Probleme erkennen und bekämpfen, zumindest symbolisch. Nach den gestrigen Ereignissen ist das Gejammer der Presse wieder groß. Es wird sich über die Gewalt gegen Sachen beklagt und Unverständnis gezeigt. Doch wie der Presse zu entnehmen ist gab es nur Sachschäden an Feinden der Freiheit.
Beispiel Bullen.
Am Dienstagmorgen wurde die Leiche von
Khaled Idris Bahray vor seiner Haustür im Stadtteil
Leubnitz-Neuostra in Dresden gefunden. Wie FreundInnen berichten,
soll der 20-jährige Flüchtling blutüberströmt und mit sichtbaren
Verletzungen am Boden gelegen haben. In der ersten Pressemitteilung
dagegen hieß es, dass die polizeilichen Ermittlungen bislang „keine
Anhaltspunkte auf eine Fremdeinwirkung ergaben“.
Jetzt kann man
mutmaßen, dass die Bullen dies bewusst taten. Doch selbst wenn es
aus unerklärlichen Gründen einfach nur Dummheit war, so sind die
Bullen ein legitimes Ziel.
Deutsche Polizisten sind und waren im
Einsatz um an den europäischen Außengrenzen Flüchtlinge an der
Einreise nach Europa zu hindern.
Deutsche Polizisten sind
verantwortlich für den Tod von mehreren Personen, um nur ein paar zu
nennen:
- Oury Jalloh
- Dennis J. “Jockel”
- Tennessee Eisenberg
- Andre B.
Am 27. Mai 2014 erschien in der
Sueddeutschen Zeitung ein Artikel mit dem Titel „Schießen statt
helfen“. In diesem wird festgestellt: „In den vergangenen fünf
Jahren sind 38 Menschen in Deutschland durch Polizeikugeln getötet
worden. Zwei Drittel von ihnen waren nicht kriminell, sondern krank.
Sie hätten psychologische Hilfe gebraucht. „
Deutsche
Polizisten sind nicht nur verantwortlich für mehrere Tode, sondern
auch für sehr viele Verletzte.
Beispielhafte Fälle die etwas mediale Aufmerksamkeit erhalten haben:
- 2013 rief eine 22
jährige Studentin die Polizei wegen eines Streits zu Hilfe. Diese
nahm sie mit auf die Wache, wo die Situation eskalierte. Dabei erlitt
die Münchnerin Brüche an Nase und Augenhöhle und musste ins
Krankenhaus.
- Ebenfalls 2013 sollen drei Beamte einen 53
jährigen aus Wasserburg schwer verletzt haben, als dieser die
Polizisten wegen einer groben Ausweiskontrolle an einem Jungendlichen
ansprach. Die Ergebnisse waren eine Platzwunde über dem Auge, eine
Unterkieferprellung und Schürfwunden. Daraufhin musste der Mann im
Krankenhaus behandelt werden.
- 2010 wurde ein 14-jähriger Junge
angeblich Opfer der Gewalt des Rosenheimer Polizeichefs. Der Junge
habe sich nach eigenen Angaben mit seinen Freunden am Grafinger
Bahnhof aufgehalten. Daran störte sich der Polizist offenbar. „Er
hat mich gepackt und aus dem Service-Store rausgeschubst. Und dann
drückte er die Tür zu, obwohl mein Fuß noch eingeklemmt war. Das
hat wahnsinnig wehgetan“, klagte der Jugendliche aus Ebersberg in
der "Bild"-Zeitung.
- 2011 soll der Rosenheimer
Polizeichef erneut zugeschlagen haben. Diesmal soll er einen
15-Jährigen angegriffen haben. Der Beamte schlug auf der Wache der
Rosenheimer Wiesn den Kopf des Jungen so fest gegen eine Wand, dass
er einen Zahn verlor und drei weitere stark wackelten, berichtete der
„Münchner Merkur“ auf seiner Internetseite.
Diese Beispiele
stamme aus Bayern, doch auch im Rest der Republik arbeiten die Bullen
nicht fürsorglicher.
Gegen diese Maßnahmen mit den Mitteln des
Rechtsstaates vorzugehen erscheint aussichtslos. Ein Großteil der
Anzeigen gegen Bullen wird zeitnah eingestellt und in den seltenen
Fällen, in denen es zu einer Verhandlung kommt, in der dann nicht
zufällig Beweismittel verschwinden oder alle Bullen die selbe
entlastende Geschichte erzählen, sind die Strafen so gering, dass
die Bullen ihren Dienst weiter verrichten können.
Deutsche
Polizisten auch in Form des Geheimdienst waren am Aufbau mehrere
Naziorganisationen beteiligt und verhalten sich selbst regelmäßig
beleidigend, entwürdigend und tief rassistisch.
