Anfang August waren Mitglieder von Azzoncao in Belfast auf dem Feile Belfast – Festival. Sie hatten die Möglichkeit bei der deutschen Delegation der Irlandsolidarität teilzunehmen.
Hier ihre Eindrücke.
1.Tag
Raus aus dem Laden, genau vor dem Eingang nach links, noch 50 Meter, hatte Uschi gesagt. Und so schleppen wir unsere Rucksäcke und zerren unsere Trollis durch das Gewühl des Dubliner Flughafens. Ah, dort drüben muss es sein. Da winken schon irgendwelche Schilde, die verkünden, dass von hier der Überlandbus nach Belfast geht. Was 15 Euro? Ganz schön happig. Ob wir das jetzt in Euro oder in britischen Pfund zahlen müssen? Schließlich geht es jetzt ja rüber ins britische Empire. God save the Queen, Union Jack und so weiter. Wir merken zwar später nichts, als wir über jene Grenze zwischen Süd- und Nordirland fahren. Nicht mal Ausweiskontrollen, gar nichts. Aber nach der britischen Regierung und nach den loyalistischen/royalistischen Iren betreten wir gleich britischen Boden. Und schon geht es los mit der historischen Dimension der ganzen Kiste.
Wie auch immer, der Busfahrer zuckt mit den Achseln. Ihm ist es völlig egal in welcher Währung wir zahlen. Hauptsache wir zahlen. Er hätte auch das spezielle irische Geld genommen.
Die Iren sagen "Sterling" umgangssprachlich "quid" dazu und es sind Scheine, die in Nordirland gedruckt werden und keinen Königinnenkopf drauf haben. Aber das es das überhaupt gibt, davon erfahren wir erst später. Diese Geldnoten haben außerhalb Nordirlands keinen Wert und können nirgends eingetauscht werden. Banker würden das für Falschgeld oder Spielgeld halten. Auf Derrys oder Belfasts Straßen kannst du dir aber deinen Tabak oder sonstwas dafür kaufen.
Auf der Fahrt nach Belfast nicken wir immer wieder ein. Das Panorama entlang der Autobahn könnte nicht langweiliger sein. Von wegen schöne irische Natur. Immer wieder fahren wir Suburbs und Industrieparks von Städten an, um Passagiere aufzunehmen oder abzusetzen. Architektonischer Horror, gesichtslose leere Vorortstraßen. Au Backe. Das hatten wir uns so nicht vorgestellt. Und kann niemand diesen beschissenen Radiosender ausstellen? Da ist das Bochumer Lokalradio ja noch prickelnder. Irgendwie waren unsere Erwartungen anders. Wir nicken wieder ein.
Und werden bei Jurys Hotel in Belfast raus gelassen. Na, das hier sieht schon besser aus. Unsere Genossin von der Irland Gruppe hatte was von Taxis gesagt. Wir schauen uns um und entdecken sofort eine Schönheit aus den 60ziger Jahren. Wow, wo kommt denn der oldtimer her? Der sieht ja aus wie aus einem Edgar Wallace Film. Die Karre müssen wir nehmen. Keine moderne Schleuder. Diese und keine andere. Wir winken wild und der Kollege fährt ran. Wir schieben uns samt Gepäck in das geräumige Gefährt. Der Fahrer fragt uns was. Wir gucken blöd aus der Wäsche. Hä? Hat das jemand verstanden? Der Fahrer nimmt noch zweimal Anlauf und versucht merklich anders zu reden. Endlich haben wir es. Wohin es gehen soll? Zur Falls Road, zum An Cultúrlaan. Aha, meint der Fahrer und fährt an. Woher wir kämen? Aus Deutschland. Wegen des Feile Belfast – Festivals? Ja sicher, antworten wir. Ja, ja, meint er, es kämen jedes Jahr mehr Touristen wegen des Festivals nach Belfast.... . Den Rest verstehen wir wieder nicht. Scheiße, das mit dem Schulenglisch wird hier wohl echt ein Problem werden. Aber vielleicht ist das auch Gälisch? Wir hören aufmerksam zu, aber dann nicken wir nur, um unseren Fahrer nicht zu brüskieren. Es geht die Falls Road rauf. An der International Wall mit seinen Murales vorbei. Wir machen lange Hälse. Dann setzt er uns auch schon vor dem An Cultúrlaan ab. Wir sind erstaunt als wir das Kulturzentrum sehen. Eine Kirche. Ob wir hier richtig sind? Wir fragen noch mal den Taxifahrer und er nickt. Er ist unser erster Belfaster Einheimischer und eigentlich das Musterexemplar aller Menschen, die wir hier antreffen. Durchweg freundliche und kommunikative Menschen, die auf Fremde zugehen.
