Erste Pegida-Demo in Wien: Der Live-Bericht zum Nachlesen

Erstveröffentlicht: 
02.02.2015

Alle Hintergründe und sämtliche Artikel zu Pegida findet ihr hier.

Das Phänomen Pegida beschäftigt uns bereits seit der Gründung der Organisation gegen Ende 2014. Zuerst noch eine rein deutsche Angelegenheit, verbreitete sich Pegida schnell über die Grenzen ihrer inoffiziellen Zentrale Dresden hinaus.

 

Am Montag fand in Wien die erste österreichische Demonstration der „Patriotischen Europäer" statt, die ihren Umzug als „Spaziergang" auf Facebook angekündigt haben. Laut offiziellen Angaben waren 1.200 Polizisten im Einsatz. Hier gibt es unseren Live-Bericht vom Pegida-Umzug und den Gegenveranstaltungen nachzulesen.

 

17:15 Meldestelle NS-Wiederbetätigung

 

Wir haben uns beim Innenministerium erkundigt, ob bezüglich der gestern berichteten Sichtungen von Hitlergrüßen (wie auch hier in unserer Fotogalerie zu sehen) eine erhöhte Anzahl von Meldungen bei der Meldestelle NS-Wiederbetätigung gab.

 

Auf unsere Nachfrage erklärt Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck, dass zwar einige Meldungen vorliegen und aktuell geprüft werden. Aber, so Grundböck: „Die Anzahl der Meldungen wegen Verstößen gegen das Verbotsgesetz heben sich aber trotz der Demo nicht sonderlich vom Durchschnitt ab."

 

Die Demo, auf der es fotografisch festgehaltene Verstöße gegen das Verbotsgesetz gab, liegt demnach im Hinblick auf Meldungen im Durchschnitt.

 

15:45 Polizei-Statement zu Hitlergruß-Foto


Fotograf David Prokop war gestern auf der Demonstration für uns unterwegs und hat dieses Bild eines Pegida-Demonstranten geschossen:

 

http://assets2.vice.com/images/content-images/2015/02/03/die-pegida-demo...

 

Auf Nachfrage bei der Polizei, ob es schon Neuigkeiten zu den Anzeigen aufgrund des Verbotsgesetzes gäbe, sagte Pressesprecher Hahslinger, dass das „leider nicht so schnell geht, und das Material derzeit noch gesichtet werden muss." Als wir ihn fragen, wie sich das Ganze mit diesem Foto verhält, auf dem man sieht, dass der Demonstrant, der die Hand zum Hitlergruß erhebt, ganz klar im Blickfeld eines Polizisten steht, heißt es: „Wenn es gestern die Chance gab, zuzugreifen, haben wir das gemacht. Wenn die Lage eskalieren hätte können, ist es manchmal schwierig, weil man dann durch das direkte Einschreiten die Menge gegen sich aufwiegelt. Natürlich ist ein Verstoß gegen das Verbotsgesetz ein schweres Vergehen, aber zieht immer noch lediglich eine Verwaltungsstrafe nach sich."

 

15:06 Neue Fotostrecke online

 

Seit kurzem ist nun auch unser zweiter Bildbericht von den gestrigen Demo-Veranstaltungen online. Hier findet ihr die Fotos—inklusive einem Bild, auf dem ein Pegida-Befürworter anscheinend den Hitlergruß gibt (und zumindest ein Polizist währenddessen in seine Richtung schaut). Wie weiter unten berichtet, tweetete die Wiener Polizei gestern, dass sämtliche Verstöße gegen das Verbotsgesetz geahndet würden, sofern der Polizei der Zugriff möglich wäre.

 

10:30 Presseaussendung der Polizei: 13 Festnahmen

 

Die Wiener Polizei hat wie angekündigt eine Presseaussendung zum gestrigen Abend herausgegeben. Die Gegendemonstration beim Museumsquartier ist ohne Zwischenfälle verlaufen, wogegen es auf der Freyung auf beiden Seiten zu Anzeigen nach dem Versammlungsgesetz kam, weil sich Demonstranten nach Auflösung der Versammlung nicht vom Platz entfernt haben. Auch etwaige Verstöße nach dem Verbotsgesetz werden geahndet. Insgesamt wurden 13 Personen festgenommen, außerdem kam es zu einer Körperverletzung.

