Geschäftstüchtige Nazis und ihre Freunde im Muldental und in Leipzig

Front Records verkauft seit 2001 alles was das braune Herz begehrt.

Im Sommer 2012 beleuchtete ein lesenswerter Artikel in GAMMA 193 das “Front Records”-Imperium in Sachsen, ein von Neonazis und deren Freunden betriebenes Firmengeflecht im Raum Wurzen. Diese Firmen betreiben eine Reihe von Angeboten in der realen und virtuellen Welt und wechseln häufig ihre Anschriften und Verantwortlichen. Seit 2012 hat sich einiges getan – es ist Zeit für eine Ergänzung. Davor empfehlen wir die Lektüre des GAMMA-Artikels.

 

I. Geschäftsbeziehungen


Neuer Geschäftsführer der “Falkenhainer Textil UG”, die den Neonazi-Versandhandel “Front Records” betreibt, ist Henry Behr aus Wittenberg, welcher auch Inhaber des in Wittenberg ansässigen neonazistischen Internetshops “Frontline-Versand” ist. Er ersetzte den vorherigen “Front Records”-Geschäftsführer Thorsten Manfred Richter geb. Krzemin, einen aus Bayern stammenden “Blood and Honour”-Kader, im Dezember 2013. Behr übernahm auch die Gesellschafteranteile in Höhe von insgesamt 3000 Euro, die zuvor Richter und Anita Dögnitz gehalten hatten. Firmensitz ist der Doktorweg 2, 04808 Falkenhain – das Grundstück gehört Thomas Persdorf.

 

Thomas Persdorf war bis 2011 langjähriger Inhaber von “Front Records”, Anfang 2013 kehrte er kurzzeitig als Co-Gesellschafter zur Betreiberfirma zurück. Im April 2014 verurteilte das Amtsgericht Torgau Persdorf u.a. wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 2.400 Euro – es ging um die CD “Adolf Hitler lebt” von “Gigi und die braunen Stadtmusikanten”. In den 2000er Jahren war Thomas Persdorf in illegalen Nachfolgestrukturen des verbotenen “Blood and Honour”-Netzwerks aktiv gewesen.

 

Persdorfs Druckereiangebot www.protexdruck.com – dessen Geschäftsadresse ist identisch mit dem Sitz von “Front Records” – existiert ebenso weiter wie die Firma “A&B Service UG” mit ihren Geschäftsführern Persdorf und Benjamin Brinsa und den Gesellschaftern Persdorf, Brinsa, Jörg Wetzorke und Paul Fongrad. Den Betrieb der Webseite www.aryan-brotherhood.de, die u.a. Sicherheitsdienste anbot, hat die Firma allerdings im Jahr 2012 eingestellt. Auch andere im GAMMA-Artikel erwähnte Webseiten wurden mittlerweile stillgelegt, darunter Thomas Persdorfs Angebot www.service666.de, Michael Woitags Shops www.anti-system.de, www.shirtmafia.eu und www.shirt-mafia.com sowie Fred Schuberts Webseite www.rocktwiesau.de.

 

Persdorfs Geschäftspartnerin Anita Dögnitz machte sich im Sommer 2013 selbstständig. Als Alleingesellschafterin und Geschäftsführerin der Firma “shirtmachine UG” betreibt sie nun – zumindest auf dem Papier – die Bekleidungsshops www.problemfans.de und www.shirtmachine.de, die zuvor offiziell in Thomas Persdorfs Hand lagen. Geschäftsadresse der “shirtmachine UG” ist Thomas Persdorfs Wohnhaus in Schildau. Das Impressum der Webseite “Shirtmachine” nennt als Ansprechpartner den bereits im GAMMA-Artikel erwähnten, einschlägig vorbestraften Neonazi Daniel Schwertner.