Auf der Fahrt zum An Cultúrlaan begegneten wir noch weiteren Taxis a là Edgar Wallace. Große schwarze Kästen. Später erfahren wir, dass sie wirklich aus London stammen. Das die Belfaster Taxifahrer sie dort eingekauft haben, weil sie robuste und leicht zu wartende Fahrzeuge brauchten, um die republikanische Bevölkerung aus ihren Stadtteilen in die City hin und zurück zu befördern. Anfang der 70ziger Jahre war der Terror gegen ganz normale Iren aus den mehrheitlich katholischen Stadtvierteln durch Polizei, Militär und royalistischen Paramilitärs so hoch, dass sich kaum einer noch traute z.B. die Falls Road entlang in die City zu gehen. So versuchte die Regierung die Konflikte auf die katholischen Stadtteile zu reduzieren, die irisch republikanische Bevölkerung zu isolieren und zu ghettorisieren. Nebenbei wurden viele Busse und andere öffentliche Verkehrsmittel in dieser Zeit zu Barrikaden verschrottet. Da kam jemand auf die Idee eine Art Shuttleservice einzurichten. Nicht lange da schaffte sich der erste eines der typischen Londoner Taxis an. Diese machte Furore und bevölkerten bald das Straßenbild. Die Black Taxis waren der Regierung ein Dorn im Auge. Sie machte Druck auf die Versicherungen, die den Black Taxis, die KfZ-Versicherungen verweigerten. Daraufhin gründeten die Fahrer ihre eigene Versicherung. Die Regierung gab eine Obergrenze an Kunden vor. Die Fahrer schafften mehr Taxis an. Usw. Die Fahrer unterhalten eigene Büros in den Stadtteilen und eine große Werkstatt in der City. Oft bekamen Ex-Gefangene als Fahrer ein Job wenn sie aus dem Knast kamen. Die Fahrer waren nicht nur Garanten eines sicheren Transports, sondern auch Mittelsmänner und Kuriere für die republikanische Bewegung. Dementsprechend wurden sie auch von den royalistischen Todesschwadronen angegriffen. Es gibt mehrere Murales in Belfast, die an die 8 toten Taxifahrer der West Belfast Taxi Association (WBTA) zwischen 1975 und 1992 erinnern. Na und 2008 bekamen die über 225 TaxifahrerInnen den „Gró le Geilge“ verliehen, einen Preis für die beste Umsetzung der irischen Sprache im Beruf. - Na kein Wunder, dass wir unseren Taxifahrer nicht verstanden..
Nachdem wir unser Gepäck aus den großen Beförderungsraum gezerrt haben und der Taxifahrer in die Gegenrichtung weggefahren ist, betreten die Ex-Presbyterianische Kirche und das heutige Kulturzentrum An Cultúrlaan. Eigentlich heißt es Cultúrlaan McAdam Ó Fiaich. Als die Kirche aufgegeben wurde, bauten republikanische Organisationen es zu einem Kulturzentrum um. Hier befindet sich eine der wichtigsten Schulen für irische Sprache. Ein Buchladen, ein Theater, Büro- und Seminarräume, und, nicht zu vergessen, ein Restaurant. Hier trafen wir während der Woche alle unsere alten und neuen Bekannten wieder. Morgens zum Frühstück die Deutschen und ItalienerInnen, Mittags die CatalanInnen und BaskInnen und spätnachmittags die Irinnen, AmerikanerInnen und EngländerInnen. Klar haben wir die auch abends gesehen. Dann aber im Pub. Da wir genau in der Nebenstraße wohnten wird das An Cultúrlaan zu unserem Wohnzimmer und Kontaktknotenpunkt. Davon wissen wir jetzt aber noch nichts und halten unsre Nasen mal vorsichtig in das Restaurant. Sieht gut aus, schnell einen Kaffee bestellt und das handy gezückt. Keine 2 Minuten später grinst uns Uschi an. Das nächste Pack Deutscher ist angekommen. Wir quatschen uns fest und bringen dann das Gepäck in unsere Unterkunft, einem kleinen Häuschen in der Nebenstraße. Nun heißt es auch schon aufbrechen. Alle die Falls Road runter in die Stadt. Eine gute halbe Stunde dauert es und wir stehen vor dem Kelly`s Cellars, wo sich angeblich 1791 die Rebellen der United Irishmen gegründet haben sollen. Also eine wichtige Kneipe und eine gute. Also rein und das erste Guinness geordert. Nicht schlecht, wir schauen uns etwas um. Zwei Minuten später sind wir wieder am Tresen, aber wo sind denn die anderen? Wir gehen raus und werden dort mit großen ciao von unseren Mailänder Genossen begrüßt. Wir sind platt. Wo kommen die denn her? Was machen die denn hier? Die Iren, die wir am Jahrestag der Befreiung vom Faschismus in Mailand getroffen haben sich auch da, grinsen sich einen und heben das Guinness. So glühen wir gemeinsam vor und es geht rüber ins Festzelt, das auf dem Platz für das Festival aufgebaut ist. Drinnen spielt eine irische Band ordentlichen Folkrock. Dann tritt die englische Anarcho Pop Band Chumbawamba auf. Wow, unplugged, richtig cool. „I´m a timebomb“ als Einstimmung zur Woche, das kommt nicht schlecht.
