Am Samstag, den 7. März 2015 fand in Freiburg zum ersten Mal seit vielen Jahren eine Demonstration zum internationalen Frauen_kampftag statt.
Wir sind an diesem Tag auf die Straße gegangen um für eine feministische Perspektive und für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der alle Menschen frei von Unterdrückung, Ausgrenzung und Ausbeutung leben können. Wir wurden laut gegen sexualisierte Gewalt, geschlechtsspezifische Rollenbilder und den alltäglichen Sexismus, der uns alle betrifft. Diese Demo war eine Kampfansage an alle, die meinen, Frauen_ anpöbeln, angrabschen oder vergewaltigen zu können. Gegen die Darstellung von Frauen als Sexobjekte in den Medien. Gegen das propagierte Schönheitsideal, das uns täglich unter Druck setzt. Gegen die ökonomische Ungleichheit von Frauen_. Gegen Heteronormativität. Gegen den patriarchalen Normalzustand! Darüber hinaus ist uns auch gelungen antikapitalistische Inhalte im Rahmen des Frauen_kampftages auf die Straße zu tragen und auch die Verknüpfung von Kapitalismus und Patriarchat aufzuzeigen.
Etwa 250 Menschen
beteiligten sich an der kraftvollen Demonstration, die von einem
breiten Bündnis aus verschiedenen feministischen und linken
Organisationen getragen wurde. Wir starteten mit einer
Auftaktkundgebung die von inhaltlichen Beiträgen des Bündnisses
8. März Freiburg und der Partei Die LINKE gestaltet war. Danach
bewegte sich die Demonstration durch die Freiburger Innenstadt.
Auf der Route wurde von der feministischen Geschichtswerkstatt an
zwei Gebäuden, auf deren historische Relevanz für den
Frauen_kampf in Freiburg, aufmerksam gemacht. In einem der
Gebäude traf sich der erste Frauenclub Freiburg. Vor dem
Regierungspräsidium auf der Kaiser-Joseph-Straße legten wir
rote Nelken nieder um an die Sozialistinnen Margarethe Seitz und
Käthe Vordtriede zu Gedenken, die während des deutschen
Faschismus aufgrund ihrer antifaschistischen Aktivitäten
ermordet wurden.
Am Bertoldsbrunnen haben wir eine
Zwischenkundgebung mit Redebeiträgen der Feministischen Linken
Freiburg, der realitätenwerkstatt und dem Frauenverband Courage
abgehalten. Wir haben viele Flyer verteilt und sind mit
Passant_innen ins Gespräch gekommen. In vielen verschieden
Redebeiträgen wurde auf Themen wie Care Arbeit, die
Diskriminierung von Trans- und Inter*Menschen und auf die
kurdischen Frauen_kämpfe in Rojava eingegangen. Ein weiteres
Thema waren die anstehenden Warnstreiks des Sozial- und
Erziehungsdienstes in denen für eine Aufwertung dieser Berufe,
die vor allem von Frauen_ ausgeübt werden, gekämpft wird. Am Ende
der Demonstration haben wir gemeinsam zu kurdischer Musik getanzt
und gefeiert.
Für uns war dies ein wichtiger und
erfolgreicher Tag um zu zeigen, dass wir Feminismus noch immer
für notwendig halten und weiter kämpfen werden. Und wir wollen
uns dabei aber nicht nur auf den 8. März beschränken denn jeder
Tag ist Frauen_kampftag!