 

Ebay-Auktionen im Namen von “shirtmachine” werden bis heute überwiegend von Thomas Persdorf – abermals unter Angabe der Adresse von “Front Records” – abgewickelt, teilweise aber auch durch die “PS GbR Wurzen”, hinter der Persdorf und sein Geschäftspartner Dirk Schwitzke stehen. Schwitzke betreibt in der Bahnhofstraße 21, 04808 Wurzen – auch diese Immobilie gehört Thomas Persdorf – das Sonnenstudio “Summertime”, in dem auch Anita Dögnitz angestellt war oder ist. Darüber hinaus dient das zentral gelegene Gebäude seit Jahren als Lager und inoffizieller Sitz des Naziversands “Front Records”. Falls Persdorf versucht, durch Umstrukturierungen seinen Namen reinzuwaschen, dann ist er damit bislang gescheitert.

 

 

Anita Dögnitz’ Firma “shirtmachine UG” ist die einzige Firma innerhalb dieses Geflechts, die den Handel mit Holz zum Gegenstand hat. Daher liegt die Vermutung nah, dass diese Firma hinter dem Holzhof Falkenhain steht. Der Holzhandel befindet sich an der selben Adresse wie “Front Records”, als Kontaktmöglichkeit gab man im Sommer 2013 Thomas Persdorfs Handynummer an. Dögnitz wohnte zeitweise in der Wurzner Kantstraße 7 – ein Haus, das früher dem eingangs erwähnten Thorsten Richter gehörte, mittlerweile aber Eigentum von Thomas Persdorf ist. Im Erdgeschoss beherbergt es seit 2013 das Tattoostudio “Tattoo Royal Wurzen”.

 

Persdorfs Freund und Geschäftspartner, der in Wurzen wohnhafte MMA (Mixed Martial Arts)-Kampfsportler Benjamin Brinsa, betreibt seit Dezember 2013 ein eigenes Ladengeschäft namens “Streetwar”, in dem er bedruckte Kleidungsstücke anbietet, u.a. von “Staffbull Department” und Persdorfs Marke “Tattooed Rebel”, außerdem Motive wie “Lügenpresse halt die Fresse!” Im August 2013 versuchte Brinsa erfolglos, “Streetwar” als Marke zu registrieren. Weil der Webshop www.streetwar.eu seit längerem durch “Wartungsarbeiten” außer Gefecht gesetzt ist, verweist die Facebook-Seite “Streetwar” auf die Webseiten problemfans.de und shirtmachine.de sowie auf ebay-Auktionen, die Thomas Persdorf über die “Front Records”-Adresse Doktorweg 2 abwickelt.

 

 

Brinsas Laden befindet sich in der Wurzner Walther-Rathenau-Straße 18, das Objekt gehört Thomas Persdorf und war von 2004 bis 2011 Sitz von “Front Records”. Bis 2014 lebte Brinsa in der Kantstraße 7, mittlerweile wohnt er über seinem Ladengeschäft, wo er sich einen Briefkasten mit Andreas Schumer teilt. Zur Registrierung der Webadresse streetwar.eu nutzte Brinsa die E-Mail-Adresse “scenario-lok@gmx.net”. “Scenario Lok” ist eine von Neonazis dominierte Ultragruppe des 1. FC Lok Leipzig, die sich im Oktober 2014 angeblich aufgelöst hat und zu der auch die Kampfsportler Benjamin Brinsa und Christopher Henze zählen (siehe GAMMA 187).

 

 

Hauptsponsor von Brinsa und ebenfalls in der Walther-Rathenau-Straße 18 ansässig in der von Sven Parthaune betriebene Onlineshop “Staffbull Department”. Als Retourenadresse gibt die Webseite den bei “Front Records” ansässigen “Holzhof” an.

 

Bis vor einer Weile wohnte auch der Kampfsportler und Neonazi Michael Woitag in der Walther-Rathenau-Str. 18. Zeigenössischen Quellen zufolge war Woitag um die Jahrtausendwende Kopf der “Kameradschaft Böhlen”. Im Sommer 2012 gründete er die auf “Werbung, Bauservice, Veranstaltungsservice und Internethandel” spezialisierte Firma “Eastmedia24 UG”, deren Geschäftsführer er gegenwärtig ist. Zudem ist Woitag Inhaber der Marke “Eastrebel”. Auf www.eastrebel.com bietet die Firma – wenig überraschend – bedruckte Textilien an.