 

09:45 Teilnehmerzahlen und kritische Statements auf twitter

 

Laut einem Standard-Bericht waren bei 350 Teilnehmern der Pegida-Kundgebung und insgesamt 5.000 Gegendemonstranten 1.200 Beamte im Einsaz. Seit dem Ende der Demonstrationen werden auf Twitter Kritiker laut—einerseits, weil Journalisten von der Polizei eingekesselt und trotz Hinweis, dass sie für die Presse tätig sind, ihre Identität überprüft und mit Anzeige wegen „Sprengung einer Versammlung" gedroht wurde. Ein weiterer Kritikpunkt war die Tatsache, dass trotz Demo-Teilnehmern, die offen den Hitlergruß gezeigt haben, die Polizei nicht gehandelt hat. Mehr Fotos von den gestrigen Demonstrationen findet ihr hier.

 

Hitlergruß neben der Polizei. Wien 2015. pic.twitter.com/FvJvYg2QKS
— Michel Reimon (@michelreimon) 2. Februar 2015
Journnalisten einkesseln = sie an der Berichterstattung hindern - so viel zur Pressefreiheit
— Katrin Burgstaller (@KBurgstaller) 2. Februar 2015

 

22:37 „Hardcore-Burschis und Nazi-Schläger"

 

Dieses Statement gab Rechtsextremismus-Experte Wolfgang Purtscheller kürzlich zur heutigen Pegida-Kundgebung ab:

 

Soweit ich das verfolgen konnte, setzte sich dieser faschistische mummenschanz zu 80% aus den altbekannten patienten zusammen. Über die kernszene des Wiener rechtsextremismus/neofaschismus sind sie nicht hinaus gekommen.
Erwähnenswerte kontingente stellten- die Idiotitären, wobei die angeberei ihres obercheckers Markovics, seine juxtruppe hätte 50 leute gestellt, mit äußerster vorsicht zu genießen ist.

- altbekannte hardcore-burschis, vorneweg der sattsam bekannte Martin Graf von der dem neonazismus zugeneigten B! Olympia.

- das bodenpersonal der nazi-schläger- & vorgeblichen Austria Wien-hooligan-truppe Unsterblich (UST)

- die "Eisern Wien" skandierende veteranen-gruppe rund um die Blood&Honour-band "Service Crew", wobei wir es dabei im prinzip mit dem früheren, durchaus gewaltbereiten (und Rapid-begeisterten) fußvolk von Küssels seliger VAPO zu tun haben

- einschlägig bekannte nazistische einzelkämpfer und verstreute anhänger einstiger szenegrößen wie Honsik, Rosenkranz & co.

- den rest von diesem abschaum stellten halt die unvermeidlichen FPÖ-fans und hardcore-"Krone"-leser, die bei solchen veranstaltungen immer auftauchen.

- und, nicht zuletzt: so gut wie keine frauen. Was auch saugut zum milieu passt.

 

22:33 Statement zu verletzten Aktivisten

 

22:10 Augenzeugenbericht

 

Wie vorhin berichtet, wurde eine antifaschistische Demonstrantin nach einer Attacke ins Krankenhaus eingeliefert. Anscheinend hat sie eine angebrochene Nase davongetragen. Ein Augenzeuge berichtet unserem Redakteur in der Innenstadt: „Es sind 20 bis 30 mit Sturmhauben vermummte Neonazis auf uns zugelaufen. Wir sind einfach nur weg. Das Mädchen ist dann gestolpert, ihnen in die Hände gekommen und hat sich in ein Café gerettet. Ihre Nase wurde gebrochen. Die Nazis sind weiter gelaufen. Wir haben uns dann in einem Hauseingang versteckt, die Polizei gerufen und die hat dann 20 Minuten zu uns gebraucht."

 

21:54 Polizeiinfos folgen morgen

 

Nähere Infos zu Festnahmen oder etwaigen Delikten, die im Zuge der beiden Veranstaltungen passiert sind, wird die Wiener Polizei morgen im Rahmen einer Pressemittelung veröffentlichen, wie auch in diesem Tweet nachzulesen ist. Wir arbeiten jetzt an unserer Fotostrecke zur Pegida-Demo und den Gegenprotesten, die wir so bald wie möglich online stellen werden. Sollte es in der Zwischenzeit zu weiteren Vorfällen oder Übergriffen kommen, halten wir auch natürlich auch dem Laufenden.

 

21:40 Kessel besteht


Der Kessel, in dem sich mehrere Journalisten aufhalten, besteht immer noch. Nach und nach werden zwar Pressevertreter rausgeführt, aber noch ist nicht die gesamte Freyung geräumt.