http://www.youtube.com/watch?v=foF5j4jMTI8&feature=related
Einer von uns zieht sich eine CD und ergattert ein Autogramm. Unsere Mailänder Design-Combo verarscht ihn indem sie immer holy, holy ruft und mit zitternden Händen versucht nach der CD zu greifen. Man merkt der Spiegel liegt hoch. Was unser kleiner italienischer Cheforganisator am nächsten Tag für einen Kater hatte, konnten wir nicht bewerten. Am Abend selbst stand er mit zwei 1 ½ Liter Krügen Guinness vor uns und versuchte zu diskutieren. Als er den Einen davon, um besser gestikulieren zu können, an seinen Bauch presste und mit den anderen wild rumwedelte nahmen wir ihn den ersten Krug ab, damit er wenigstens trocken ins Bett kam. Es wurde ein langer Abend.
2. Tag
Heute ist die Karneval Parade, Lá Carnabhail, die die ganze Falls Road runterziehen wird. Aber erst einmal frühstücken wir. Gestern schafften wir es noch gerade einzukaufen und so gibt es heute ein echt britisches, äh sorry, irisches Frühstück. Ham and eggs und schwarzen Tee. Dann geht es die Falls rauf, an den beiden großen kommunalen Friedhöfen und dem Platz vorbei, wo vor Jahren eine der berüchtigten Barracks abgebaut wurde. Einer jener hochgerüsteten Belagerungs- und Besetzungsposten, die die englische Armee zur Aufstandsbekämpfung in und um die republikanischen Viertel installiert hatte. Dann geht es rechts die Hügel hoch. Oben erwartet uns eine geduckte Reihe irischer Kleinfamilienhäuser. Von hier hat man einen ausgeprägten Blick über West Belfast. Und hier steht auch ein Denkmal für Kieran Doherty. Freiwilliger der Provisorischen Irisch-Republikanische Armee und Verstorbener im Hungerstreik.
Am 1. März 1981 begannen IRA und INLA-Gefangene mit einem unbefristeten Hungerstreik. Ziel war die Wiedereinführung ihres Status als politische Gefangene, die ihnen fünf Jahre zuvor entzogen wurde. Sie führten diesen Hungerstreik etappenweise. Bobby Sands, der Offfice Commander der IRA-Internierten führte den Streik. Er dauerte 217 Tage. Der erste, der nach 66 Tagen am 5. Mai 1981 starb war Bobby Sands selbst. Ihm folgten weitere neun Gefangene: Francis Hughes, Raymond McCreesh, Patsy O´Hara (INLA), Kevin Lynch (INLA), Thomas McElwee, Joe McDonnell, Martin Hurson, Kieran Doherty und Michael Devine (INLA).
Kieran starb am 2. August 1981, also genau vor 28 Jahren. Er war 73 Tage im Hungerstreik und wurde gerade einmal 25 Jahre alt.
Heute sollte eine Gedenkveranstaltung an ihn stattfinden. Als wir oben ankommen, sehen wir auch schon gut 250 Leute in einem großen Kreis um eine Gedenkstelle stehen.
Gerade spricht Gerry Adams, Parlamentsabgeordneter und Vorsitzender der Sinn Fein. Dann Bobby Storey, der derzeit Vorsitzende der Belfaster Sinn Fein. Seit Jahrzehnten führender Aktivist der irisch-republikanischen Bewegung, war er leitend am Ausbruch 1983 aus Long Kesh beteiligt, als 38 republikanische Gefangene aus dem Hochsicherheitsgefängnis Maze (Long Kesh) ausbrachen. Jetzt treten Kierans Bruder und seine Mutter vor und reden. Sie werden abgelöst von einem Dudelsackpfeifer. Dieser intoniert ein Stück. Alle haben beharrlich und ruhig zugehört. Ab und zu gab es Applaus. Eigentlich ist Schluss. Da tritt die Mutter von Kieran noch einmal vor, fragt etwas, man nickt erstaunt und sie nimmt das Mikrophon. Die alte Dame beginnt ein irisches Rebellenlied für ihren toten Sohn zu singen, oben auf einem Hügel über Belfast. Wir kriegen eine Gänsehaut und das hier wird einer der bewegendsten Momente unserer Reise.