 

Geschäftsadresse von “Eastmedia24 UG” war bis Ende 2014 ein Flachbau in der Werkstraße 11, 04564 Böhlen. Zufall oder nicht: an der selben Adresse sitzt seit 2011 “Pride Fightwear”, der Webshop von “Free Fight Championship” und “LE Security”. Michael Woitag hat seine Firma mittlerweile in die Albin-Schöne-Str. 2, 04808 Wurzen verlegt – in das Gebäude eines ehemaligen Autopflegebetriebs. Auch über seine ebay-Profile “shirt-fabrik” und “mafia1312″ verkauft er Bekleidung, u.a. “HoGeSa”-Merchandise und Pullover mit dem Aufdruck “Odin statt Allah”.

 

Mitte 2014 eröffnete der überzeugte Veganer Woitag (Spitzname “Paul Vegie”) den Internetshop www.vegan-streetwear.de, in dem er T-Shirts und Kapuzenpullover mit Aufdrucken wie “Vegan Till Death” und “Vegan Fighting Crew” anbietet. Als Modell für zahlreiche Produktfotos dient Conrad Kluge. Kluge war 2011 presserechtlicher Verantwortlicher von Flyern der “Nationalen Sozialisten Muldental” und beteiligte sich am 14. November 2011 an einem Naziaufmarsch in Wurzen.

 

 

 

Als Geschäftsführer der “Eastmedia24 UG” war von Februar 2013 bis Dezember 2014 Lutz Salamanek tätig, welcher mittlerweile einen eigenen, unter der Adresse www.bloodyb.de erreichbaren Webshop betreibt und auch in seinem ebay-Account “druckschmiede” bedruckte Kleidung anbietet. Die zugehörige Marke “Bloody Business” haben Salamanek und sein in Leipzig wohnhafter Geschäftspartner Nico Ewertowski registriert. Ewertowski – Spitzname “Schlange” – arbeitet hauptberuflich als Vertreter der ERGO Versicherung in Leipzig, auf der Webseite “Bloody Business” und in Michael Woitags ebay-Auktionen tritt er als Modell auf.

 

Salamanek und Ewertowski spielen zudem in der Wurzner Rechtsrock-Band “Die SüSSen Rosinen” (Großschreibung im Original), um die es seit dem Haftantritt ihres Schlagzeugers, des Brandis-Täters und “Storm of Mind”-Sängers Christopher Rox, Anfang 2011 allerdings ruhig wurde. Lutz Salamanek ist zudem Sänger der örtlichen “HC-Punk”-Band “Eastside”, die im sächsischen Verfassungsschutzbericht 2012 als “rechtsextremistische Musikgruppe” benannt wurde und sich u.a. am 31. Juli 2009 mit den Nazibands “Inkubation” und “Storm of Mind” die Bühne ihres Proberaums teilte. Der “Storm of Mind”-Bassist Marcel Kästner spielt heute übrigens in der Wurzner Deutschrock-Band “Weitblick” – zusammen mit Conrad Kluge.

 

II. Chronik

 

3. Oktober 2006. Benjamin Brinsa nimmt an einem Neonazi-Aufmarsch in Leipzig teil.

 

 

23. Februar 2008. Etwa 100 größtenteils vermummte Neonazis randalieren in Colditz. Sie verwüsten u.a. gezielt eine Sporthalle, in der gelegentlich Punkkonzerte stattfinden. Neben zahlreichen Mitgliedern der verbotenen Kameradschaft “Sturm 34″ gerät auch Thomas Persdorf ins Visier der Polizei, weil er an diesem Abend in Colditz ist und zur Tatzeit auffällig viel telefoniert. Außerdem wird ein Fahrzeug beobachtet, was wahrscheinlich dem Neonazi Thomas Kuhbach aus Markranstädt gehört.

 

16. März 2008. Ungefähr 70 Nazis versuchen den “Antirassistischen Sonntagsspaziergang” in Wurzen anzugreifen, darunter Thomas Persdorf und sein Mitarbeiter Patrick Otto. Die spärlich präsente Polizei hat Mühe, die Nazis auf Abstand zu halten. Wie chronik.LE berichtet, hatte Persdorf an jenem Tag zum Grillen in die Walther-Rathenau-Straße 18 eingeladen.