 

21:06 Presse im Kessel

 

Auch Pressevertreter sind im Augenblick noch eingekesselt— inklusive TV-Teams.

 

 

21:02 Rassistische Pöbeleien in Innenstadt

 

In einem Augenzeugenbericht, der uns vorliegt, ist von rassistischen Drohungen und Pöbeleien im Ersten Bezirk die Rede: „Bei der Pegida-Kundgebung sind mindestens 30 Rechte ungehindert durch die Herrengasse gezogen und haben Gegendemonstranten bedroht. Vor dem Café Central gab es Rufe mit ,Kanake' gegen einen Mann mit dunkler Hauptfarbe. Außerdem zeigte einer der Männer einen Hitlergruß und griff beinahe an. Ein Angriff kam nur deshalb nicht zustande, weil der Ordner der Gruppe die Männer, die auf uns zugelaufen sind, zurückgepfiffen hat."

 

20:48 OGR-Aktivistin zusammengeschlagen

 

Angeblich wurde eine Aktivistin der Offensive gegen Rechts krankenhausreif geprügelt. Näheres ist bisher nicht bekannt.

 

2047 Ogr-Aktivistin von Faschos zusammengeschlagen und im Krankenhaus — offensivegegenrechts (@offensive_nowkr) February 2, 2015

 

20:45 Antifa angeblich in Gebäude bedroht

 

Soben wurden wir mit dieser Info angetweetet. Bisher konnten wir keine näheren Infos zu der Sache herausfinden.

 

 

Hintergrund: Ausländerfeindlichkeit

 

Genau wie im Vorfeld der heutigen Demo in Wien betont auch die Pegida-Führung in Deutschland immer wieder, dass sie keine ausländerfeindlichen Haltungen tolerieren wolle. Ebenso wie in Wien steht diese Aussage in starkem Gegensatz zu den Handlungen einzelner Sympathisanten.

 

Nachdem Mitte Jänner der Flüchtling Khaled Idris Badray aus Eritrea tot im Hof eines Wohnhauses in einem Dresdner Vorort aufgefunden wurde, folgte unter Pegida-Befürwortern eine heiße Debatte, die nicht selten zu rassistischen Äußerungen auf Facebook führte. Obwohl die Organisatoren der Pegida wie gesagt immer wieder betonen, dass ihre Botschaft in keiner Weise fremdenfeindlich wäre, gab es doch eine Reihe von Aussagen, die nahelegen, dass diese Meinung zumindest nicht von allen Anhängern geteilt wird. Hier findet ihr die gesammelten Facebook-Postings von Pegida-Mitgliedern.

 

20:40 Identitätsfeststellungen

 

Die Identitätsfeststellungen der Demonstrierenden, die an einer Sitzblockade teilgenommen hatten, läuft immer noch. Sonst ist die Demo weiter im Auflösen begriffen.

 

Hintergrund: Die Demos von oben

 

Wie Michel Reimon richtig bemerkt: Viele, viele Menschen, die hier rechts stehen, sind nicht im Bild.

 

alles eine frage der perspektive RT — Michel Reimon (@michelreimon) February 2, 2015

 

20:30 Flaggen sinken, Demo endet

 

Die Flaggen sinken, die Menge löst sich auf. Alles bleibt relativ friedlich, heißt es von Augenzeugen aus der Gegendemo. Trotzdem sind nach wie vor viele Leute vor Ort. Die Demos werden geräumt, die Pegida-Anhänger beschimpfen Polzei und Bürgermeister.

 

20:22 Polizeiliche Entfernung

 

Eine Durchsage der Polizei macht unmissverständlich klar, dass sich alle Demonstrierenden zu entfernen haben. Alle, die zurückbleiben, werden andernfalls polizeilich entfernt. Viele weigern sich trotzdem. Auch auf Twitter bekräftigt die Wiener Polizei die Beendigung der Veranstaltungen und weist darauf hin, dass die Identität aller an der Blockade Beteiligten festgestellt werden müsste.

