Leipzig. Nach einer Woche Pause geht Legida am kommenden Montag zum achten Abendspaziergang in Leipzig wieder auf die Straße. Nach Angaben des Ordnungsamtes hat das Bündnis von 19 bis 22 Uhr eine Demonstration angemeldet. Start- und Zielort ist wie schon in den Wochen zuvor der Augustusplatz. Von dort wollen die erwarteten 1500 bis 2000 Teilnehmer über den Georgiring, die Wintergartenstraße, die Schützenstraße, die Querstraße und den Grimmaischen Steinweg zurück auf den Platz vor der Oper ziehen. Angekündigt ist auch ein Redebeitrag des Dresdner Pegida-Gründers Lutz Bachmann. Er soll per Livestream zugeschaltet werden.
Legida-Demo und Proteste vor zwei Wochen
Mehrere Gruppen rufen zu Gegenkundgebungen auf. Das Bündnis 8. Mai
trifft sich unter dem Motto „Willkommen in Leipzig – eine weltoffene
Stadt der Vielfalt“ von 15.30 Uhr bis 21 Uhr am Nikolaikirchhof. „Legida
- Das Original. Leipziger Ethanolfreunde gegen die Illegalisierung des
Alkohols“ bauen sich erneut um 18 Uhr vor dem Gewandhaus auf.
Einen
Aufzug organisieren die Macher der Global Space Odyssey unter dem
Thema: „No Bassaran! Für eine einladende Willkommenskultur gegenüber
Flüchtlingen“. Los geht’s um 17 Uhr am Lindenauer Markt. Die Route
verläuft über Kuhturmstraße, Jahnallee, Ranstädter Steinweg, Goerdeler-,
Dittrich- und Martin-Luther-Ring, Roßplatz, dann weiter über die
Universitätsstraße bis zur Moritzbastei.
Special: Legida und die Proteste
Die Gruppe "Refugees Welcome" startet von 17.30 Uhr an
der Beethovenstraße in Höhe des Geisteswissenschaftlichen Zentrums der
Universität. Danach ist ein Aufzug über die Harkortstraße, den
Martin-Luther-Ring, den Dittrichring, den Thomaskirchhof, weiter über
den Dittrichring, die Große Fleischergasse, den Brühl, Am Hallischen Tor
zur Richard-Wagner-Straße/ Höhe Denkmal Kamal K. Insgesamt erwarten die
Organisatoren der Gegenkundgebungen 2750 Teilnehmer.
Merbitz: „Wollen keinen Dank von Legida“
Die
Ordnungskräfte stellen sich erneut auf einen Großeinsatz ein. Leipzigs
Polizeipräsident Bernd Merbitz verteidigte den Aufwand. "Man könnte
sagen: tolle Technikschau. Es gibt aber keine andere Möglichkeit, die
Kundgebung und die Demonstration störungsfrei zu Ende zu bringen“,
begründete er neben dem personellen Aufwand auch den Gebrauch
zahlreicher Fahrzeuge.
Ein Ende der Aufzüge ist für Leipzigs
obersten Polizisten nicht in Sicht. "Die Demos werden mit Sicherheit
weitergehen“, vermutet Merbitz. Der inzwischen bei den
Legida-Kundgebungen zum Ritual gewordene Beifall für die Beamten, stößt
dem 59-Jährigen besonders auf: "Das Schlimmste ist, wenn sich Legida am
Ende bei der Polizei bedankt, das wollen wir nicht." Merbitz sieht sich
deshalb auch dem Vorwurf ausgesetzt, ein Teil seiner Beamten teile die
Ansichten des Bündnises. „Ich weise jeden Vorwurf, dass die Polizei mit
Legida sympathisiert, zurück. Wir sind neutral und wollen das
Versammlungsrecht durchsetzen“, so Merbitz.
Für den kommenden
Aufzug kündigte er auch eine härtere Gangart der Ordnungskräfte an.
Merbitz reagierte damit auf Kritik, die Polizei gehe nur halbherzig
gegen Vermummte in den Reihen von Legida vor. "Verstöße werden wir
konsequent ahnden. Da bleibt der Zug stehen oder das Ganze wird
beendet“, so Merbitz.