 

 

21. Februar 2009. Die Neonazigruppe “Bündnis für Deutschland” veranstaltet in einer Sporthalle in Grimma ein Hallenfußball- und Beachvolleyballturnier. Die TeilnehmerInnen sind fast ausnahmslos Neonazis und rechte Hooligans, darunter Benjamin Brinsa, Anita Dögnitz und Thomas Persdorf sowie Brinsas Freunde und Kampfsportler Christopher Henze, Andreas Schumer und Dittmar Schumer. Die Schumer-”Twins” besuchen auch Naziaufmärsche und Veranstaltungen im NPD-Büro Odermannstraße 8 und randalieren bei Fußballspielen.

 

 

 

 

 

 

31. Juli 2009. Die Nazibands “Inkubation”, “Eastside” und “Storm of Mind” treten im gemeinsamen Proberaum der beiden letztgenannten Gruppen auf. Das Publikum liest sich wie ein “Who is Who” der örtlichen Neonaziszene. Anwesend sind u.a. Nico Ewertowski, Michael Woitag, der seit den Neunzigern aktive Schlägernazi Rocco Hahn und der Leipziger Nazihooligan Riccardo Sturm. Als Sänger von “Eastside” steht Lutz Salamanek auf der Bühne.

 

 

 

24. Oktober 2009. Ein Mob aus etwa 50 Neonazis überfällt Spieler und Fans des Roten Stern Leipzig beim Auswärtsspiel in Brandis und verletzt mehrere Personen. In der Gruppe der Angreifer befinden sich Paul Fongrad, Rocco Hahn, Patrick Otto, Chris Rox, Riccardo Sturm, Jörg Wetzorke (im GAMMA-Spezial als “Jürgen W.” benannt) und Michael Woitag. Chris Rox wird später zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, Riccardo Sturm erhält 23 Monate auf Bewährung.

 

 

 

12. Mai 2010. Beim Auswärtsspiel des Roten Stern Leipzig in Schildau sind etwa 80 Nazis anwesend. Hinter einem Transparent der Nazikameradschaft “Schildauer Jungs” (mit schwarz-weiß-rotem Emblem und “88″-Aufdruck) und einem Banner “Love Football – Hate Roter Stern” stehen u.a. Paul Fongrad, Sven Parthaune, Thomas Persdorf und Michael Woitag.

 

 

 

3. April 2011. Das neonazistische “Aktionsbündnis Leipzig” wirbt für die Kampfsportgala “Pride and Glory” in Köthen, welche “mit Aktivisten aus Leipzig” stattfinde. Gemeint sind Benjamin Brinsa, Christopher Henze und Michael Woitag (alias “Paul Veggi”), die an diesem Tag für das “Bushido Free Fight Team” antreten.

 

 

23. Juni 2011. Wegen ihrer Beteiligung am Überfall in Brandis stehen Michael Woitag und zwei weitere Neonazis in Grimma vor Gericht. Woitag bekennt sich in allen Anklagepunkten schuldig, im Gegenzug verurteilt das Gericht ihn zu zwei Jahren Haft, deren Vollstreckung es zur Bewährung aussetzt. Nach der Verhandlung wird Woitag von Thomas Persdorf und Benjamin Brinsa abgeholt.

 

29. Oktober 2011. Benjamin Brinsa tritt bei einem MMA-Turnier im rumänischen Cluj-Napoca an. Zu den mitreisenden Unterstützern zählen die Schumer-Zwillinge, Christopher Henze und Thomas Kuhbach. Der Neonazi Kuhbach beteiligte sich u.a. am Angriff auf den Anker am 10. April 2008 und am Überfall auf Gäste des “Courage Zeigen”-Festivals am 1. Mai 2008 (siehe GAMMA 188).

