Es ist die Bergarbeiter-Saga aus dem Ruhrgebiet schlechthin. Rote Erde – zunächst ein Roman von Peter Stripp, dann die zum Kult gewordene ARD-Fernsehserie und nun – mitten zwischen den Zechen-Denkmälern der Neuzeit – ein Theaterabend, der den Dampf von Zeche und Arbeiterschweiß, von Solidarität und Identität durch Arbeit spürbar werden lässt.
Erzählt wird die Geschichte vom Aufbruch der jungen Generation, die Ende
des 19. Jahrhunderts im täglichen Kampf ums Überleben Hoffnung schöpft
und schafft. Aber auch neue Geschichten von jungen Menschen, die heute
vor dem Start ins Berufsleben stehen und im Jobcenter landen.
Zu den Figuren des Romans werden zwölf junge Arbeitslose aus dem
Ruhrgebiet gestellt, die von ihren eigenen Zukunftsträumen erzählen –
und von den ernüchternden, frustrierenden Erfahrungen, die sie in Zeiten
der Dauerkrise erleben. “Um U-25 wird sich bei der Arbeitsagentur
gekümmert, um Ü-25 nicht mehr” heißt es da, und “Ich möchte nicht 15
Stunden am Tag arbeiten ohne eine Perspektive.” Vor 100 Jahren gingen
die Bergleute an der Ruhr auf die Barrikaden, ihre Erben sind
deprimiert, oft lethargisch: “Ich weiß mit mir nichts Sinnvolles
anzufangen, also bin ich Schrott … Schrott kann man wieder verwerten. Da
kann man Neues draus machen. Aber im Moment bin ich Schrott.” Ein
Arbeiterchor aus einer Welt, in der der Kumpel zum “Ruhri” (gemacht)
wurde. Zum Empfänger von Job-Häppchen und Kreativ-Praktikanten. Eine
Inszenierung, die nicht nur im Ruhrgebiet zuhause ist.
Und nicht zu vergessen: Im Stück werden auch die Differenzen innerhalb
der Arbeiterbewegung dargestellt und die Frage nach der Organisation
gestellt. Auf den Punkt gebracht: sich selbst organisieren oder
organisiert werden!
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
Ende: 22:00 Uhr
FAU-Lokal “V6″ Volmerswerther Straße 6, 40221 Düsseldorf