Kieran´s Song (O´Glacain)
He was born in Belfast in Andersonstown
Brought on without fear
or respect for the crown
His heroes were rebels, they were living
in pain
And soon he was part of the Belfast Brigade
God keep you Kieran we pray every night
And bless for the young
men who keep on your fight
When England is vanished united we'll
be
Your name we remember when Ireland is free
The priest gave elections for people's just choice
But the
cold-hearted persons would not leap their voice
Those luckies in
Dublin they are forever shamed
By letting to kill you they too
shared the pain
God keep you Kieran we pray every night
And bless for the young
men who keep on your fight
When England is vanished united we'll
be
Your name we remember when Ireland is free
The hunger strike is over, but the struggle goes on
To join
Ireland's martyrs ten brave men have gone
Don't be disheartened,
don't weep for the lost
They do not give! up or accept England's
laws
Die Versammlung löst sich auf und es geht wieder den Hügel hinab. Auf dem Weg nach unten überholen wir Gerry Adams von der Sinn Fein mit seinen beiden bodygards. Na, als smarte bodygards von Popstars oder Präsidenten gehen die nicht durch. Aber vermutlich haben die Jungs mehr drauf als diese Affen mit den Sonnenbrillen, der Hackfresse und dem Knopf im Ohr. So sehen sie auf jeden Fall aus. Uschi plaudert ein bischen mit Gerry. Dann geht es weiter. Unten an der Falls hängen schon die Italiener rum. Wunderbare Vermehrung mittels Ultras aus Livorno. Es wird ein picketline gebildet und wir halten das Porträt von Kielan hoch, so dass die Autofahrer an ihn erinnert werden. Gli italiani kidnappen den willigen Gerry Adams zu einem Gruppenfoto. Gerry Adams inmitten von Gucci-Sonnengrillen, was für ein Anblick.
Am Nachmittag startet der Karnevalszug vor einem Einkaufszentrum. Kindergruppen kommen verkleidet, Musiker, Mittelaltergruppen, etc.p.p.. Eine chinesische Kampfsportgruppe wird von unserem Kung Fu - Freak inspiziert. Ganz hinten sammeln sich die BaskenInnen und ItalienerInnen. Ex-IRA Gefangene tragen ein Transparent mit den baskischen Gefangenen, die kaskische Fahne wird geschwungen. Langsam geht es die Falls runter. An der Seite stehen gepanzerte Polizeiwagen. Früher noch in Feldgrau hat man sie jetzt bunt lackiert. PolizistInnen stehen dabei. Alle in kugelsicheren Westen. Man weiß ja nie. Dieses Jahr ist es ihnen das erste mal erlaubt, den Verkehr zu sichern. Aber sie trauen „dem Frieden“ nicht. Wir wandern langsam mit. In Höhe des An Cultúrlaan, schlagen wir uns in die Büsche, bzw. nach Hause. Der letzte Abend fordert seinen Tribut.
Es geht dem Abend zu und wir ziehen die Falls Road runter Richtung City und Festzelt. Kurz vor der International Wall brennt es in einer Nebenstraße. Ein Pkw steht in Flammen und ein gepanzertes Polizeifahrzeug ist auch schon zur Stelle. Mmmh, was mag das sein? Ein traditionelles Bonfire, Kabelbrand, Racheakt, oder will da jemand die Bullen ranlocken? Keine Ahnung, ist nicht unsere hood, besser die Nase draußen lassen. Weiter geht es die Falls runter und in das Straßengewirr Belfast hinein. Vor dem Kelly`s Cellars hängen schon die Italiener ab, ein irischer Anarchist fragt uns nach unseren T-Shirt Motiven und wir glühen vor. Paulo hat Toilettenpapier gekauft und versucht es vergeblich anderen Leuten zur Aufbewahrung zu überlassen. Wir werden noch viel Spaß mit diesen Papier am Abend haben. Endlich schafft es unser Mann aus Dublin, uns in das Festzelt zu manövrieren. Drinnen schon ca 300 bis 400 Rudeboys and -girls. Aber alle old school, im Schnitt 40 plus X. Von hinten ein Haufen Stiernacken. Dann kommen „The Beat“. Wir kannten ja schon „mirror in the bathroom“ (http://www.youtube.com/watch?v=UTNpaaPHENE) und einige andere Songs von ihnen. Aber ehrlich gesagt, hatten wir jetzt Rentner-Ska erwartet. Aber weit gefehlt. Erste Sahne Two Tone Ska, frisch wie weiland 1978. Wenn ihr mal ne Chance habt auf ein Konzert von „The Beat“ zu gehen, nix wie hin. Das Konzert ist over und die Security setzt uns vor die Tür. Wir dackeln unserem irischen Scout nach. Es geht in einen der illegalen Nightclubs der Stadt. Ein Rollo wird hochgezogen, zwei grimmige Augenpaare mustern uns und dann ziehen und schieben dich kräftige Hände ins warme Dunkle und du bist drin. Lounge mit Lizenz zum Abzappeln, die Party geht weiter. Einer der Sänger von The Beat drängelt sich vorbei, die Drinks sind gut und die Stunden vergehen.