Neben der
üblichen körperlichen Gewalt oder dem Einsatz von chemischen
Kampfstoffen gegen Demonstranten, dem Versagen und Verschleiern im
NSU und vielen weiteren Gründen sind Polizisten eben nicht zu
bedauern oder zu bemittleiden wenn ein paar Steine auf 3 Fahrzeuge
fliegen und es zu Schäden der Fenstern oder Dellen im Lack kommt.
Beispiel Banken.
Berichten zufolge hat es auch die
Scheiben der Santander Bank erwischt.
„Die Santander Bank ist
in Investitionen von Knästen verwickelt, sowie in Investitionen die
den militärischen Luftfahrtbereich betreffen. Weit über 60
Millionen Euro werden zum Beispiel in BAE-Systems und Rolls Royce
investiert. Es gibt weitere Investitionen, diese beiden haben wir nur
als Beispiel genommen, weil sie von erheblicher Größe sind. Die
Produktion oder die Unterstützung durch Investionen von Drohnen,
Kampfpanzern, militärischen Informationstechnologien und Kampfjets
stellt für uns eins der größten Übel dar, die ein
Kapitalistisches Unternehmen oder eine Bank aus Profitinteresse tun
kann.“ Gruppo Informale
„Santander als größte Bank im
spanischsprachigen Raum ist verantwortlich für Zwangsräumungen und
Bürgschaften für Rüstungsgeschäfte. Auch dies ist für uns ein
guter Grund die Kämpfe dort und hier als unseren gemeinsamen Kampf
zu sehen.Institutionen die das Kapital über Menschenleben stellen,
werden immer Ziele unserer Angriffe sein.“ Kommando sebastian
oversluij seguel
Kritik an Santander, Auszug aus Wikipedia
„Die Santander Consumer Bank ist kein Mitglied im
Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes und somit nicht an
Tarifverträge gebunden. Bei Santander herrscht nach
Gewerkschaftsangaben ein "Wildwuchs von unterschiedlichen
Vergütungen", der in den letzten Jahren durch die Zukäufe von
Banken entstanden sei. Knapp ein Drittel der Arbeitnehmer seien in
einer hauseigenen Leiharbeitsfirma und ausgelagerten
Tochtergesellschaften beschäftigt Laut Jörg Reinbrecht vom
ver.di-Fachbereich Finanzdienstleistungen gebe es „sogar
Beschäftigte, die nur auf Provisionsbasis arbeiten […] Sie
arbeiten in kleinen Filialen, die nur Kredite verkaufen, nichts
anderes“. Die Bank bestreitet dies. Die Gewerkschaft ver.di
verhandelte seit Februar 2012 mit Santander über einen
Haustarifvertrag. Insbesondere die von SEB übernommenen
Beschäftigten forderten die Weitergeltung ihres Tarifvertrags für
alle Santander-Mitarbeiter. Im April 2013 kam es nach 14 Monaten
Verhandlungsdauer zu einer Einigung zwischen Santander und ver.di.
Für die Beschäftigten in den Filialen trat rückwirkend zum 1.
April 2013 ein Tarifvertrag in Kraft. Für die Beschäftigten in den
Hauptverwaltungen gilt weiterhin kein Tarifvertrag; die Santander
Consumer Bank hat sich für 2014 zu Tarifverhandlungen mit ver.di
verpflichtet. Santander rückte im Frühjahr 2012 vom kostenlosen
Girokonto ab und verlangte von einem Teil der Kunden wieder
Kontoführungsgebühren. Die Information der betroffenen Kunden wurde
als Marketingaktion verpackt. In einem Urteil vom November 2012 sah
das Landgericht Mönchengladbach in der Vorgehensweise der Bank eine
Irreführung der Kunden, eine Vertragsänderung bedürfe der
ausdrücklichen Zustimmung des Kunden. Verbraucherschützer
kritisieren außerdem unzulässige Gebühren für Kredite. So
verlange Santander bei Ratenkrediten Bearbeitungsgebühren in Höhe
von bis zu 3,5 Prozent der Kreditsumme. Inzwischen liegen wegen
Kreditbearbeitungsgebühren mehrere Gerichtsurteile auch gegen
Santander vor, Verbraucherschützer haben wegen der Vielzahl der
Betroffenen eine Schutzgemeinschaft für Bankkunden organisiert, die
in 150 Fällen bereits Klagen gegen Banken zur Rückzahlung der
Gebühren erhoben hat. Im Mai 2014 äußerte sich der Vater eines
11-jährigen Jungen kritisch im Blog „scharf-links“ zum 5.
