Am Mittwoch, den 09.12.2009 findet um 20 Uhr eine Veranstaltung mit dem Referent Michael Schiffmann über die Situation Mumia Abu Jamals statt.
Wir wollen in der Veranstaltung auf die Person Mumia Abu Jamal eingehen, die aktuelle Situation, sowie die Hintergründe seiner Inhaftierung näher beleuchten und uns damit beschäftigen, ob Mumia ein Einzelfall oder viel mehr ein Exempel für die Justiz der USA ist.
Der Referent, Michael Schiffmann, hat mehrere Bücher über Mumia‘s Situation geschrieben, sowie zahlreiche Manuskripte Mumia‘s ins Deutsche übersetzt.
Wann: Mittwoch, 09. Dezember 2009; 20 Uhr
Wo: Stuttgart; DGB-Haus, Willi-Bleicher-Straße 20
Hintergrund
Am 09. Dezember 1981 wurde Mumia Abu Jamal in Philadelphia, USA verhaftet, nachdem bei einem Schusswechsel ein Polizist getötet und er selbst schwer verletzt wurde. Seit über 27 Jahren sitzt Mumia Abu Jamal nun in den USA in der Todeszelle. Verurteilt für einen Polizistenmord, der ihm untergeschoben wurde. Der afroamerikanische Aktivist kämpft seit seiner frühesten Jugend - damals als Pressesprecher der Black Panther Party - und bis heute als freier Journalist - gegen Rassismus, Polizeigewalt, Klassenherrschaft und Krieg. Dabei ist Mumia „nur“ einer von zahlreichen Gefangenen, die vom rassistischem Apparat der USA in die Knäste gesteckt wurden. Unter anderem zahlreiche AktivistInnen der Black Panther Party oder des American Indian Movement sitzen bereits mehrere Jahrzente hinter Gittern ohne dass ihnen jemals etwas nachgewiesen werden konnte.
Nachdem Mumias Hinrichtung 1995 und 1999 mit Hilfe massiver Proteste weltweit verhindert werden konnte ist Mumia nun gefährdeter denn je. Das von Mumia, seinem Anwalt und tausenden von Menschen geforderte neue Verfahren, dass seit dem Farce-Urteil von 1982 aussteht, wurde im April diesen Jahres vom Höchsten Gericht der USA ohne Begründung abgelehnt. Nun besteht die Gefahr, dass das Urteil von damals bestätigt wird und somit Mumia‘s Hinrichtung juristisch unanfechtbar wird. Falls die Todesstrafe bestätigt werden sollte kann es sein, dass sein Todesurteil noch am selben Tag unterschrieben werden soll,