Irgendwann geht es dann wieder die Falls hoch. Taxis sind nicht in Sicht. Also zu Fuß. Am 19 Stockwerke hohen Divis Tower vorbei. Hier hatte das britische Militär über drei Jahrzehnte die beiden oberen Stockwerke als Aushorch- und Beobachtungsposten okkupiert und dominierten das ganze Gebiet. 2005 sind sie dann endlich abgezogen. Wir haben Glück und wecken keinen unserer MitbewohnerInnen aus Berlin auf.
3.Tag
Wir kratzen uns aus den Laken, duschen und gehen rüber ins An. Kaffee innen Kopp kippen. Dann geht es wieder. Äh, hat eigentlich einer Aspirin mit? Öh, nöö! wird in die Apotheke geschickt. Eine Familienpackung Aspirin für die Woche. Man weiß ja nie.
Um 11.00 Uhr geht es einen Stock höher. Es gibt eine Einweisung von uns TeilnehmerInnen in die deutsche Delegation. Wann, wer, wie, wo, Techniks. Orga, Verabredungen.
Um 13.00 Uhr geht es quer über die Straße in das St. Marý s Collage. Wir sind mal wieder erstaunt, wie räumlich gedrungen hier politische Geschichte zusammenliegt. An jeder Stelle gibt es Murales zum politischen Kampf, Gedenkgärten und Plaketten an Wänden, ein Kilometer weiter geht es zur britisch-royalistischen Shankill Road rüber und gepanzerte Tore zwischen diesem Stadtteil und dem unsrigen werden Nachts geschlossen, um Überfälle zwischen politischen Feinden zu verhindern. Riesige Gitterzäune sollen die Würfe von Molotovcocktails zwischen den Stadtteilen verhindern, usw. Hier ist die Historie der gewalttätigen Kämpfe allgegenwärtig, die Menschen wesentlich politisierter und wir sind immer wieder verwundert, wie dies zwei Flugstunden vom Pott entfernt uns entgangen ist. In Europa, im westlichen Kulturkreis, wir haben die Sprache in der Schule gelernt und wir hatten bis jetzt nicht die geringste Ahnung von der Politik und dem Befreiungskampf der republikanischen Irinnen. Irgendwie schämen wir uns für so viel politischer Unbedarftheit und andererseits wundern wir uns über die Effektivität der britischen Abschirmung des Konflikts vor der Weltöffentlichkeit, dem Opportunismus der Presse und der Arroganz und Ignoranz der meisten europäischen Linken, wie sie die Irinnen allein gelassen haben.
Im St. Marý s Collage erwartet uns eine ganz besondere Veranstaltung. Wir schieben uns mal wieder an Gerry Adams vorbei, der ein Interview gibt und eilen in die Aula der Schule. Hier findet die Veranstaltung der "Relatives for Justice": Dealing with the past.“ statt. Seit dem 10. April 1988 gibt es das Good Friday Agreement und den Friedensprozeß. Und nicht nur seit diesem Zeitpunkt bemühen sich viele BürgerInnenorganisationen, um die Aufklärung von Verbrechen an Zivilisten und politischen AktivistInnen. Um die Betreuung und Rechtsvertretung von Gefolterten, körperlich und seelischen Verletzten des Bürgerkriegs. So sitzen vorne auf dem Podium der Aula:
Denis Bradley, Clara Reilly, Paul O`Connor und Mark Thompson.
Sie stellen die unterschiedlichsten Regierungsprogramme und deren Stand zur Regulation von Entschädigungen und Ausgleichzahlungen dar. In der mit fast dreihundert gut besetzten Halle melden sich nach und nach Menschen. Eine Frau steht auf, erzählt das die RUC Anfang der 70ziger
ihren Mann auf offener Straße erschoss. Die Mörder seien nie zur verantwortung gezogen worden. Sie hätte ihre sechs Kinder alleine großgezogen. Wie wolle die Regierung das wieder gut machen, diese solle sich die 7000 Pfund sonstwohin stecken. Nach und nach stehen immer mehr Manschen auf und erzählen von Mord, Folter und Gefängnis. Kommentieren, kritisieren und verwerfen auch die Regierungsprogramme. All dies geht ruhig von statten. Beifälliges Gemurmel und Nicken. Manchmal Widerspruch. Aber nie aufgeregt oder aggressiv. Allein eine stille Wut und Trauer ist zu spüren. Wir fragen uns immer mehr, welcher Mensch um uns herum nicht ein ähnliches Schicksal, eine ähnliche traumatische Erfahrung gemacht hat. Tief beeindruckt verlassen wir zum Ende der Veranstaltung die Aula. Bevor wir durch die Eingangstür gehen, entdecken wir noch einen Pfeil der uns den Weg zu der Ausstellung über das dreitägige Pogrom von 1969 in der West-Belfaster Bombay Street weist. Drei Nächte lang konnten royalistische Mobs mit Knüppeln und Molotovcocktails ungehindert die katholische Bevölkerung dort angreifen und die Häuser niederbrennen. 1800 Familien wurden dabei obdachlos. Wir betrachten in den Ausstellungsräumen betroffen die fotografierten Verwüstungen und die Fotos von Menschen, die die Reste ihrer Habe aus den Trümmern ziehen. Opfer des Rassismus gegen katholische Iren.