 

 

29. September 2012. Etwa 500 Personen besuchen das Kampfsportturnier “Sachsen kämpft” im ausverkauften Volkshaus Schildau. Das Veranstaltungsplakat wirbt mit sieben Gesichtern regionaler Kampfsportler, darunter Benjamin Brinsa, Andreas Schumer, Marcel B., der bislang nicht in Erscheinung getretene Tom Reiche und der Neukieritzscher Neonazi Pascal Heinrich. Brinsa tritt schließlich nicht an. Zu den drei Sponsoren der Veranstaltung zählen “Staffbull Department” und Dirk Schwitzkes “Sonnenstudio Wurzen”. Die Polizei ordnet die Gäste “vorrangig der rechten Szene zu”.

 

2. März 2013. “Sachsen kämpft II” findet am gleichen Ort statt. Als Veranstalter tritt nun offen der “Boxclub Lokomotive” um Christopher Henze und Benjamin Brinsa auf. Aus Leipzig in den Ring steigen u.a. Christopher Henze, Marcel B., Marcus K. und abermals Tom Reiche. Tickets können vorab im “Sonnenstudio Wurzen” und in der “Haifischbar Leipzig”, Große Fleischergasse 4, erworben werden. Diese Bar wird im Jahr 2015 – nicht ganz zufällig – Vortreffpunkt von Hooligans sein, die die “LEGIDA”-Aufmärsche besuchen. Die über 500 Besucher von “Sachsen kämpft II” sind nach Einschätzung der Polizei “nahezu in Gänze der rechten Szene zuzuordnen”.

 

Auszug aus dem Verfassungsschutzbericht 2013 des sächsischen Landesamts für “Verfassungsschutz”.

 

11. Mai 2013. Benjamin Brinsa tritt bei der vierten “La Familia Fight Night” in Halle/Saale an. In den Ring läuft Brinsa in einem ihm gewidmeten, von “Staffbull Department” angebotenen T-Shirt. Neben Brinsas Kampfnamen “The Hooligan” ist es mit Logos seiner Unterstützer bedruckt. Neben “Staffbull Department” gehören dazu Thomas Persdorfs “Shirtmachine”, “Tattoo Royal Wurzen” und der rechte Anwalt Alexander Pitzinger. Auf dem Rücken prangt das Logo des “Boxclub Lokomotive”. Nachdem Brinsa seinen Kampf gewinnt, springt er auf eine Absperrung und jubelt mit seinen Fans, bevor Riccardo Sturm ihn stützt und ihm auf den Boden hilft.

 

 

1. Juni 2014. Die erste Auflage der “Imperium Fighting Championship” findet im “Eventpalast Leipzig” statt. Die regionalen Kampfsportler Marcel B., Vincent B., Christian L. und Benjamin Brinsa treten für den “Boxclub Lokomotive” an, der angekündigte Christopher Henze fällt verletzungsbedingt aus. Hinter den Kulissen wird das Event von Benjamin Brinsa organisiert. Zu den Sponsoren zählen alte Bekannte: “Staffbull Department”, Alexander Pitzinger, “Tattoo Royal Wurzen” und Brinsas Laden “Streetwar”. In letzterem können auch Tickets erworben werden, ebenso in der “Haifischbar Leipzig”.

 

Oktober 2014. Michael Woitag und ein weiterer Tierfreund organisieren einen Hilfstransport mit medizinischer Ausrüstung für ein Tierheim in der rumänischen Stadt Târgu Jiu. Woitag nutzt die Aktion, um für “Vegan Streetwear” und “Eastrebel” zu werben. Auch der Leipziger Neonazi Istvan Repaczki alias “TiefSinn Fotografie” sagt eine Spende zu. Repaczki hatte bereits die beiden “Sachsen kämpft”-Veranstaltungen als Fotograf unterstützt. Bei Woitags Reisebegleiter handelt es sich um den Diplom-Sozialpädagogen Jörg Krause, Mitglied der “Leipziger Burschenschaft Germania”, ehemals Bundestagskandidat der DSU und Koordinator der Proteste gegen die Wehrmachtsausstellung in Leipzig im Jahr 2002.

