Legida läuft am Montag wieder – Leipzigs Polizeipräsident kündigt härtere Gangart an

Erstveröffentlicht: 
20.03.2015

Leipzig. Nach einer Woche Pause geht Legida am kommenden Montag zum achten Abendspaziergang in Leipzig wieder auf die Straße. Nach Angaben des Ordnungsamtes hat das Bündnis von 19 bis 22 Uhr eine Demonstration angemeldet. Start- und Zielort ist wie schon in den Wochen zuvor der Augustusplatz. Von dort wollen die erwarteten 1500 bis 2000 Teilnehmer über den Georgiring, die Wintergartenstraße, die Schützenstraße, die Querstraße und den Grimmaischen Steinweg zurück auf den Platz vor der Oper ziehen. Angekündigt ist auch ein Redebeitrag des Dresdner Pegida-Gründers Lutz Bachmann. Er soll per Livestream zugeschaltet werden.

 

Legida-Demo und Proteste vor zwei Wochen


Mehrere Gruppen rufen zu Gegenkundgebungen auf. Das Bündnis 8. Mai trifft sich unter dem Motto „Willkommen in Leipzig – eine weltoffene Stadt der Vielfalt“ von 15.30 Uhr bis 21 Uhr am Nikolaikirchhof. „Legida - Das Original. Leipziger Ethanolfreunde gegen die Illegalisierung des Alkohols“ bauen sich erneut um 18 Uhr vor dem Gewandhaus auf.

Einen Aufzug organisieren die Macher der Global Space Odyssey unter dem Thema: „No Bassaran! Für eine einladende Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen“. Los geht’s um 17 Uhr am Lindenauer Markt. Die Route verläuft über Kuhturmstraße, Jahnallee, Ranstädter Steinweg, Goerdeler-, Dittrich- und Martin-Luther-Ring, Roßplatz, dann weiter über die Universitätsstraße bis zur Moritzbastei.

Special: Legida und die Proteste

Die Gruppe "Refugees Welcome" startet von 17.30 Uhr an der Beethovenstraße in Höhe des Geisteswissenschaftlichen Zentrums der Universität. Danach ist ein Aufzug über die Harkortstraße, den Martin-Luther-Ring, den Dittrichring, den Thomaskirchhof, weiter über den Dittrichring, die Große Fleischergasse, den Brühl, Am Hallischen Tor zur Richard-Wagner-Straße/ Höhe Denkmal Kamal K. Insgesamt erwarten die Organisatoren der Gegenkundgebungen 2750 Teilnehmer.

Merbitz: „Wollen keinen Dank von Legida“

Die Ordnungskräfte stellen sich erneut auf einen Großeinsatz ein. Leipzigs Polizeipräsident Bernd Merbitz verteidigte den Aufwand. "Man könnte sagen: tolle Technikschau. Es gibt aber keine andere Möglichkeit, die Kundgebung und die Demonstration störungsfrei zu Ende zu bringen“, begründete er neben dem personellen Aufwand auch den Gebrauch zahlreicher Fahrzeuge.

Ein Ende der Aufzüge ist für Leipzigs obersten Polizisten nicht in Sicht. "Die Demos werden mit Sicherheit weitergehen“, vermutet Merbitz. Der inzwischen bei den Legida-Kundgebungen zum Ritual gewordene Beifall für die Beamten, stößt dem 59-Jährigen besonders auf: "Das Schlimmste ist, wenn sich Legida am Ende bei der Polizei bedankt, das wollen wir nicht." Merbitz sieht sich deshalb auch dem Vorwurf ausgesetzt, ein Teil seiner Beamten teile die Ansichten des Bündnises. „Ich weise jeden Vorwurf, dass die Polizei mit Legida sympathisiert, zurück. Wir sind neutral und wollen das Versammlungsrecht durchsetzen“, so Merbitz.

Für den kommenden Aufzug kündigte er auch eine härtere Gangart der Ordnungskräfte an. Merbitz reagierte damit auf Kritik, die Polizei gehe nur halbherzig gegen Vermummte in den Reihen von Legida vor. "Verstöße werden wir konsequent ahnden. Da bleibt der Zug stehen oder das Ganze wird beendet“, so Merbitz.