Liebe Freundinnen und Freunde, das Forschungszentrum Jülich versucht weiter alles, um die eigenen 152 Westcastoren loszuwerden, entweder in die USA oder nach Ahaus - und sowohl die Bundesregierung wie auch die rot-grüne Landesregierung fördern diesen Atommülltourismus. Von Rot-Grün war diese Woche aus Düsseldorf absolut nichts zu hören, dabei waren sie 2011/12 noch gegen Ahaus-Transporte. Die NRW-Landesregierung setzt damit ihren atompolitischen Tauchgang fort, denn weder verhängt sie für Ahaus einen Einlagerungsstopp noch macht sie in Jülich Druck zum Bau einer neuen Lagerhalle nach heutigem Sicherheitsstand. Gleichzeitig verlagert sie aber gerade den AVR-Reaktor in einem höchst riskanten Manöver in ein neues Zwischenlager (das auch nicht erdbebensicher ist). Auch die einst groß im Koalitionsvertrag angekündigte Schließung der UAA Gronau findet nicht statt.
Felix Ruwe von der BI "Kein Atommüll in Ahaus" sagt in einem Interview heute zu Recht über die NRW-Landesregierung: "Versuchen Sie mal einen Pudding an die Wand zu nageln." Wir fordern statt Pudding endlich auch in NRW einen konsequenten Atomausstieg und den Stopp aller Atomtransporte!
Auch zu Gronau tut sich derzeit viel:
1. Am Dienstag reichte eine russische Umweltschützerin der russischen Umweltorganisation Ecodefense aus Ekaterinburg bei der Staatsanwaltschaft Münster Strafanzeige gegen Urenco wegen des illegalen Atommüllexports von Gronau nach Russland ein. Da nun auch die Bundesregierung das abgereicherte UF6 aus Gronau als Atommüll sieht (und nicht als Wertstoff), muss die Staatsanwaltschaft die illegalen Atommüllexporte neu aufrollen.
2. Die Bundesregierung strebt weiter den Börsengang von Urenco an. Derzeit finde dazu ein "Markttest" statt, teilte sie dem Linken Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel mit - sprich potenzielle Bieter dürfen bei den beteiligten Regierungen in Berlin, Den Haag und London (bzw. deren Banken und Anwaltskanzleien) ihr Interesse und einen möglichen Kaufpreis bekunden. Auch will man neue Eigentümer nicht mehr an Staatsverträge binden und senkt somit die staatlichen Kontrollmöglichkeiten bei der Atomwaffentechnologie. Der sorglose Umgang mit Urenco ist erschreckend!
Gestern brachte der WDR dazu einen sehr ausführlichen Bericht:
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/aktuelle_stunde/videoatomwaffentechnikzumverkauf100_size-L.html?autostart=true#banner
Heute legte die Süddeutsche Zeitung nach:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/urenco-atomfirma-im-angebot-1.2274942
3. Gute Nachrichten aus Dülmen: Der Prozess gegen Eichhörnchen Cécile wurde eingestellt! Trotzdem findet am 6. Januar um 19 Uhr im "Hotel zum Wildpferd", Münsterstr. 52, in Dülmen ihre Lesung zu ihrem Buch "Kommen Sie da runter" weiter statt.
Schlechte Nachrichten aus Gronau: Dort findet am 21. Januar der nächste Prozess gegen AtomkraftgegnerInnen statt, die gegen die UAA protestiert haben. Mehr Infos dazu im neuen Jahr.
Weitere News:
1. In Bonn stimmte der Umweltausschuss der Stadt auf Initiative von Anti-Atom-Bonn für eine Resolution gegen Urantransporte durch die Stadt!
2. Aufgrund der anhaltenden Proteste und Medienberichte sollen ab Januar die Atomtransporte zwischen Rostock und Trelleborg auf den Passagierfähren eingestellt werden! Das berichtete jedenfalls das ARD-Magazin Panorama diese Woche.
Wir möchten euch trotz Weihnachtszeit nochmal an den Jubiläums-Sonntagsspaziergang morgen (Sonntag) um 14 Uhr vor dem Zwischenlager Ahaus erinnern - der Sonntagsspaziergang wird 20 und der Widerstand gegen Atommülltourismus im Münsterland und anderswo ist gerade jetzt sehr wichtig! Wir fordern statt Castor-Transporten aus Jülich und Garching einen Einlagerungsstopp für Ahaus und wir fordern eine klare Absage an die Castor-Exportpläne in die USA!
Also, auf nach Ahaus morgen - Atomausstieg bleibt Handarbeit
Atomfeindliche Grüße
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, SOFA (Sofortiger Atomausstieg)
Münster
(www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de)