Wir nehmen im Davitts G.A.C erst mal ein paar Pins. Man das darf aber nicht zur gewohnheit werden. Uns hat sich eine Amerikanerin aus Jersey angeschlossen. Etwas zurückhaltend lauscht sie den Deutschen, bevor sie selbst etwas erzählt. Im An Cultúrlaan essen wir dann alle zu Abend und eine Baskin stößt dazu. Einer von uns hat Lust zu flirten und fragt tollpatschig wie den die Lage in Spanien ist. Wenn Blicke töten könnten. Reichlich verwirrt, weil das als Witz gemeint war, versucht er einen zweiten Anlauf. Na, in Nordspanien meint er, zieht das Nord extra lang und grinst. Myrthe, die Baskin, meint darauf hin, da wo sie herkäme gäbe es kein Spanien, nur Euskadi. Wenn er noch einmal so einen Quatsch von sich gäbe, würde es aber rauchen in der Bude. Die anderen glucksten und kichern wahlweise in ihr Bier oder in ihren Tee.
Geschlossen rücken wir ab in eine, mal wieder, nahe liegenden Turnhalle, wo vor fast sieben hundert Menschen ein Film zur Bombay Street gezeigt wird und eine Diskussion stattfindet. Gerry Adams und seine zwei Scharfschützen sind wieder da. Mmmh, das dritte Mal, wer gibt hier eigentlich wem einen und wann dann aus? Na, wir uns selbst. Später im Red Devil, wo Guinness und guter irischer Whiskey unter den Ehrungen für die 10 verstorbenen Hungerstreikenden der IRA und INLA uns gut bekommt. Spät stößt noch eine katalanische Anarchistin zu uns. Es wird spannend als sie uns ihren Anarchismus und katalanischen Nationalismus erläutert.
4. Tag
Drei Nächte Konzerte und Pubs, wir schlafen lang und quälen uns aus den Matratzen. Nach dem breakfast geht es ins Tar Anall in der Conway Mill. Oben gibt es Büros und Versammlungsräume, wo wir ein Mitglied von Sinn Fein uns die aktuellen Probleme der irischen Politik aus der Sicht der Sinn Fein erläutert. Unten im Haus gibt es das Republican History Museum, wo man sich alle möglichen Dinge aus der Geschichte der republikanischen Bewegung ansehen kann. Von einer ekeligen Sammlung von Gummigeschossen, über Armeeuniformen der Freiwilligen, Artikel und Fotos, selbstfabrizierte Kunst der politisch-republikanischen Gefangenen aus den H-Blocks, bis hin zu Waffen der IRA. Auf dem Weg zum Mittagessen gehen wir am Sinn Fein Laden vorbei, decken uns mit Merchandising ein und besuchen den Falls Memorial Garden, in dem den IRA Gefallenen und allen anderen ermordeten RepublikanerInnen aus West Belfast gedacht wird.
Nach dem Mittag zieht es uns zur International Wall. Wir haben uns zwar umgehend mit Bildbänden über die politischen Murales hier eingedeckt. Aber selber sehen und fotografieren ist etwas anderes.
Solidarität mit Kuba, den baskischen und palästinensischen Befreiungsbewegungen, ein Remake von Picassos Guernica, Erinnerung an die irischen Gefangenen des Deckenstreiks, die ermordeten Fahrer der Black Taxis, die drei Märtyrer aus Manchester, Frederick Douglass, den Docker Streik von 1907 und die Anklage an die Mörderbande der R.I.C., etc p.p.. Das neueste Murales ist eine Anklage gegen die rassistischen Pogrome in South Belfast dieses Jahres gegen dort lebenden Roma.