 

Hintergrund: Pegidas Facebook-Schummelei

 

Wie wir hier schon gezeigt haben, stammen übrigens keineswegs alle Facebook-Fans von Pegida auch tatsächlich aus dem Land, in dem die jeweilige Gruppe gegründet wurde. Im Fall von Pegida Schweiz scheint der größte Anteil der Fan-Zahlen aus Indien zu kommen. Insgesamt machen Accounts aus Indien, Serbien und Argentinien knapp 60 Prozent aller Schweizer Pegida-Liker aus. Auch die österreichischen Pegida-Fans auf Facebook stammen—trotz der Wichtigkeit, die Pegida den National- und „Kultur-"Grenzen beimisst—nicht ausschließlich aus Österreich. Der Standard hat recherchiert: Ein Großteil der Fan-Zahlen kommt tatsächlich von deutschen Unterstützern.

20:16 Übergriffe auf Antifa

 

In der Herrengasse, wo vor kurzem Hooligans gesichtet wurden, ist es nun laut Augenzeugenberichten zu Übergriffen auf antifaschistische Demonstrierende gekommen.

 

20:14 Beide Demos offiziell beendet


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Allerdings scheint es aktuell noch Übergriffe bei Börsegasse zu geben. Die Pegida-Anhänger werden weniger, Gegendemonstranten werden weggetrieben. Bei Herrengasse wurden kurz zuvor noch einige Hooligans gesichtet; unter den Gegendemonstranten hört man, Nazis wären über die gesamte Innenstadt verteilt. Bei Freyung treibt die Polizei die eingekesselten Demonstranten weiter Richtung Am Hof.

 

20:05 Rund 50 Identitäre unter Demonstranten

 

Laut Alexander Markovics von der Identitären Bewegung Österreich sind aktuell rund 50 Identitäre unter dem Pegida-Demonstranten.

 

20:02 Auflösung der Pegida-Demo?

 

Diesem Tweet zufolge machte die Polizei kürzlich zwei (weitere) Durchsagen an die Teilnehmer der Pegida, um sie darauf hinzuweisen, dass die Demo aufgelöst wäre. Jedenfalls werden aktuell die Pegida-Befürworter weniger.

 

20:00 Sitzdemo wird eingekesselt

 

Die zweigeteilte Blockade an Sitzdemonstrierenden wird nun von der Polizei eingekesselt. Von den beiden Kesseln wird aktuell einer geräumt und ein weiterer steht noch. Gleichzeitig wird der stehende Protestzug, der aus vier Reihen besteht, sukzessive von hinten in kleinen Gruppen aufgelöst.

 

19:50 Polizei räumt Gegendemo


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Laut Augenzeugenberichten räumt die Polizei aktuell die Gegendemonstration bei Freyung Richtung Heidenschuss. Demonstranten werden in Richtung Am Hof abgedrängt. Manche versuchen, eine Sitzbockade zu etablieren und die Polizei zu stoppen. Die beiden Blockadeversuche werden aber durch einen Korridor auf Strauchgasse/Tiefer Graben getrennt.

 

19:43 Demozug steht immer noch

 

Die Demonstration hat sich immer noch nicht bewegt. Beide Gruppen stehen sich bei der Freyung immer noch gegenüber. Rundherum kursieren diverse Gerüchte: Von 30 Nazi-Hools, die Antifa-Demonstranten die Herrengasse hinunterjagen, von antisemitischen Sprechchören „Wer nicht hüpft, der ist ein Jude" und von einer angeblichen Auflösung der Pegida-Demo. Vieles bleibt vorerst unbestätigt. Gewaltaufrufe und Drohungen seitens Pegida-Fans gibt es jedenfalls immer wieder.

 

Pegida Teilnehmer zu Polizisten:

— Hanna Herbst (@HHumorlos) February 2, 2015

 

19:39 Martin Graf unter Pegida-Demonstranten

 

Das Volk.Wer ist das schon?Martin Graf ist jedenfalls auch da. — Julia Herrnböck (@HappySlocum) February 2, 2015

 

19:35 OGR Kundgebung

 

Am Michaelerplatz findet die angemeldete Kundgebung der Offensive gegen Rechts statt. Die Absurdität nationalstaatlichen Grenzendenkens will währenddessen Die Partei aufzeigen und demonstriert gegen Orks im Auenland sowie die Islandisierung des Abendlandes.