 

9. Februar 2015. Nachdem der Aufzug “Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes” verboten wurde, verabreden sich zahlreiche Anhänger der rassistischen Bewegung zu einem spontanen Aufmarsch. Ihr Treffpunkt ist die McDonalds-Filiale im Leipziger Hauptbahnhof. Zu den ersten Menschen vor Ort zählen Thomas Persdorf und die “LEGIDA”-Mitorganisatoren Markus Johnke und Marco Prager.

 

6. März 2015. Thomas Persdorf und Sven Parthaune nehmen an einem Aufmarsch in Wurzen teil, zu dem die Facebook-Seite “Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch” aufgerufen hat.

 

 

III. Kampfsport


Im April 2009 gründen zwölf Personen den Boxverein “BC Vorwärts Leipzig e.V.” Dazu gehören Benjamin Brinsa, Anita Dögnitz, Paul Fongrad, Thomas Kuhbach, Patrick Otto und der beim Brandis-Überfall anwesende Benjamin Richter. Außerdem Patrick Peske aus Bad Düben, der später u.a. dadurch auffällt, dass er beim Fußballspiel des Roten Stern Leipzig gegen den FV Bad Düben am 3. Dezember 2011 das “U-Bahn-Lied” anstimmt und einen Polizisten attackiert. Ab Anfang 2012 nennt der Boxverband Sachsen als Ansprechpartner des Vereins Thomas Persdorf. Ein Jahr später wird der Verein aufgelöst.

 

 

Im Jahr 2011 trainieren u.a. Brinsa, Henze, Woitag, die Schumer-Zwillinge und Thomas Kuhbach im “Bushido Free Fight Team”. Danach geht das Verhältnis zum Trainer M. Z. anscheinend in die Brüche. Die genannten Personen und ihre Freunde sammeln sich Anfang 2013 im “Boxclub Lokomotive”. Als führende Köpfe – auch bei der Organisation von “Sachsen kämpft II” – tun sich Benjamin Brinsa und Christopher Henze hervor. Sponsoren des “Boxclubs” sind der “Holzhof Falkenhain” und “Shirtmachine”. Neben Brinsa und Henze gehören u.a. Marcel B., Vincent B., Pascal Heinrich, Marcus K., Christian L., Tom Reiche und einer der Schumer-Zwillinge zum Team.

 

Der 25-Jährige Benjamin Brinsa steht 2013 kurzzeitig bei der MMA-Profiorganisation “Ultimate Fighting Championship” unter Vertrag, wird wegen seiner Verstrickungen ins Neonazi-Milieu jedoch alsbald entlassen. Zu den Vorwürfen nimmt Brinsa keine Stellung, stattdessen sieht er sich als Opfer einer Hetzkampagne, die er einer einzelnen Person zuschreibt.

 

Letztes Lebenszeichen des “Boxclub Lokomotive” ist die Teilnahme an der ersten “Imperium Fighting Championship” am 1. Juni 2014. Seitdem tritt das Personenumfeld – als hätte es sich den Titel des GAMMA-Artikels zu Herzen genommen – als “Imperium Fight Team” auf. In Eilenburg-Ost betreibt die Gruppe eine kleine Sporthalle. Um die Webseite imperium-fight-team.de kümmert sich Benjamin Brinsa, die Webpräsenz imperium-fc.de verwaltet sein Teamkollege Tom Reiche. Letztere bewirbt gegenwärtig die “Imperium Fighting Championship II”, die am 4. April 2015 in der zur Universität Leipzig gehörenden Ernst-Grube-Halle an der Jahnallee stattfinden soll.

 

Oder besser gesagt: Sollte. Mitte März kündigt die Universität Leipzig den Vertrag. Denn weder an den Personalien noch an den Verstrickungen ins Nazimilieu hat sich etwas geändert. Zu den Sponsoren der Kampfsportveranstaltung am 4. April 2015 zählen “Staffbull Department”, “Tattoo Royal Wurzen”, “Eastrebel” und Alexander Pitzinger, Vorverkaufsorte sind u.a. “Tattoo Royal Wurzen” und erneut die “Haifischbar Leipzig”. Die sieben Männer auf dem Veranstaltungsplakat – Brinsa, Henze, Marcel B., Vincent B., Marcus K., Christian L. und Timo Feucht – sind bis auf den letztgenannten aus dem “Boxclub Lokomotive” bekannt. Christopher Henze und Tom Reiche werden von Michael Woitags Modemarke “Eastrebel” gesponsort.