Jetzt geht es rüber ins protestantische Viertel. Wir passieren die gepanzerten Tore und suchen uns unseren Weg über die von britischen Nationalismus überquellenden Shankill Road. Außer dem britischen Kitsch und Nationalgedönse unterscheidet sich hier Nichts von der republikanischen Seite. Wir treffen uns zwei Stunden lang in einem Haus der UDA mit einem Ex-Terroristen. Er erzählt uns die royalistische Variante des Nordirland-Konflikts. Einige Sachverhalte sind dabei derart abstrus, dass man wirklich nichts dazu sagen kann. Abgesehen davon, dass wir uns sowieso generell zurückhalten. Aber mal interessant mit einer anderen Variante konfrontiert zu werden und mit einem Vertreter der anderen Seite überhaupt zu sprechen. Vielleicht wäre aber eine soziale Organisation besser gewesen. Es stellte sich heraus, dass der Mann religiös sehr sektiererisch war und da kann eine Diskussion nur schräg werden.
Abends geht`s rüber über die Falls. Schräg gegenüber dem An ist eine Fish and Chips – Bude. Fish and chips müssen wir unbedingt probieren. Hinter dem Tresen steht ein ca. 25 jähriger Tamile. Eir kommen ins Gespräch und er erzählt, dass er Ire ist. Hier in Belfast geboren. Sri Lanka kennt er nicht. Ähem, also doch kein Tamile, sondern ein echt Belfaster Gewächs. Tja, warum soll es auch hier anders sein als bei uns im Pott. „Don´t judge a book from the cover.“
An der Wand hängt einer Werbung des An Cultúrlaan für die Gälisch Kurse. Vermutlich kann der Typ auch noch perfekt Gälisch. Wundern würde uns das nicht. Bettruhe, super.
5. Tag
Dafür sind wir früh wach und streunern über die beiden fantastischen Friedhöfe an der Falls herum. Machen Aufnahmen und besuchen die Gräber der gefallenen GenossInnen.
Anschließend geht es ein weiteres Mal ins Tar Anall. Dort treffen wir eine Ex-Gefangene, die als Mitglied im District Policing Partnership Board uns über die aktuelle Entwicklung in Belfast und die Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit der republikanischen Bevölkerung mit der Polizei berichtet. Unseren Sozialrevolutionären und Anarchisten rollen sich die Fußnägel hoch. Im Anschluss gibt es kleine Wortgefechte unter den Deutschen. Vor allem zwischen den Libertären und einem Mitglied der MLPD.
Einige von uns reitet der Wahnsinn. Sie sind in die City und haben sich Fahrräder ausgeliehen. Völlig entnervt tauchen sie einige Stunden später wieder auf. Der Linksverkehr hat sie geschafft. Dann sind sie auch noch in protestantische Viertel gekommen, wo die Bordsteine in blau-rot-weiß gestrichen sind, die Queen im Fenster geklebt ist und der Union Jack im Vorgarten gehisst ist.
Während die Masse zum West Belfast Talks Back ins St. Luise's College geht ziehen wir uns zurück.
6.Tag
Wir nehmen an einer politischen Stadtführung durch den Stadtteil teil, bevor wir anlässlich des „palästinensischen Tags“ wieder ins St. Mary`s University College gehen. Hier findet eine Ausstellung statt, man kann Bücher, Kunstgegenstände, etc. aus Palästina kaufen und in einem Seminarraum werden diverse Vorträge gehalten. Wir kommen gerade zurecht, als es um die Behinderung und Zerstörung der medizinischen Hilfe für die palästinensische Bevölkerung durch das israelische Militär geht. Die Referentin ist eine Israelin, mit der wir uns noch eine ganze Zeit lang über Israel, Palästina und Deutschland unterhalten. Sie fragt uns sofort, ob wir Antideutsche sind und ist erleichtert als wir verneinen. Sie erzählt die wildesten Geschichten, die sie mit diesen Leuten in Deutschland erlebt hat. Auch das sie von diesen beschimpft wurde.
Abends gehen wir noch zu neiner weiteren Veranstaltung zu Palästina. Verschiedene Vorträge zur Menschenrechtssituation. Sehr interessant. Aber das dauernde Zuhören einer fremden Sprache macht einen schon ziemlich müde.
7.Tag
Es geht nach Ardoyne, einem Stadtteil Belfasts. 7000 katholische Iren zwischen 30000 protestantischen Iren. Ardoyne ist mit Sicherheit vielen ein Begriff wegen der Übergriffe auf katholische Kinder durch protestantische Iren im Jahr 2001.
http://www.youtube.com/watch?v=vEdqBP7zpmk
http://www.youtube.com/watch?v=P1Tl1v2IKqs&feature=related
Damals mussten die Eltern und schwer bewaffnete Polizisten die Kinder vor obszönen verbalen und auch körperlichen Angriffen schützen. Erst vor vier Wochen war es hier wieder zu tagelangen Straßenschlachten mit Einsatzkräften gekommen.
http://www.youtube.com/watch?v=RWqftYPjPsM
http://www.youtube.com/watch?v=agczvonm9kY&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=8G8agBixQWA&feature=related
Wir treffen uns mit Sozialarbeitern und lassen uns die Situation schildern. Anschließend machen wir einen politischen Viertelrundgang. Hier sehen wir das erste Mal Graffitis von der Real IRA und die Continuity IRA. Viele Murales sind zu sehen und oben auf dem Hügel lassen sich die Überreste einer Barracks bewundern, dass wie ein Fort der US-Kavallerie über die Einwohner des Tals wacht.