Santander-Spendenlauf, bei dem sein Sohn und alle 6000 Läufer ein
rotes Trikot der Bank tragen müssten und im Gegenzug Schulen und
Klassen Spendengelder bekämen. Das Herhalten seines Sohnes als
kostenloser Werbebotschafter für eine Bank ginge, so der Artikel,
nicht mit der Erziehung seitens des Vaters konform.“
Beispiel Amtsgericht Leipzig.
Nicht nur die Personen, die nach der
gestrigen Veranstaltung von den Bullen kontrolliert wurden müssen
sich eventuell bald in diesem Objekt verantworten, sondern auch
Menschen, die es sich nicht leisten können die überhöhten Preise
der LVB für den Nahverkehr zu zahlen oder Menschen, die es sich
nicht leisten können Lebensmittel käuflich zu erwerben.
Auch
nach Aktionen gegen Nazis, ob friedlich (mit Sitzblockaden) oder
militant (durch direkte Aktionen), geht von diesem symbolträchtigen
Ort Repression aus.
Beispiel Friseurladen „Gentlemens Cut“
Der Inhaber des Friseurladen am Dittrichring ist Ralf Nahlob (AfD Direktkandidat für den sächsischen Landtag 2014 Wahlkreis 33 Leipzig 7, Mitglied der Alternative für Deutschland). Weiteres zur AfD sparen wir uns an dieser Stelle.
Es ist nicht bedauernswert, dass diese Objekte Schaden genommen
haben, auch wenn manche vielleicht weniger zu dem eigentlichen Anlass
passten als andere.
Bedauerlich ist, dass es zu einer solch großen Zahl an Personalienfeststellungen kam.
„Menschen sterben und
ihr schweigt, Scheiben splittern und ihr schreit“
...
Und was ist jetzt der Sinn dabei?
Je mehr Steine auf die Polizei fliegen desto mehr finden die Rufe nach "mehr Polizei" Resonanz.
Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten.
1. Die aggressiv-radikale Konsequenz, d. h Auge um Auge und dann mal schauen wer den längeren Atem hat. Polizei oder R.A.F 2.0
2. Die passiv-radikale Konsequenz d. h Jurastudium und Einsatz rechtlicher Mittel gegen Verantwortliche.
Aber eins muss klar sein. Die "alle Bullen sind scheisse Tour" was mit ein paar Steinchen beantwortet wird ist lächerlich.
Wenn dann richtig.
zu 2. dem juristischen Weg
ich kann dir sagen, dass die juristische Bekämpfung von Polizeimaßnahmen wenig bis überhaupt keinen Erfolg hat, weil die Beamten zunächst bei Polizeigewalt einfach behaupten du warst Täter. Auch bei überzogenen Polizeimaßnahmen sieht die Situation nicht besser aus, weil gesetzlich gesehen eigentlich alles erlaubt ist. Siehe StPO oder die Landespolizeigesetze und Bundespolizeigesetz. Die Personen die über Verhältnismäßigkeit und Ermessen wachen- sprich die Richter erweitern die geschaffenen Spielräume durch repressive und präventive Auslegung der Gesetze. Dies hat u.a. mit der präventiven Art der heutigen Gesetze zu tun die im Zeichen einer welteweiten "Terrorbekämpfung" stehen. Die nicht mehr vorhandenen Spielräume wurden durch weggschauen der Justiz und Politik und aktive Unterstüzung der Polizei geschlossen.
Übrigens es gibt nicht nur zwei Möglichkeiten.
Darum: Alle Bullen und Gerichte sind Scheisse. Steine reichen für solche Menschen gerade so aus! (A)
...
Wenn der juristische Weg keinen Sinn hat dann nur deswegen weil die meiste Kraft dafür draufgeht provozierende Gewalt mit sinnloser Gegengewalt zu beantworten.
Wenn man in die Mitte der Gesellschaft hineinwirken will dann mit Hirn und nicht mit sinnloser Gewalt.
Mal ehrlich, ein paar Steine fliegen und was ändert sich?
Der Normalbürger siehts und denkt dann noch dass die Bullen recht haben wenn sie draufschlagen.
Dies ist ein Teufelskreislauf bei der die radikale Linke Minderheit bleibt.
Gewalt gegen Faschisten ist für mich ok, dass Staatsgewaltmonopol in Frage stellen ebenfalls.
ABER: Wenn man sich auf die identische Stufe stellt wie die, wird man wie die, ganz einfach.
Welche Möglichkeiten gibt es denn noch?
wenn dann richtig??
Die Kraftmeierei kannst du dir sparen.
Diese Vorstellungen von direkten Ergbnissen, die auf der Straße erkämpft werden war schon 68 scheiße und reaktionär (und hat mit der Außnahme von Naziaufmärschen auch nicht geklappt).
Es gibt mehr als deine zwei Möglichkeiten. Die Presse wird so oder so rumheulen (oder denkst du die fangen auf einmal an Kommunismus cool zu finden, bloß weil die Demos friedlich bleiben?). Und nach mehr Polizei wird so oder so gerufen.