 

Im “Imperium Fight Team” trainieren außerdem weitere Nazis, darunter David Dschietzig und der langjährige “Scenario Lok”-Capo Marcus Weidhase sowie die bereits erwähnten Peter Kühnel, Istvan Repaczki und Rocco Hahn.

 

Im oben genannten Firmengeflecht gibt es übrigens genau eine Firma, deren Firmenzweck Sportmanagement umfasst: die “A&B Service UG”, die durch ihre Webseite “Aryan Brotherhood” auffiel. Dass es sich bei deren Geschäftsführern um unsere Hauptprotagonisten Thomas Persdorf und Benjamin Brinsa handelt, ist kein Zufall. Wer diese Firma hinter der für den 4. April geplanten “Imperium Fighting Championship” vermutet, liegt sicher nicht ganz verkehrt.

 

Eine Anekdote zum Schluss: Es gibt eine weitere Person, die sowohl im rechtsoffenen Teil der regionalen Kampfsportszene rund um Benjamin Brinsa bestens vernetzt als auch mit Thomas Persdorf befreundet ist: der Leipziger Rechtsanwalt Denis van Ngoc. Dieser betrieb bis Ende 2014 eine gemeinsame Kanzlei mit Sebastian Gemkow – dann wurde Gemkow sächsischer Justizminister.

 

Hinweis an Blogger: Gebt Acht, wenn ihr diesen Artikel weiterverbreitet. Thomas Persdorf und seine Freunde gehen gern anwaltlich gegen die Nennung ihrer Namen vor.

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Brinsa heisst auf rumänisch Käse. Wahrscheinlich ist Brinsa Rumäne, das er in Cluj kämpft spricht für Kontakte in die rumänische Faschistenszene. In Rumänien gibt sich das MMA nicht so einen pseudoseriösen touch wie in Deutschland oder den Niederlanden. Da ist das MMA eine Ansammlung von gewaltgeilen Türstehern, Hooligans, Nazischlägern und 1%-Rockern. Bei den Rockern gibt es auch keine distanzierung vom Faschismus und auch viele Hooligans dulden Faschisten in ihren Reihen. Viele haben Keltenkreuze und das Gitter als Symbol. Das Gitter steht für rümänische Nazis der Corneliu Zelea Codreanu Bewegung. Einem ganz miesen Hitlerfanboy der auf der Flucht erschossen wurde. Oft treten rumänische Faschisten mit diesem sonst unbekannten Symbol auf Veranstaltungen im Ausland an. Nur Menschen die das Symbol kennen , können sie daran identifizieren und unschädlich machen. Ich bin selber Rumänin, gehör der Solid an und muss mit erschrecken feststellen das es letztes Jahr meine Heimatstadt Timisoara total vollgeklebt ist mit Propaganda Aufklebern von rumänischen ANs und das mich beim abreissen nach nicht mal 10 min schon Faschokiddies dumm angemacht haben. Obwohl es in nahezu allen Großstädten sehr starke Antifagruppen gibt die auch wesentlich radikaler sind als hier, habe ich momentan den Eindruck das in Rumänien, Ungarn und Serbien der Faschismus grassiert wie ein verdammtes Krebsgeschwür.

In diesem Sinne verordnet Dr. Antifa eine Chemotherapie für den Südosten Europas. Nazis bekämpfen und outen , mit Allen Mitteln. 

Brinsa ist ein Fascho, aber kein Rumäne. Das eine hat mit dem anderen also nur bedingt zu tun.

