Schweigend nimmt Berlin die linke Gewalt zur Kenntnis

Erstveröffentlicht: 
22.03.2015

Wer Polizisten angreift, greift nicht nur Menschen an, sondern unseren Staat, meint Gunnar Schupelius

 

Um 2.39 Uhr in der Nacht zum Sonnabend fiel an der Frankfurter Allee der Strom aus. Um 2.45 ging der erste Hilferuf bei der Polizei ein. Ein Anwohner meldete vermummte Gestalten, die an der Rigaer-/Ecke Liebigstraße Baumaterial anzündeten.

Aus dem Hinterhalt wurden die ersten eintreffenden Streifenwagen mit Steinen beworfen. Ein Wurfgeschoss, dass aus zwei zusammengeklebten Ziegelsteinen bestand, durchschlug die rechte Seitenscheibe eines Polizeifahrzeugs.

Der Beamte auf dem Beifahrersitz wurde wie durch ein Wunder nicht am Kopf getroffen, sondern nur durch Splitter verletzt.

Der Stromausfall dauerte eine Stunde. 50 linke Schläger nutzten die Dunkelheit der Straße, um Barrikaden anzuzünden, einen Supermarkt zu plündern und die Polizei anzugreifen.

Dieser abartige Gewaltausbruch wurde vom Innensenator verurteilt, löste aber sonst keine Empörung aus. Die Zeitungen berichteten sachlich, wie von einem Naturereignis. Keiner von denen ergriff das Wort, die sonst so gerne die Betroffenen spielen. Kein Hans-Christian Ströbele drückte sein Bedauern aus und kein Gregor Gysi.

Dabei hatte doch der erst kürzlich über politische Gewalt philosophiert: “Der Rechtsextremismus wendet sich immer gegen Schwache, der Linksextremismus gegen Starke”, sagte er.

Das stimmt nicht. Denn ein Polizist, der in einem Wagen ohne Panzerglas sitzt und auf den aus dem Hinterhalt zwei Ziegelsteine abgefeuert werden, ist nicht stark, sondern ungeschützt, also schwach.

In Frankfurt mussten die Angestellten der Banken ohne Anzug und Krawatte zum Dienst erscheinen. Sie sollten unerkannt bleiben, damit die linken Schläger sich nicht auf sie stürzen. Diese Angestellten waren schwach und nicht stark.

Was Gysi sagt, klingt verräterisch: Will er Brutalität legitimieren? Auf jeden Fall scheint er uns das alte Märchen erzählen zu wollen, nach dem linke Gewalt der Ohnmacht der Unterdrückten entspringt.

Tatsächlich sind die linken Schläger in Deutschland aber keine Unterdrückten, sondern dekadente Bürgerkinder, die Lust an der Gewalt empfinden und diesen Hang politisch bemänteln.

Diese Lust an der Gewalt nimmt gewaltige Ausmaße an: Polizisten würden von Linksextremisten gar nicht mehr als Menschen anerkannt, warnte im Dezember der Hamburger Vizepräsident Reinhard Fallak. Die Hemmschwelle, Polizisten zu attackieren, sei sehr niedrig, stellte das Bundeskriminalamt Anfang März fest. Die Angriffe der Linksextremisten würden “hemmungslos und offenbar mit dem Ziel nachhaltiger Körperverletzung ausgeübt”.

Wer Polizisten angreift, greift nicht nur Menschen an, sondern unseren Staat. Der Staat muss sich wehren. Wer mit Steinen auf Polizisten losgeht, gehört wegen versuchten Totschlags hinter Gitter. Wer eine Demonstration anmeldet, von der geplante Gewalt ausgeht, muss als Anmelder gesperrt werden.