USA/Lateinamerika: Die Geschichte kehrt zurück

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Aufmerksame BeobachterInnen schlagen Alarm:

Die USA, angeführt von ihrem umstrittenen Friedensnobelpreisträger Barack Obama, rüsten sich für eine erneute Intervention in Lateinamerika.

Die Internationale Presse überschlägt sich mit Meldungen, die Venezuelas umstrittenen Präsidenten, Hugo Chavez, mit Kriegsvorbereitungen in Verbindung stellen. Relativ gering ist aber das Medienecho, wenn die USA ihre Militärpräsenz in Lateinamerika verstärkt.

Die Meldungen des Nachrichtenpools Lateinamerika (NPLA) zeichnen ein düsteres Bild für die Zukunft der Verbindungen zwischen den USA und Lateinamerika.

Ein Bild, das sich in reduktionistischer Weise wieder dem Schwarz-Weiß Schema des kalten Krieges bedient.

 

Lateinamerika wird nach diesem Schema in zwei Blöcke geteilt, wobei sich manche Staaten mehr, und manche weniger an dem Farbenspiel beteiligen.

Auf der einen Seite stehen die Mitglieder der Bolivarianische Allianz für Amerika (ALBA), zu deren Mitgliedern Bolivien, Ecuador, Kuba, Honduras, Nicaragua, Venezuela, Dominica und Antigua und Barbuda gehören. Auf der anderen Seite die auffälligsten der mit den USA verbündeten Nationen; Mexiko, Kolumbien und Peru. Neben den drei Hauptverbündeten baut die USA auch ihren Einfluss in Zentralamerika aus und hat verlässliche Beziehungen zu Chile.

Brasilien, Uruguay, Paraguay und Argentinien nehmen an verschiedenen Allianzen und Projekten teil, die unabhängig von den USA funktionieren (Mercosur, Banco del Sur), sind aber nicht Mitglied im ALBA Bündnis.

 

Im Juni 2008 unterhielten die USA Stützpunkte in Guantánamo (Kuba), Atuba (Curaçao), Manta (Ecuador), Comalapa (El Salvador), Comayagua (Honduras) sowie den Militärflugplatz in Mariscal Estigarribia (Paraguay). Nachdem der Vertrag zur Nutzung des Stützpunktes in Manta, Ecuador von der Ecuadorianischen Regierung nicht verlängert wurde, erreichtete die USA einen neuen Stützpunkt in Kolumbien. Außerdem reaktivierte Washington am 1. Juli 2008 die 4. Flotte die seitdem im Atlantik vor Lateinamerikanischen Küsten zur "Terrorismusabwehr" und im Kapf gegen den Internationalen Drogenhandel patroulliert.  Washington bestätigte damals, dass die Reaktivierung der Flotte eine "Botschaft" an die Regierung von Hugo Chavez und die von ihm initiierte Bolivarianische Alianz für Amerika (ALBA) sei.

 

Ein Jahr später gab es in Honduras ein klares Zeichen für die ALBA. Am 28. Juni wurde der gewählten Präsident von Honduras Manuel Zelaya von Militärs in seinem Haus überfallen und außer Landes gebracht. In den Tagen danach wurden durch ein gefälschtes Rücktrittsgesuch und andere Tricks versucht den Staatsstreich zu legitimieren. Auch deutsche Institutionen, die der FDP nahestehen, bemühten sich um die Legitimation des Putschregiems. Viele Lateinamerikaspezialisten (1, 2, 3) sind der Überzeugung, dass dieser Putsch ohne die Zustimmung der USA nicht möglich gewesen wäre.

 

Nicht nur Venezuela ist besorgt um den Frieden in der Region. Auch die argentinische Präsidentin Cristina Fernández warnte bei einem Treffen der UNASUR vor einem nicht hinnehmbaren und so bisher nicht gekannten Kriegsklima, das sich in Lateinamerika derzeit entwickle. Kolumbien, das den Treffen des UNASUR zuletzt fernblieb, behauptet, dass die US-Truppen ausschließlich zur Drogenbekämpfung im Land wären. Im Hinblick auf die nicht gerade von Erflog gekrönte militärische Bekämpfung des Drogenhandels in Afghanistan (laut UNODOC stammen 90 % der weltweiten Heroinproduktion aus Afghanistan) und der fatalen Bilanz des Plan Colombia ist die Argumentation der Kolumbianischen Behörden wohl kaum ernst zu nehmen.

 

Aber nicht nur in Kolumbien und im Atlantik rüstet die USA auf. Auch in Costa Rica reaktiviert die USA Radaranlagen die zur Überwachung des karibischen Luftraums dienen. Auch Panama hat mit den USA ein Abkommen über die Errichtung von zwei neuen Marinestützpunkten vereinbart.

 

Haltet eure Augen und Ohren offen!

 

Nachrichten auf Deutsch zu Lateinamerika findet ihr bei PONAL, Amerika21 und den Lateinamerikanachrichten.