 

19:32 Verstöße gegen Verbotsgesetz

 

Während einige Teilnehmer auf Pegida-Seite die Demo verlassen, tweetet die Polizei (afgrund zahlreicher Nachfragen und belegter Verstöße gegen das Verbotsgesetz) diese Nachricht:

 

Alle Einsatzkräfte sind angewiesen, Verstöße gegen das Verbotsgesetz zu ahnden-falls der Zugriff möglich ist! — POLIZEI WIEN (@LPDWien) February 2, 2015

 

19:29 Blockade bei Freyung


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An der Ecke Heidenschuss und Freyung bilden Antifa-Demonstranten eine Kette. Einige Hundert Demonstrationsteilnehmer blockieren das Vorankommen der Pegida-Demo. Die Strauchgasse ist nun abgeriegelt. Obwohl ein Ambulanzwagen mit Blaulicht vorbei fährt, ist laut Sanitätern vor Ort niemand verletzt.

 

19:23 „Räumt sie weg!"

 

Am Rande der Pegida-Gruppe kommt es immer wieder zu Rangeleien. Eine Augenzeugin nennt die Lage „echt unheimlich". Von den Pegida-Anhängern ertönen die Sprechchöre „Räumt sie weg!" und „Linke Wichser!"

 

19:21 Unverhohlener Hitlergruß

 

Ist sicher kein Hitlergruß. Man zeigt sich nur gegenseitig die Sehenswürdigkeiten in Wien. — jürg christandl (@JChristandl) February 2, 2015

 

19:19 Knallkörper von Pegida- auf Antifa-Seite

 

Soeben flog ein Böller aus der kleinen Pegida-Gruppe in die Menge der Antifa-Demo. An der Freyung treten immer wieder Pegida-Demonstranten aus der Formation und provozieren umstehende Menschen.

 

19:14 Wieder Eisern Wien-Rufe

 

In der Pegida-Menge sind erneut Rufe für die Neonazi-Gruppierung „Eisern Wien" zu hören. Angeblich bewerfen Pegida-Demonstranten Antifa-Protestierende mit Flaschen und Dosen. Die Pegida-Demonstrationsteilnehmer, die mit körperlicher Gewalt gegen die Antifa vorgegangen sind, sind dieselben, die zuvor unser Produktionsteam und anschließend Ingrid Brodnig bedroht haben.

 

19:12 Rangelei

 

Unter dem Demonstranten ist es zu einer Rangelei gekommen. Eine unserer Redakteurinnen vor Ort hat beobachtet, wie ein Pegida-Demonstrant auf einen Teilnehmer der Antifa-Demo losging. Die Polizei intervenierte sofort.

 

Währenddessen erinnert die Wiener Polizei via Twitter daran, dass das erhebliche Stören oder Behindern einer Demonstration gesetzlich strafbar istwohl als Präventivmaßnahme gegen Eskalationen.

 

19:06 Die Partei auf der Demo

 

 

19:00 Lügenpresse!!


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Die Pegida-Befürworter skandieren „Lügenpresse, Lügenpresse, Lügenpresse!", wie in diesem Facebook-Video zu sehen ist.

 

18:50 Stand-off Freyung


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An der Freyung bewegen sich die beiden Züge nach wie vor nicht weiter. Beide Demonstrationsgruppen stehen sich gegenüber und schreien.

 

18:47 „Eisern Wien!"

 

Unter den Pegida-Befürwortern sind nun Chöre für „Eisern Wien!" zu hören. Dabei handelt es sich um eine Neonazi-Truppe, von der wir euch bereits anlässlich des Überfalls auf das Wiener EKH und der anschließenden Verhandlung letztes Jahr berichtet haben.

 

Hintergrund: Wien-Führer Nagel

 

Der Pegida Wien-Anführer Georg Immanuel Nagel schreibt unter anderem für die rechtsextremen Publikationen Zur Zeit, Der Eckart und Blaue Narzisse. Besonders seine Mitarbeit in Zur Zeit ist dabei interessant: Die eindeutig rechtsextrem ausgerichtete Zeitschrift ist FPÖ-nahe und wurde vom FPÖ-Spitzenpolitiker und Burschenschafter Andreas Mölzer gegründet. Derzeit ist Mölzers Sohn Wendelin Chefredakteur des Blattes. Wie bereits vorhin erwähnt, kommt Nagel musikalisch übrigens keineswegs von der Marschmusik zur Organisation— er war früher Techno-Produzent.

 

18:46 Rucksackdurchsuchungen

 

Am Stephansplatz durchsucht die Polizei die Rucksäcke einiger Gegendemonstranten. Allerdings ist die Stimmung freundlich.

 

18:44 Polizei nimmt Daten von Pegida-Befürwortern auf

 

„Meine Schwester sagt, ich bin ein Nazi", hört man in der kleinen Menge an Pegida-Demonstranten jemanden sagen. Die Polizei vor Ort hat bereits einige Personalien aufgenommen.

