Im Zuge der Zweiten Welle von Blockupy 18.03. in Frankfurt wurde auch die kapitalistische Agrarindustrie zum Ziel von Protesten: Plünderung und Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen, Land Grabbing für Futtermittelanbau für die „Viehzucht”, globale Expansion des agrarindustriellen Geschäftsmodells, Angriffe auf die wirtschaftliche Autonomie von Kleinbauern, Bedrohung der Ernährungssicherheit und Hunger, Billiglöhne und immense Zumutungen für Arbeiter_innen in Schlachthöfen und Zerlegebetrieben und vor allem: Gefangenhaltung, extreme Ausbeutung und industriell organisierte Tötung von einer schier unvorstellbaren Anzahl an Tieren – für diese und weitere gesellschaftliche Katastrophen steht die kapitalistische Tierproduktion.
Eine ihrer wichtigsten Interessenvertretungen in Deutschland – mit zunehmendem Einfluss auf die internationale Agrarpolitik – ist die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft DLG mit Sitz in Frankfurt-Rödelheim. Im Auftrag der größten Tierausbeutungskonzerne wie der PHW-Gruppe, Tönnies, Lely, DMK oder Genus unterstützt sie aktuell das TTIP, treibt die industrielle Tierproduktion in Osteuropa voran und sucht darüber hinaus stetig nach weiteren Möglichkeiten, die Interessen der herrschenden Klasse durchzusetzen. Sie ist nicht nur Organisatorin der größten Fachmesse für die Tierproduktion, der EuroTier in Hannover, sondern auch zahlreicher Ausschüsse, Arbeitskreise, Arbeitsgruppen und Beiräte, die die agrarpolitische Agenda und Arbeit verschiedenster politischer Entscheidungsträger_innen mitbestimmen.
Im Rahmen der Blockupy-Proteste am 18.03. markierten mehrere Aktivist_innen der Tierbefreiungsbewegung am Nachmittag den Krisenakteur DLG mittels eines Go-Ins: Es wurden die Büros im DLG-Haus aufgesucht, in diesen Flyer verteilt, Aufkleber verklebt, Bilder von den in der Tierproduktion ausgebeuteten Tieren und Menschen in den Gängen aufgehangen und mittels Banner, aufgehängten Plakaten, Megafon-Durchsagen und Skandierungen Kritik und Ziele geäußert. Nach einigen Minuten verließen die Aktivist_innen das Gebäude.
Das alte und erste Logo der DLG zeigt zwei Ochsen, die ins Joch gespannt einen Pflug ziehen müssen und von der Peitsche des Ochsenführers angetrieben werden. Diese bildet dabei die Buchstaben "DLG". Die Peitsche halten heute die Krisenmanager_innen der herrschenden Klasse in der Hand – und mit diesen weiterhin auch die DLG –, mit der sie auf die Tiere und Menschen im gesellschaftlichen Unten einschlagen und sie zwingen, den Pflug durch den Sumpf des Elends zu ziehen. Diesen Unterworfenen gelten unsere kämpfende Solidarität und Bemühungen, nicht nur die Peitsche zu zerstören, sondern auch das Joch zu beseitigen.