Morgen wollen die Anderen mit den ArdoynerInnen grillen. Wir hatten auch allerlei deutsche Würstchen mitgebracht, denn die ArdoynerInnen hatten sich deutsche Grillwürstchen und -saucen gewünscht. Heute klappt das alles leider nicht. Und morgen sind wir schon auf dem Rückflug. Es soll echt super gewesen sein, wie wir hörten. Naja, das nächste Mal sind wir dabei!
Vor dem Grillen morgen wollen die republikanischen Iren aus Ardoyne noch gegen die Provokation des Orange Ordens der Ultraroyalisten demonstrieren. Glücklicherweise bleibt das Ganze nur auf verbalen Provokationen stehen und die anderen deutschen Delegationsmitglieder werden nicht in Anderes involviert.
Abends geht es ins The Beehive. „Charlie and the boys“ spielen auf. Die, die vorgeglüht haben, bleiben und gröhlen mit. Der Rest seilt sich ab. Fußballsongs in Stadionstärke ist halt nicht jedermans Geschmack. Und morgen geht`s ja auch nach sweet Bochum zurück.
Azzoncao, ein Polit-Cafè
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Hiermit weisen wir noch mal auf die Nordirland-Veranstaltung mit Uschi Grandel am nächsten Donnerstag den 19. November 2009 im Bahnhof Langendreer in Bochum hin. Die Veranstaltung fängt um 19.30 Uhr im Raum 6 an.
(http://www.bahnhof-langendreer.de/index.php?article_id=40&clang=0&ID=3037)
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Das reichhaltige Programm des Faile Belfast haben wir als PDF angehängt. Wir haben nur einen kleinen Ausschnitt besucht und hier nur etwas vom Programm erzählt. Schaut es Euch an. Dort gibt es noch jede Menge mehr interessante Veranstaltungen zu entdecken.
Feile Belfast
Relatives for Justice
http://www.relativesforjustice.com
Troops out Movement
Murales
http://cain.ulst.ac.uk/bibdbs/murals/rolston.htm
Nordirland-Solidarität:
Kampf um die Umsetzung des Karfreitagsabkommens:
http://www.info-nordirland.de/key_gfa_d.htm
Einsatz von Todesschwadronen und loyalistische Auftragsmorde:
http://www.info-nordirland.de/key_collusion_d.htm
Hungerstreiks:
http://www.info-nordirland.de/hungerstrike/hungerstreik25_d.htm
Ardoyne - the untold truth:
http://www.info-nordirland.de/ardoyne/ardoyne_video_1.htm
Dokumentation auf youtube: The Day the Troubles Began
http://www.youtube.com/watch?v=qcpE-jJ14pQhttp://www.youtube.com/watch?v=U115UYrHRDc&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=GU6Mg4wQMKY&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=uUqTCdIVC7U&feature=fvw
http://www.youtube.com/watch?v=s1CTWv8zpPI&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=9u2jOS-ANnY&feature=related
Bücher:
( nur ein paar Empfehlungen, es gibt mit Sicherheit noch viele andere lesenswerte Bücher.)
Peter Wuhrer: Sie nennen es trouble,
Nordirland. Reportagen und Geschichten aus einem
Krieg.
Rotpunktverlag: Zürich, 1989
antiquarisch zu beziehen
Gerry Adams: Bevor es Tag wird
Verl.
Volk und Welt, 1996
Gerry Adams: Cage Eleven - Erinnerungen
an Long Kesh
Cadolzburg : Ars Vivendi, 1995
Danny Morrison: West Belfast, Verlag Unrast
http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,128,1.html
Danny Morrison: Der Falsche Mann, Verlag Unrast
http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,129,1.html
Bobby Sands: Ein Tag in meinem Leben, Verlag Unrast
http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,94,15.html
Bücher zum Thema Irland bei Unrast Verlag:
http://www.unrast-verlag.de/unrast,3,0,76.html
Filme:
( nur ein paar Empfehlungen, es gibt mit Sicherheit noch viele andere sehenswerte Filme.)
Bloody Sunday; von dem Regisseur Paul Greengrass
http://www.ofdb.de/film/20238,Bloody-Sunday
Omagh - Das Attentat; von dem Regisseur Paul Greengrass
Im Namen des Vaters; von dem Regisseur Jim Sheridan
http://www.imdb.de/title/tt0107207
The wind that shakes the barley; vom Regisseur Ken Loach
http://de.wikipedia.org/wiki/The_Wind_That_Shakes_the_Barley