18:38 Pegida-Demonstranten provozieren weiter


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Bei der Gegendemo hört man währenddessen Sprechchöre: „Ihr könnt nachhause gehen!" Pegida-Anhänger rufen laut unseren Redakteuren vor Ort: „Dem linken Gesindel die Faust ins Gesicht dreschen!"

 

Wie Ingrid Brodnig twittert, schreien dieselben Pegida-Demonstranten, die bereits unseren Kameramann bedroht haben, inzwischen: „Willst an Tritt in die Kamera haben?"

 

18:35 Pegida marschiert los


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Auch die Polizeisonderkommission WEGA ist inzwischen vor Ort.

 

18:28 Polizei vertreibt 20 Demonstranten


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Am Kohlmarkt vertreibt die Wiener Polizei rund 20 Demonstranten. Auf Seiten der Pegida-Befürworter sieht man islamophobe Banner, die vor einer Türkenbelagerung warnen und den Islam deutlich als nicht zu Wien gehörig abgrenzen.

 

18:24 Antifa und Pegida wieder getrennt


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Beide Seiten widmen sich immer noch Sprechchören. Man hört unter anderem den Ruf „Hooligans!" aus der Menge. Das Polizeiaufgebot zur Trennung der beiden Gruppen ist ziemlich hoch.

 

18:22 Sprechchöre auf beiden Seiten

 

Beim Einmarschgebiet Kärntner Straße ertönen Rufe der Gegendemonstranten: „Nieder, nieder, nieder mit Pegida!" Von den Pegida-Befürwortern hört man an anderer Stelle: „Antifaschisten schützen Salafisten!"

 

18:19 Hitler und die Autobahnen

 

Manche Interviewpartner zeigen laut Augenzeugenberichten eine erstaunliche Fähigkeit zu anhaltender Ironiefreiheit.

 

Typ gibt grad ein Interview:

— Karin St.Anger (@MissStAnger) February 2, 2015

 

18:12 Wenige Pegidas, wenig Stimmung

 

Nagel fordert zu Besonnenheit auf. „Die Demo soll friedlich verlaufen—im Gegensatz zu dem anderen chaotischen Haufen, der wieder mal nix Besseres zu tun hat", sagt er. Aus dem Pegida-Publikum gibt es kaum Anfeuerungsrufe. Einige reden auf ihn ein, dass es noch zu früh sei. Andere schreien, er solle lauter sprechen.

 

18:07 „Wir sind das Volk!"


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Wie bereits bei ihrem Dresdner Vorbild skandiert auch die Wiener Version der Pegida nun „Wir sind das Volk!" Georg Nagel ist inzwischen eingetroffen und ergreift das Megaphon. Die Teilnehmer auf Seiten der Pegida sind allerdings überschaubar. Die offizielle Zahl der Gegendemonstranten liegt nun, laut Polizeiangaben, bei 5.000 Teilnehmern. Ob diese dem Pegida-Verständnis nach ebenfalls das Volk sind, ist unklar.

 

18:03 Menschenrechte statt rechte Menschen

 

 

17:57 Demo ist bei Oper

 

Der Demonstrationszug ist bei der Staatsoper angekommen. Angeblich weist die Polizei Teilnehmer von der Teinfaltsstraße ab und verweist sie zur Oper weiter, wo die Demo beginne.

 

17:54 Pegida-Demonstranten werden gefilzt


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Bei der Freyung ist die Situation insgesamt noch undurchsichtig—es ist teils noch schwierig auszumachen, wer zu wem gehört. Die Polizei durchsucht erste Pegida-Demonstranten.

 

17:45 3 Neonazis mit Hakenkreuz und Hitlergruß

 

Unserem Produktionsteam sind soeben 3 Männer mit Hakenkreuz-Tattoos und Reichsflaggen begegnet. Ihren eigenen (auf Video festgehaltenen) Aussagen zufolge feiern sie „70 Jahre Auschwitz" und sagten deutlich „Heil" in die Kamera. Außerdem seien sie, so die Neonazis weiter, FPÖ-Fans und scherzten, sie würden ebenfalls gerne „drei Bier bestellen", woraufhin sie den Kühnengruß in die Kamera zeigten.

