Bewahrheitet sich in Escheburg im Kreis Herzogtum Lauenburg tatsächlich ein Gerücht? Zehn Tage nach dem Brandanschlag auf eine frisch bezugsfertige Unterkunft für Asylbewerber in dem Ort, stehen die Ermittler offenbar kurz vor dem Abschluss der Ermittlungen. Nach Informationen von NDR 1 Welle Nord scheinen sich Zeitungsberichte zu bestätigen, wonach am Tatort die DNA-Spuren eines Escheburgers sichergestellt wurden. Er war angeblich zwar Einzeltäter, soll den Anschlag aber zusammen mit einem Dutzend Nachbarn geplant haben. Sie wollten wohl verhindern, dass sechs Männer aus dem Irak in das Holzhaus im Wohngebiet einziehen. Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat angekündigt, am Nachmittag eine Stellungnahme abzugeben.
Menschen aus gutbürgerlichem Milieu
Vergangene Woche war ein Kanister mit Brandbeschleuniger durch das Fenster des Asylbewerberheims geworfen worden. Der Schaden war klein, der Aufschrei groß. Schon kurz nach der Tat kursierten Gerüchte, wonach Nachbarn beteiligt gewesen sein könnten. "Wir waren es nicht", sagten spürbar aufgewühlte Anwohner NDR 1 Welle Nord nur einen Tag nach dem Anschlag. Zehn Tage später sind den Einwohnern Angst, Unsicherheit und Aggressionen immer noch deutlich anzumerken. Der fremdenfeindliche Anschlag war offenbar kein rechtsradikales Verbrechen von Außenstehenden. Es scheint die gemeinschaftliche Tat von Nachbarn gewesen zu sein - von Menschen aus einem gutbürgerlichen Milieu.
Mann soll Geständnis abgelegt haben
Der Mann, der die Pläne in die Tat umsetzte, soll inzwischen vernommen worden sein. Er soll ein Geständnis abgelegt haben, aber wieder auf freiem Fuß sein. Ein Haftbefehl wurde offenbar nicht erlassen. Die Staatsanwaltschaft hatte für Hinweise, die zu Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.