Nur weil deine Landsleute jetzt in Dortmund & Duisburg einen schlechten Ruf bekommen haben durch die Lügenmärchen deiner rechten Kameraden musste deine Abstammung nicht verleugnen. Du bist sicher nicht der erste Faschist der einen Migrationshintergrund verschleiert un vor seinen Kameraden vorgibt ein Bio-Deutscher zu sein. Hahahaha. Vieleicht kann deine Mama aufm nächsten Faschotreffen ja Sarmale de varsa acra und Pastrama de la oaie oder Fasole cu costita afumata servieren. Immerhin haben deutsche und rumänen ja gemeinsam das sie beide Krautfresser sind. Das wär doch mal n gemeinsamer Nenner , oder? Im Zuge der EU-Reisefreiheit kann man dich ja jetzt nicht mehr für deine faschistischen Straftaten in die alte Heimat abschieben , gell Bennimaus? Sonst hätt sich sicher eine Kameradin für eine Scheinehe gefunden damit du hierbleiben kannst. Lustig wie schnell sich das Blatt wendet und man vom Jäger zum Gejagten wird  ^^

Das sollte wirklich nur ein Hinweis sein. Ich weiß, dass der Typ kein Rumäne ist, aber ich bin nicht er.

Gut möglich bzw. ziemlich sicher, dass er mittlerweile Kontakte zu Faschos in anderen Ländern hat.

Jemand mit einem verdammt typischen rumänischen Standartnamen der rechts ist macht MMA in Cluji Napoca bei der dortigen rechtslastigen klandestinen MMA Szene obwohl er sie Alle nicht kennt und kein Wort rumänisch spricht? Natürlich.  Komm Benny, schäm dich nicht. Is doch net schlimm. Wenn dich deine Faschofreunde rauswerfen wegen deiner unarischen Herkunft kannste ja immer noch nach Rumänien gehen wo dich die Faschos wegen deinem deutschen Akzent nicht akzeptieren. Schon scheisse wann man Teil eines menschenverachtenden, intoleranten, diskriminierenden braunen Kackahaufens ist, da kannste wohl nicht auf die Toleranz und Menschlichkeit bauen im braunen Mob. Mach dir mal Gedanken, obs nicht an der Zeit ist dem braunen Sumpf den Rücken zu kehren der dir deine ganze Sport- und Berufskarriere versaut hat und in Zukunft noch versauen wird. Sobald die deine fremdländische Abstammung spitzkriegen biste eh unten durch bei denen. Also wofür noch krampfhaft leugnen und mit diesen Pfeifen untergehen, wenn du jetzt die Gelegenheit hast das sinkende Schiff zu verlassen, ergreife sie doch einfach, du bist noch jung und kannst was aus deinem Leben machen anstatt später kein Job mehr zu bekommen oder für viele Jahre im Knast zu enden, für Leute die du deckst, die sich dann als V-Männer rausstelllen und garnix bekommen während du ihre Jahre absitzt.

April 2014: facebook.com/241275819236388/photos/a.653767537987212.1073741827.241275819236388/741505482546750/?type=1

Bei dem genannten "Christian L." handelt es sich offenbar um Christian Lo Re aus Leipzig.

Auch der in Leipzig stadtbekannte Christian Pohle ( geb. 20.08.1984 Wohnhaft Schulze-Boysen-Str.6 in Leipzig) mischt wieder bei LOK mit.

Ferner vertreibt er ungeniert seine Naziklamotten Thor Steinar über seinen Onlinestore, der sich in der Sternwartenstraße 29 in Leipzig befindet.

Derzeit sind unzählige Verfahren gegen ihn anhängig, bei denen er von unserem bereits bestens bekannten Rechtsanwalt Alexander Pitzinger vertreten wird.

Ja, Pohle ist Geschäftsführer der Firma Arcoria Service GmbH mit Sitz in der Sternwartenstraße 29. Aber einen Onlinestore kann ich nicht finden. Hast du eventuell einen Link?

Im Imperium Fight Team trainieren unter anderem regional bekannte Rechte aus Eilenburg/Nordsachsen die des öfteren schon aufgefallen sind. Gesichtet mit Kleidung der Marke Thor Steinar und Shirts des damaligen Neonaziversandes "Nordsachsen Versand". Wie unter anderem Felix "Tonne" Tonn, Erik Walter und Michael "Gino" Burkhardt. Ob es nun wirklich ein Fightclub für Rechte ist, ist noch sehr unbekannt aber nicht auszuschließen.