 

17:36 „Glatzen" vs. „Gutmenschen"

 

Mind. So viel Polizei wie Zivilisten. Stimmung sehr angespannt. Erste

— mokant.at (@mokant) February 2, 2015

 

17:35 Demo auf dem Vormarsch


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Bei der Feyung treffen währenddessen die ersten Teilnehmer der Pegida-Kundgebung ein.

 

17:33 Polizei Wien twittert #nopegida

 

Die Landespolizeidirektion Wien begleitet die heutige Demonstration „anlassbezogen", wie es heißt, und verwendet dafür, wie hier zu sehen, den Hashtag #nopegida.

 

17:30 Erste Drohungen gegen VICE-Redakteure

 

Während unser Produktionsteam bei der Freyung versucht, Gespräche mit Vermummten und Demonstranten zu führen, fallen die ersten expliziten Drohungen gegen einen unserer Kameramänner: „Ich geh wegen dir ins Häfn! Schleich dich oder ich hau dir eine in die Fresse!"

 

17:26 Vermummte bei Freyung


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Wie in diesem Tweet zu sehen, sind bei der Freyung nicht nur Vermummte, sondern auch eines unserer Teams unterwegs und führt bereits Interviews.

 

17:21 Demozug in Bewegung

 

Der Demonstrationszug beim MuseumsQuartier Wien hat sich nun in Bewegung gesetzt. Zuvor sprachen Gewerkschaftsvertreter gegen Pegida und Rami Ali verkündete: „Ich bin hier für Solidarität mit Muslimen und Flüchtlingen gegen rassistische Spalterei."

 

17:15: OGR Aufbruch in Kürze

 

 

17:14 Freyung noch ruhig


http://assets2.vice.com/images/content-images/2015/02/02/die-pegida-demo-in-wien-der-live-bericht-909-body-image-1422893752.jpeg"

 

Beim Punkt Freyung in der Wiener Innenstadt ist im Augenblick nur die Polizei reichlich vertreten, im Übrigen ist es hier noch leer und still. Laut Aussagen vor Ort möchte die Polizei nicht beim Essen fotografiert werden und beruft sich aufs Persönlichkeitsrecht.

 

17:12 OGR: 4.500 Demonstrierende


Die Offensive gegen Rechts spricht auf Twitter aktuell von rund 4.500 Demonstrationsteilnehmern. Offiziell ist die Zahl nicht bestätigt.

 

16:55 „Pegida läuft nicht!"


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Inzwischen verdichtet sich die Menge bei MuseumsQuartier. Dei ersten Sprechchöre sind zu hören. Es wird skandiert: „Pegida läuft nicht!"

 

Hintergrund: Ausländer-Anteil vs. Pegida-Problem

 

Pegida stilisiert sich als logische Reaktion der Abendländer auf eine bereits reell drohende Islamisierung und tatsächlich existierende Ausländerproblematik. Dass die Pegida-Stärke in Wahrheit nicht mit dem Ausländer-Anteil einzelner Regionen korreliert, zeigt diese Grafik.

 

Vergleicht man die Anteile von Pegida-Fans und Ausländern in der Bevölkerung, entsteht ein interessantes Bild. — Carsten Wolfram (@carstenwolfram) January 28, 2015

 

Hintergrund: Zwei Pegidas

 

Pegida: Ist es die da? Aktuell gibt es in Österreich zwei Subseiten auf Facebook, die beide Pegida im Namen führen: Die eine ist Pegida Österreich, die andere Pegida Wien. Als offizieller Sprecher von Pegida Wien tritt, wie vorhin schon erwähnt, der rechte Journalist Georg Immanuel Nagel auf. Pegida Österreich hat derzeit keinen offiziellen Sprecher.

 

16:47 Neue Akronyme


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16:41 Techno-Kritiker: „George Le Arschloch"

 

Der Pegida Wien-Anführer Georg Immanuel Nagel war vor Pegida unter anderem als Produzent von Techno-Tracks bekannt. Noisey hat sich seinem Werk in der Vergangenheit angenommen und die Tracks für euch analysiert. Damals trat Nagel unter dem Pseudonym George Le Nagelaux in Erscheinung. Auf diesen Kunstnamen nimmt auch der Demonstrant Bezug, der hier gegen Nagels Einstellung und vermeintliche Entfernung vom Techno Stellung bezieht.


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16:35 300 Menschen bei OGR-Treffpunkt

 

Laut Rosa Antifa Wien haben sich bisher rund 300 Menschen am Treffpunkt der OGR eingefunden und werden von der Polizei gefilmt.