Im Gegensatz dazu ist es symbolisch ein wichtiger Ausdruck, dass die Zustände hier nicht einfach hingenommen werden. Auch wenn es nur kleine Nadelstiche sind.
Spart euch die Gewalt!
Leute ganz ehrlich - solche Aktionen versteht außer euch niemand. Das einzige was ihr damit erreicht ist, dass der normale Bürger
denkt, dass antifaschistische Arbeit bedeutet, dass man Steine wirft und Dinge zerstört. Im schlimmsten Fall wendet er sich PEGIDA o.Ähnlichem zu, denn die sagen ja schon immer dass Linke alle voll kriminell sind.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es das ist, was ihr wollt.
Bitte
Ach hört doch auf rumzuheulen. Das bischen Glasbruch! Who cares.. Mal ehrlich, der Schuh ist doch so alt wie die Szene selbst. Ihr wollt keine Steine schmeissen, dann tuts halt nicht. Lasst die in ruhe die es tun. Letztendlich retten sie euch doch den Arsch. Die Sitzblockadenscheisse klappt bei 5000 Faschos halt nicht mehr. Da gibt es halt nur noch eine begrenzte Auswahl an Möglichkeiten, Sachschaden in die Höhe und bis jetzt ist jeder Aufmarsch abgebrochen worden.
Es nervt. Wer geht überhaupt zu einer unangemeldeten Sponti und heult später dann rum wenn was kaputt gegangen ist. Wenn ihr überhaupt da wart. Der Artikel beschreibt doch sehr gut, warum welche Ziele kaputt gegangen sind.
Zum taktischen: Bisher ist Glasbruch IMMER in die Medien gekommen und dadurch gibt es Disskusionen. Andere Demos (friedlich) sind ne Randnotiz, verursachen viel Frust und ne Menge arbeit, aussenwirkung, null. Lieber schlechte Presse, als keine. Wie viel sich aufgeregt wird über etwas Sachschaden, das ist doch Irre. Wenn Leute verprügelt werden, umgebracht werden etc. bekommt keiner den Arsch raus und tut eigenständig etwas. Lieber Kleingruppen die was einwerfen, als nix. Letztendlich ist es auch das was solidarisch von Leuten wahrgenommen wird, die auf der selben Seite stehen. Aber ich denke, ihr unterliegt immer noch dem Fehler, der Masse zu gefallen.
Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Solidarität mit allen die vom Kessel betroffen waren!
fast
würde dir im prinzip zustimmen aber man sollte sich von solchen Leuten nciht spalten lassen.
Bei 5000 Faschos bringt der Sachschaden allein halt auch nix. Das muss schon in Kombination mit den Sitzblockaden funktionieren.
Und zum ursprünfglichen Kommentar: Ich glaube durchaus, dass die Botschaft verstanden wird. Sie ist ja auch nicht so schwer zu verstehen. Natürlich überzeut man damit das reaktionäre Pack, dass sich "Mitte" nennt, nicht. Aber die überzeugt man halt mit ner friedlichen Demo auch nicht.
Du irrst
Ich kann nicht ganz folgen, was deine Aussagen betrifft. Wieso retten Steinewerfer meinen Arsch? Und was bezweckt man damit, Ziele kaputt zu machen? Welchen Effekt hat dies? Und "lieber schlechte Presse als keine" Jeder vernünftige denkende Mensch vermeidet genau dieses. Es ist schlichtweg kontraproduktiv. Wie wärs mal mit ein bischen weiter denken, Zusammenhänge erkennen, logisch handeln?
Ja, aber...
Naja, Glasbruch hat schon was für sich, im Großen, genauso wie für jede und jeden Aktive_n. Und es gäbe schon noch andere Möglichkeiten des effektiven "zivilen Ungehorsams" der ohne Glasbruch auskommen würde, es in die Presse schafft, und "gesamtwirtschaftlichen" Schaden verursacht. Mittlerweile sehr beliebt in der "Bay Area", und eine von vielen verschiedenen mitgetragene Protestform, die Blockade von Verkehrswegen. Und wenn ab 15Uhr Verkehrschaos ist, dann findet 18Uhr keine große Pegida-Demo statt.
massenhafte Kleinfeuer in Leipzig am 21. Januar 2015
Brennende Barrikaden und Mülltonnen lassen Legida auch nicht laufen. Kleiner Aufwand, große Wirkung. Den Nazis von Legida keinen Meter!
Na klar..
..lass ruhig deine Hormone raus. Die Bezeichnung "Freie Radikale" gewinnt dadurch eine völlig neue Bedeutung.
Was bezweckt dies? Wozu soll dies gut sein?
Schon mal über den Gesamtkontext nachgedacht?