Leipzig. Ein Jahr lang waren die Akten geschlossen. Nun hat die Leipziger Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zu einem Anschlag auf das Baufeld der künftigen Ahmadiyya-Moschee wieder aufgenommen. Im Herbst 2013 spießten Unbekannte dort Schweineköpfe auf Holzpflöcke und vergossen Blut. Die Täter konnten nicht gefunden werden, laut Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) gibt es nun aber einer neue Spur.
In einem Artikel des Wochenmagazins „Die Zeit“ vom 17. Dezember 2014 heißt es, der Leipziger Islamwissenschaftler und AfD-Politiker Hans-Thomas Tillschneider „soll bei einer Veranstaltung des AfD-Nachwuchses damit geprahlt haben, er sei mit den Tätern eines ‚Schweinekopf-Anschlags’ auf den Bauplatz einer Moschee befreundet“. Tillschneider bestreitet diese Darstellung zwar, aber laut Innenministerium wurden die im Februar 2014 eingestellten Ermittlungen aufgrund der Medienberichterstattung Anfang Januar 2015 wieder aufgenommen.
„Die Angaben werden derzeit im Auftrag der Staatsanwaltschaft Leipzig
polizeilich geprüft. Die insofern veranlassten Nachermittlungen sind
noch nicht abgeschlossen“, schrieb Ulbig auf Anfrage der
Linken-Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz. Klar ist bisher nur, dass
„es sich um eine Straftat aus dem Bereich der politisch motivierten
Kriminalität – rechts – handelt“, so Ulbig an Köditz.
Nach
wochenlangen, vor allem auch von Rechtsextremen getragenen Protesten
gegen die geplante Ahmadiyya-Gemeinde in Leipzig-Gohlis hatten die
Auseinandersetzungen am 14. November 2013 gegen 22.15 Uhr ihren
Höhepunkt gefunden. Auf dem Gelände an der Georg-Schumann-Straße
spießten Unbekannte fünf Schweineköpfe auf Holzpflöcke und sorgten für
eine Blutlache auf dem Boden. Die Täter hatten zudem eine Mülltonne und
das Baugelände angezündet. Die Feuerwehr konnte die Flammen wenig später
löschen.