember 2014 hat Nordrhein-Westfalen (NRW) einen Parlamentarischen NSU-Untersuchungsausschuss (PUA). Die Untersuchungsausschüsse im Bundestag, in Thüringen, Sachsen und Bayern haben gezeigt, dass die unabhängige Beobachtung und Dokumentation der Arbeit der PUA dringend notwendig ist. NSU-Watch NRW beobachtet, begleitet und dokumentiert die Arbeit des NSU-Untersuchungsausschuss in NRW und veröffentlicht eigene Protokolle und Artikel. Die Initiative recherchiert eigenständig zum NSU-Komplex und ist ein personell, finanziell, politisch und organisatorisch unabhängiges Projekt. Der Vortrag beleuchtet den PUA, Hintergründe und mögliche Ansatzpunkte in NRW. Einschätzungen zum bisherigen Verlauf der öffentlichen Sitzungen werden ebenso thematisiert wie die Perspektive der Betroffenen.

 

"Eine Frage des Respekts: Zum Umgang staatlicher Institutionen, Medien und Gesellschaft mit den NSU-Mordopfern, den Hinterbliebenen und den Verletzten”

5. April 2015 | 19:00 | Taranta Babu | Kutlu Yurtseven
Kutlu Yurtseven, Anwohner der Keupstraße zur Zeit des NSU-Anschlags, wird unsere Vortragsreihe mit einem Bericht aus Sicht der Betroffenen beenden. Bei den Ermittlungen zum Anschlag in der Keupstraße hat die Polizei, wie bei allen NSU-Taten, insbesondere die Betroffenen in den Fokus genommen.

 

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, sexistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äuße rungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.