Schon seit dem 22. Oktober ist an der Universität Wien unter dem Motto „Unsere Uni!“ das Audimax von StudentInnen besetzt, die mit der Aktion auf Missstände beim österreichischen Bildungssystem aufmerksam machen wollen. An einer Großdemonstration zum „Aktionstag Freie Bildung“ in Wien nahmen mehr als 8000 Studierende teil. Die Prostwelle schwappte schnell auch auf andere Universitäten in Österreich und Deutschland über. Seit Tagen sind Groß-Hörsäle an Unis in Marburg, Heidelberg, Darmstadt und Freiburg besetzt.
Seit den Nachmittagsstunden des 5. November befindet sich nun auch der große Hörsaal 25 im Tübinger Kupferbau in StudentInnenhand. Mit der Besetzung des Hörsaals verfolgen die StudentInnen zwei zentrale Ziele: Sie wollen sich mit den studentischen AktivistInnen an den anderen Unis im deutschsprachigen Raum soldarisieren und genauso auch auf eigene Forderungen aufmerksam machen. In Tübingen ist das neben dem seit Jahren währenden Kampf gegen Studiengebühren auch der Protest gegen das neue Studiensystem mit Bachelor und Master und der Kampf gegen die Verwirklichung des neuen Tübinger Campus. Dessen Bau würden Gebäude zum Opfer fallen, die wichtig für die politische Studentenvertretung an der Uni Tübingen sind.
Noch in den frühen Morgenstunden des Freitags befanden sich mehr als 100 studentische AktivistInnen im HS25 des Kupferbaus und berieten darüber, wie man weiter vorgehen könnte. Die StudentInnen hegen die Hoffnung, den Hörsaal bis zum bundesweiten Aktionstag Bildung am 17. November 2009 besetzt halten zu können.
Das Lokalmagazin führte am Abend des 5.11. ein Interview mit zwei der OrganisatorInnen, Rafaela und Fabian. Das Interview findet Ihr am Ende des Artikels. Wenn Ihr mehr über die Proteste erfahren möchte, könnt Ihr das auf der Webseite der FSVV oder beim Bildungsmagazin auf der Wüsten Welle 96,6 tun. Außerdem gibt es laufend Infos bei Twitter (Hashtag #unibrennt, @tuebingenbrennt, @bildungsmagazin).