 

16:28 MuseumsQuartier füllt sich


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Drei Tage nach dem Akademikerball ist der Zustrom an Demonstranten, die gegen den Aufmarsch von Pegida in Wien demonstrieren, wieder groß. „Hier findet man alles von Studenten und Kindern bis zu alten Menschen und Muslimen", heißt es vor Ort an der Ecke MuseumsQuartier und Mariahilfer Straße.

 

Hintergrund: Neue Route für Pegida „Spaziergang"

 

Anfang Jänner war geplant, dass der Pegida-Demonstrationszug vom Europaplatz beim Westbahnhof über die Mariahilferstraße bis zum MQ marschieren soll. Vergangenen Donnerstag wurde gaben die Organisatoren bekannt, dass der „Spaziergang"—wie die Demo in einer offiziellen Aussendung genannt wird—nun auf der Freyung starten und durch die Wiener Innenstadt verlaufen wird. Dass die endgültige Route längere Zeit geheim gehalten wurde, ist laut Pegida auf „Sicherheitsgründe" zurückzuführen. Die finale Route der Pegida ist noch nicht offiziell bekannt.

 

16:19 Pegida: Alkoholverbot, keine Fremdenfeindlichkeit, Österreichflaggen

 

Vor zirka einer Stunde hat Pegida Österreich auf ihrer Facebook-Seite eine Sammlung der von Pegida Wien vorgeschriebenen Regeln gepostet. Hier ein Auszug daraus:

 

***STRIKTES Alkoholverbot vor und während der Veranstaltung (alkoholisierte Teilnehmer werden noch vor der Veranstaltung von den Ordnern verwiesen).
***KEINE Pyrotechnik, Böller oder ähnliches.
***KEINE Uniformen.
***KEINE Waffen oder sonstige Gegenstände, die man dafür zweckentfremden könnte.
***KEINE fremdenfeindlichen Parolen oder Plakate.
***KEINE Hunde, mit Ausnahme von Blindenhunden.
***KEINE Glasflaschen und Dosen, also Dinge, die splittern oder als Wurfgegenstände zweckentfremdet werden könnten.
***ERWÜNSCHT sind Österreich-Fahnen, Fahnen der Bundesländer, Fahnen von Regionen oder Städten und auch sehr gerne Fahnen von anderen Nationen oder Städten.
UNERWÜNSCHT sind Fahnen, Banner, etc. von Parteien, Bewegungen oder sonstiger Organisationen!
***Plakate und Transparente, die gegen die oben genannten Verbote verstoßen, werden von den Ordnern mit der jeweiligen Person der Veranstaltung verwiesen.

 

Hintergrund: Die Partei trifft Pegida

 

Die Satire-Organisation Die Partei, deren offizielles Österreich-Gründungsevent wir vergangenes Jahr begleitet haben, hat auf Facebook für heute ein Aufeinandertreffen mit Pegida angekündigt. „So treffen die wohl beiden wichtigsten Bewegungen des 21. Jahrhunderts aufeinander." heißt es in der Beschreibung des Facebook-Events.


16:00 Polizei bei Freyung in Stellung

 

Die Wiener Polizeikräfte sind bereits bei der Freyung in Position.

 

 

15:55 Hashtag NoPÖgida

 

Einen ersten Hashtag für die heutigen Protestkundgebungen hat kürzlich die Wiener ÖH etabliert: NoPÖgida—in Hashtag-Form „nopoegida" geschrieben—wurde inzwischen bereits von mehreren Twitter-Accounts (unter anderem dem der Offensive gegen Rechts) übernommen.

 

Hintergrund: Die Anfänge

 

Pegida ist ein Akronym für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Der Begriff Abendland bezog sich ursprünglich vor allem auf Westeuropa—und damit zum Beispiel nicht auf Österreich. Heute ist damit meist die gesamte Westliche Welt gemeint. Der erste Pegida-Aufmarsch fand in Dresden statt. In Österreich markiert der heutige Spaziergang die erste Demo der lokalen Pegida-Gruppierungen.

 

15:40 Alle OGR-Kundgebungen erlaubt

 

Wie soeben bekannt wurde, sind sämtliche Kundgebungen, die von der Offensive gegen Rechts im Vorfeld angekündigt wurden, auch tatsächlich erlaubt und können wie geplant stattfinden. Damit also auch jene, die direkt an der Pegida-Route vorbei führt.