„Sie sind ein politisch interessierter, mobiler Mensch, der mit offenen Augen seine Umwelt wahrnimmt?“ Ja? Dann werden Sie doch Geheimdienst-Agent! Denn genau so sucht der Verfassungsschutz in Zeitungsanzeigen neue Mitarbeiter.
Kein Witz: Das Bundesamt für Verfassungsschutz sucht per Annonce für den norddeutschen Raum Agenten „im Nachrichtendienst für die mobile Observation“. Der Inlands-Geheimdienst hat in den letzten Tagen entsprechende Anzeigen geschaltet.
Bis zum 5. Januar können sich Interessenten melden. Es winken zwischen 2300 und 2900 Euro Monatslohn, für Beamte die Einstufung in Besoldungsgruppe 8 oder 9. „Überstundenvergütung/Freizeitausgleich wird im Rahmen der gesetzlichen/tariflichen Möglichkeiten gewährt“, heißt es in der Stellenausschreibung.
Neue Schlapphüte für Hamburgs und Umgebung – hat der Geheimdienst Nachwuchsprobleme? Es sei generell schwer, gutes Personal für so heikle Aufgaben wie die verdeckte Überwachung zu gewinnen, heißt es in Sicherheitskreisen. „Unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit“ sollen die Agenten unter anderem Personen beobachten, von denen extremistische oder sicherheitsgefährdende Bestrebungen ausgingen. Auch staatlich gelenkte Spionage soll aufgeklärt werden.
Für diesen Job stellt der Verfassungsschutz auch einige Anforderungen. „Von Bewerberinnen und Bewerbern erwarten wir eine abgeschlossene Berufsausbildung, Interesse an politischen Zusammenhängen, körperliche Fitness und gesundheitliche Eignung (Observationstauglichkeit)“, so die Behörde. „Geduld“, „Orientierungsvermögen“, ein Führerschein sowie die „Bereitschaft zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung“ sind ebenso wichtig. Und: Bewerbungen von Frauen werden besonders gern gesehen ...